Webfuture Award 2014
Welches Hamburger Startup ist zukunftsweisend und hat das Potential die (Netz-) Welt zu verändern? Das versucht die Stadt Hamburg einmal jährlich über ihre – nun neu gelaunchte – Initiative nextmedia.Hamburg herauszufinden und prämiert es mit dem Webfuture Award. Familonet, die Familien-App, hat sich in diesem Jahr in die Herzen der Jury gepitcht und konnte den u.a. mit 5000 Euro dotierten Preis mit nach Hause nehmen. Im letzten Jahr hat Protonet die Jury überzeugt und das Team rund um Ali Jelveh und Christopher Blum konnten stolz den Preis in Empfang nehmen – der Beginn eines erfolgreichen Jahres für das Startup mit der orangenen Server-Cloud-Lösung.
Am 20.05. war es nun wieder soweit, der Webfuture Award ging im schicken neuen Betahaus Hamburg in die nächste Runde. Von über 40 Startups, die am Vorentscheid teilgenommen haben, wurden 10 Teams aus Hamburg ausgewählt, um am Business-Idea-Speeddating mit den 10 internationalen Juroren, darunter unsere Sanja, Tarek Müller und Brian Stengel von Waller Capital Partners, teilzunehmen. In Ihrem Beitrag hat Elke Fleing vorab alle 10 Finalisten kurz vorgestellt. Welche drei Startups dann ab 19 Uhr vor den rund 150 Gästen pitchen durften? Familonet, Wundercar und Courtag.io haben das Rennen gemacht und durften abends die Bühne des betahauses rocken. Das taten sie auch! Wir haben für Euch alle drei Finalisten über ihre nächsten Schritte und Ziele nach dem Webfuture befragt. Doch zunächst, darf Jury-Mitglied und Collins-Mitgründer Tarek Müller noch einmal etwas Wichtiges loswerden!
Weise Worte von Serial-Entrepreneur und Innovator Tarek Müller

Tarek Müller hat an diesem Abend nicht nur die Rolle des Jurors inne, sondern führt das Publikum im betahaus durch den spannenden Abend.
Tarek Müller hat uns nicht nur charmant durch den gesamten Abend im Betahaus geführt, sondern auch ernste und wichtige Worte an das Publikum gerichtet, die uns persönlich aus der Seele sprechen: Lasst uns gemeinsam die Infrastruktur für Hamburger Startups verbessern, ihnen eine Bühne bieten, um ihre Ideen vorstellen und weiterentwickeln zu können. Bravo! Für Hamburg Startups hat der Collins Mitgründer und e-Commerce Experte den Abend des Webfuture Awards noch einmal zusammengefasst:
„Wir erleben gerade eine digitale Revolution, die alle Branchen betrifft. Die Frage ist, welche Bedeutung Hamburg in dieser Bewegung haben soll. Neben guten Gründern und Geschäftsmodellen, Bedarf es einer guten (lokalen) Infrastruktur. Dies potenziert den Erfolg von Startups enorm. Damit meine ich Medienaufmerksamkeit, Netzwerke, Investoren, Know-How & Firmen, die Startups kaufen und/oder fördern. Der Webfuture Award ist in diesem Kontext eine sehr sinnvolle Veranstaltung, weil er einerseits all diese Parteien zusammen bringt und gleichzeitig Aufmerksamkeit für die teilnehmenden Startups – und insbesondere die Gewinner – erzeugt. Davon brauchen wir mehr.“
Die drei Finalisten im Gespräch
Den Webfuture Award mit nach Hause nehmen, das konnte das überaus glückliche familonet Team, aber auch für Wundercar Gründer Gunnar Froh und Coutag.io Kopf, Jan Riedel hat sich der Abend gelohnt. Familonet ist eine Familien-App, die die für jede Familie elementaren Fragen ‚Wo bist Du?‘, ‚Wie geht es Dir?‘ und ‚Was machst du?‘ beantwortet. Die App liefert z.B. über Pushnachrichten Standortinformationen über die großen und kleinen Familienmitglieder. Wundercar ist eine Carsharing App, die eine innerstädtische Social-Carsharing-Community anspricht: Privatfahrer, die bei Wundercar gelistet sind, bringen andere Menschen mit ihren privaten Autos von A nach B und bekommen dafür ein Spende, deren Höhe der Fahrgast selbst festlegt. Courtag.io bietet eine SaaS Software für Immobilien-Makler an, die sogar mit einer eigenen Website für die Makler daherkommt. Die Software matcht Wohnobjekte mit den Interessenten automatisch. Wir haben alle drei Gründer ein wenig zu Ihren nächsten Plänen und Zielen ausgefragt:
Hauke Windmüller, Co-Founder von Webfuture Award- Gewinner familonet
Das Medienecho auf Familonet nach dem Start im Sommer 2013 war sehr groß und ihr habt bis heute 50.000 Nutzer weltweit. Wie kommt es, dass ihr so schnell eine so enorme Reichweite für die App aufbauen konntet?
Die Reichweite haben wir ausschließlich über PR und Medienarbeit erreicht. Bis zu der 40.000 Nutzer Marke haben wir keinen einzigen Euro für bezahltes Marketing ausgegeben. Das große Medienecho zeigt uns, dass das Thema Familien-Kommunikation und -sicherheit ein bedeutendes Thema ist und wir mit unserem Produkt wesentliche Bedürfnisse von Familien adressieren. Mittlerweile arbeiten wir mit mehreren regionalen und überregionalen Verlagen als Partner zusammen, die uns weitere Reichweite generieren.
Die Grafik (Bild) zeigt die Häufigkeit der Check-Ins von Nutzern die sich am Tag vor dem Webfuture Awards, also am 19. Mai, eingecheckt haben. Je größer die Punkte sind, desto höher ist die Aktivität an diesen Orten. Diese Grafik wird bei uns im Büro angezeigt und es macht jeden Tag aufs neue Spaß zu sehen, wie sich die Check-Ins über den Tag vermehren.
Denkt ihr bereits über Offices in anderen Ländern nach?
Nein, das ist aktuell nicht der Plan. Wir haben von Anfang an die App auf Englisch entwickelt. Deutsch ist sozusagen die erste Lokalisierung. Die App ist weltweit in den App Stores auf Englisch verfügbar, daher haben wir mittlerweile auch schon einen immer größer werdenden Anteil von Nutzern aus dem Ausland. Momentan konzentrieren wir uns noch voll auf Deutschland und nächstes Jahr werden wir dann in mehrere Länder internationalisieren.
Was sind Eure next Steps?
Wir befinden uns zur Zeit in einer sehr spannenden Phase, in der wir unser Produkt ständig weiterentwickeln und verbessern. In der nächsten Zeit werden noch mehrere neue Features hinzukommen und es wird ein Re-Design der iPhone-App geben. Das nächste Update kommt schon sehr bald, ihr dürft gespannt sein!
Ihr habt Euch bewußt gegen ein Live-Tracking der App entschlossen? Warum?

Auch das Familonet Gründer-Team kommt geschlossen, allerdings muss Hauke (m) sich der Jury allein stellen. — mit David Nellessen, Hauke Windmüller und Michael Asshauer
Die Entscheidung gegen das Live-Tracking liegt darin begründet, dass kulturell bedingt Deutsche und Europäer größtenteils gegen zu starke „Kontrolle“ sind, wie es mit einem permanenten Live-Tracking gegeben wäre. Mittlerweile haben wir aber auch bei diesem Thema viel dazugelernt. Die Möglichkeit, ständig die Familienmitglieder auf einer Karte live verfolgen zu können lehnen zwar die meisten Familien ab, jedoch möchte der Großteil unserer Nutzer in bestimmten Situationen die Möglichkeit haben, den Standort in Echtzeit abfragen zu können. Beispielsweise zeitlich begrenzt für den Schulweg oder dem Weg abends von der Disco nach Hause. An solch einer Lösung arbeiten wir gerade auch. In jedem Falle wird der persönliche Ortungs-Modus weiterhin vollständig transparent und für jedes Familienmitglied individuell bestimmbar sein. Familonet ist eben keine Kontrollapp, sondern wird weiterhin stets auf Freiwilligkeit und Transparenz basieren.
Gunnar Froh, Gründer von Wundercar
Wundercar ist Deine Idee, um die Shareconomy weiter im Personenverkehr zu etablieren. Wie gut wird die Idee von Fahrern und Passagieren angenommen?
Die Idee wird auch in Hamburg und Berlin sehr gut angenommen: Wer es ausprobiert ist meist begeistert: 40% unserer Gäste machen schon innerhalb einer Woche eine zweite Fahrt! Abends und am Wochenende kommt inzwischen alle paar Minuten irgendwo in Hamburg oder Berlin ein WunderCar an.
Ihr seid bereits fleißig am internationalisieren und auch außerhalb Deutschlands mit Wundercar aktiv, in welchen Ländern ist die Shareconomy deiner Meinung nach am weitesten entwickelt?
Neben Hamburg und Berlin testen wir unser Modell im Augenblick schon in einer Handvoll weiterer europäischer Städte. Deutschland ist beim Thema Sharing Economy aus meiner Sicht eines der am weitesten entwickelten Länder: postmaterielle Werte sind stark verbreitet und wir lieben es, zu sparen. Beides, ein ideeller Wert und ein günstiger Preis, sind Vorteile von Sharing Economy Produkten.
Was sind Eure nächsten Schritte mit dem Wundercar-Team?
Im Laufe des nächsten Jahres wollen wir mit WunderCar in mehreren europäischen Städten eine kritische Masse erreichen. Das WunderCar soll für kommunikative, offene Menschen zur beliebtesten Alternative für eine Fahrt durch die Stadt werden. Für viele von ihnen soll deshalb feststehen: Ein eigenes Auto brauche ich nicht mehr, im Zweifel bestelle ich mir ein WunderCar!
Jan Riedel, Co-Founder von Courtag.io
Courtag.io ist eine SaaS-Software für Immobilien Makler, was kann sie und wie ist sie für Makler nützlich?
courtag.io wurde gemeinsam mit Maklern für Makler entwickelt. So entstand eine rundum-sorglos Lösung, die den Maklern das Arbeiten erheblich vereinfacht. Dazu haben wir diverse Automatismen in courtag.io eingebaut, die es unter anderem ermöglichen, Anfragen von potentiellen Kunden innerhalb von 2 Minuten mit einem personalisierten Anschreiben und dem bzw. den Immobilienexposés zu beantworten. Alle Tätigkeiten der Software werden zusätzlich für den Makler protokolliert: Also an Wen wurde Was und Wann verschickt. Abgerundet wird unsere SaaS-Lösung durch die mitgelieferte responsive Website und die Schnittstellen zu anderen Immobilienportalen wie Immobilienscout, Immonet u.v.m.
Was sind Eure Next Steps mit Courtag.io in den kommenden Wochen?
Sales, Sales und noch mal Sales! Wir haben mit courtag.io eine komplette SaaS-Lösung für Immobilienmakler geschaffen und sind in der Lage, die Software inkl. responsive Website zu einem sehr attraktiven Preis anzubieten. courtage.io richtet sich sowohl an kleine Maklerbüros als auch große Maklergesellschaften und Verbände. Es gilt nun das Vertriebsteam aufzubauen, um möglichst vielen Maklern den Mehrwert unserer Software zu präsentieren und von den Vorteilen von courtag.io zu überzeugen. Parallel dazu soll die Expansion und die Schweiz und Österreich vorangetrieben werden.
Die schönsten Tweets des Webfuture Awards
Diese #startups haben beim #webfutureaward die letzte Runde erreicht. #nextmedia #Hamburg pic.twitter.com/bjKS9muZ0G
— Josefin Rosenkranz (@rosenkranz_BILD) May 20, 2014
Wir freuen uns für euch @familonet #WebfutureAward pic.twitter.com/wfAzwgeAQk
— HHatwork (@HHatwork) May 20, 2014
Wo bist du, was machst du, wie geht's dir? Die drei Kerfragen jeder Familie beantwortet @familonet #webfutureaward pic.twitter.com/swjj3Bfq3J
— Hamburg Startups (@HHStartups) May 20, 2014
Ein würdiger Nachfolger: @familonet #WebfutureAward 2014 #congrats! pic.twitter.com/sR4UdnRC2D
— protonet (@protonet) May 20, 2014
#WebfutureAward Speeddating startet mit der ersten Runde. Fünf Minuten hat jedes #Startup für den Pitch. pic.twitter.com/g5ZsSdskp5
— nextMedia.Hamburg (@NextMediaHH) May 20, 2014
Der Webfuture Award in Bildern
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