KlickOwn: mit Blockchain in Immobilien investieren
Immobilien-Crowdinvesting ist eine Hamburger Spezialität und Exporo der absolute Marktführer. Mit KlickOwn versucht sich nun ein neues Startup auf dem Markt und hat sich Unterstützung durch erfahrene Partner gesucht. Zu den Besonderheiten gehören niedrige Mindestanlagebeträge, der Fokus auf bestehende Wohnimmobilien und der Einsatz von Blockchain-Technologie.
Wenn es um die Blockchain-Szene in Hamburg geht, fällt mit großer Sicherheit ein Name: The Naga Group AG. Das börsennotierte Unternehmen sorgte immer wieder für Schlagzeilen, positive wie negative. Zu den führenden Köpfen dort gehörten Alexander Braune und Wladimir Huber. Anfang 2019 beschlossen die beiden, etwas Neues zu wagen und sich selbständig zu machen. Dabei gründeten sie gleich doppelt: zum einen die Digitalagentur Finrocks, zum anderen das Startup KlickOwn, von dem dieser Beitrag handelt.
Ein Multimilliardenmarkt mit Risiken und Chancen
Wenn es um das Thema Immobilien-Crowdinvesting geht, fällt mit großer Sicherheit ein Name: Exporo. Das Hamburger Unternehmen ist mit großem Vorsprung Marktführer, erst recht seit der Übernahme des Mitbewerbers Zinsland. Nun ist der Immobilienmarkt ein Multimilliardengeschäft, da sollte Platz sein für eine Reihe von Anbietern, auch in einer Nische wie Crowdinvesting. Davon jedenfalls geht KlickOwn aus und hat sich von Anfang an auf eine bestimmte Immobilienkategorie spezialisiert.
KlickOwn handelt mit festverzinslichen Anleihen und ist verpflichtet, dazu folgenden Satz zu veröffentlichen: „Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.“ Wie erheblich das Risiko tatsächlich ist, hängt unter anderem von der Art der Immobilien ab. Die Nachfrage nach Büroraum unterliegt größeren Schwankungen als die Nachfrage nach Wohnraum. Und bei Neubauprojekten kann eher etwas schiefgehen als bei bereits vermieteten Bestandsimmobilien.
Das erste Projekt von KlickOwn war deshalb ein Bestandsobjekt in Lüneburg mit einem Mix aus Gewerbe- und Wohnfläche, das nächste Objekt in Weimar wird ein reines Wohnhaus sein. Auch die Standorte sind Programm. Keine absoluten Boomtowns wie Hamburg oder München, sondern solide Mittelstädte. Der erste Erfolg gibt dem Konzept recht. Das Lüneburger Projekt startete im März 2020 und hatte nach rund acht Wochen die erforderlichen 1,5 Millionen Euro eingesammelt. Dem vorangegangen war fast ein Jahr Aufbauarbeit.
KlickOwn baut auf eine Reihe erfahrener Partner
Das Team von KlickOwn besteht momentan aus fünf Personen und kann eine so komplexe Aufgabe wie Immobilien-Crowdinvesting natürlich nicht alleine stemmen. Deshalb war schon bei der Gründung die wichtigste Aufgabe von Alexander und Wladimir, erfahrene und kompetente Partner ins Boot zu holen. Für den Vertrieb ist das die Netfonds AG, die einen großen Anteil an dem Erfolg von Lüneburg hat, denn nur mit Online-Werbung ist ein so erklärungsbedürftiges Produkt kaum zu verkaufen, erst recht nicht von einem Neuling wie KlickOwn.
Auch eine etablierte Bank im Hintergrund zu haben verleiht einem Startup die erforderliche Seriosität und Sicherheit. Das Bankhaus von der Heydt gibt es seit über 250 Jahren. Zugleich nimmt es für sich in Anspruch, eines der ersten zu sein, das die Blockchain-Technologie für seine Dienstleistungen genutzt hat. Womit wir bei einer weiteren Besonderheit von KlickOwn wären, die in der Außendarstellung aber gar nicht so im Vordergrund steht. Ab einem Anlagebetrag von 10 Euro können Kunden Anteile in Form von durch eine Blockchain abgesicherte Security Token erwerben. Das erste deutsche Unternehmen, das eine solche von der Aufsichtsbehörde BaFin genehmigte Emission durchgeführt hat, war Bitbond.
Mit der Blockchain und neuen Anlagemodellen in die Zukunft
Bitbond gehört ebenfalls zu den Partnern von KlickOwn. Erwähnt sei zudem noch, dass Aufsichtsrat und Beraterstab gespickt sind mit erfahrenen Experten aus der Immobilienbranche. Das Vermittelt ein Gefühl der Solidität, während der Einsatz einer Blockchain (für Insider: Sie basiert auf dem Stellar-Protokoll) den Kunden die Geschäftsabwicklung erleichtert. Die Erstellung eines Nutzerkontos dauert nur wenige Minuten und erfolgt mithilfe einer Videoidentifikation. Die Verwaltung der Token übernimmt von der Heydt, auf das Konto lässt sich jederzeit per Smartphone zugreifen.
KlickOwn verspricht bei seinen Projekten einen festen Zinssatz von 3 bis 5 %, beim eventuellen Verkauf der Immobilie gibt es einen Bonus. In das Objekt in Weimar soll ab August investiert werden können, bis zu fünf weitere Projekte sollen noch in diesem Jahr folgen. In Vorbereitung sind zudem die Möglichkeit, in mehrere Objekte gleichzeitig zu investieren und ein Sparplan mit festen Monatsbeiträgen. Wie sich herausgestellt hat, spricht Immobilien-Crowdinvesting nicht nur junge Tech-Nerds an, sondern eine breite Zielgruppe, die nach relativ sicheren Anlageformen sucht. Gewohnt wird schließlich immer.