So verlief der Exit von Sponsoo
Für viele Gründerinnen und Gründer ist der gewinnbringende Verkauf ihres Startups das Endziel. Nach zehn Jahren Unternehmensgeschichte war bei dem Sponsoring-Marktplatz Sponsoo dieses Ziel 2024 erreicht. Für den Gründer Andreas Kitzing beginnt nach einer Übergangsphase jetzt ein neues Kapitel, wie er kürzlich in einem LinkedIn-Beitrag mitteilte.
Sponsoo ist eines der ältesten Hamburger Startups, das nach wie vor am Markt ist. Die Idee hatte Andreas Kitzing 2013 während seines Studienaufenthaltes in Cambridge, die offizielle Gründung erfolgte im Jahr 2014. Co-Founder war damals Bela J. Anda, der von Rocket Internet kam. Die Grundidee von Sponsoo besteht darin, Sponsoring für Athletinnen, Athleten uns Vereine zu vermitteln, die nicht in millionenschweren Sportarten wie Fußball oder Tennis antreten beziehungsweise auf lokaler Ebene agieren. Ein Nischengeschäft also, aber eines, das eine große internationale Zielgruppe anspricht.
Finanzierungsrunde oder Exit? Exit!
Wie bei vielen Startups war die wirtschaftliche Entwicklung von Höhen und Tiefen geprägt. Auf eine starke Wachstumsphase folgte der Einbruch durch die Covid-Pandemie, anschließend konsolidierte sich das Geschäft wieder. 2023 stand Sponsoo vor der Frage, ob eine neue Finanzierungsrunde angestrebt werden sollte, oder ob der Verkauf des Unternehmens die profitablere Alternative sein könnte. Angesichts des schwierigen Marktumfelds für Startup-Finanzierungen entschied man sich für die Exit-Variante, zumal es mehr als einen Interessenten gab.

Ein Blick ins Handelsregister zeigt, wie komplex die Verhandlungen gewesen sein dürften. Anfang 2024 waren dort insgesamt 24 Gesellschafter aufgeführt, Ende 2024 nur noch einer, nämlich die CITYWEB Solutions AG. Aus der Eintragung geht auch das Datum der Vertragsunterzeichnung hervor, nämlich der 11. Juli. Aus dem Umfeld des Startups haben wir erfahren, dass der mit Exit verbundene Kaufpreis im Millionenbereich liegen soll, aber an verschiedene Szenarien und Meilensteine geknüpft ist. Wie die Sache ausgeht, ist noch nicht endgültig geklärt.
Wer ist Cityweb – und was ist Sponsoo heute?
Die CITYWEB Solutions AG trat bei dem Deal als Holding auf, das aktive Geschaft betreibt die Cityweb GmbH, Firmenadresse ist in beiden Fällen die Sportallee 77 in Hamburg. Cityweb agiert als Anbieter vom Email-Postfächern. Bei der Online-Recherche stößt man unter anderem auf einen 2018 erschienenen Beitrag in der Computer Bild über einen Kunden, der sich über fragwürdige Abbuchungen und unangekündigte Preiserhöhungen beklagte. Offenbar kein Einzelfall, in diesem Forenbeitrag aus dem Jahr 2021 geht es um einen ähnlichen Fall.
Nach dem Exit arbeitete Andreas zunächst weiter für Sponsoo und ist zum 1. Oktober 2025 endgültig aus dem Unternehmen ausgeschieden. Zudem gibt es inzwischen zwei Sponsoos: Die ursprüngliche Sponsoo GmbH, die als Marktplatz für Sport-Sponsoring agiert und Einnahmen aus Provisionen generiert. Die Webseite ist allerdings Stand 3. November 2025 nicht mehr erreichbar. Außerdem die Sponsoo Management GmbH, bei der, wie bei der Cityweb GmbH, Konrad Hill Geschäftsführer ist. Hier schließen Sportlerinnen und Sportler eine Art Abo ab, das ihnen ein Sponsoring garantiert. Ansonsten soll es nach zwei Jahren das Geld zurückgeben. Ob das funktioniert, wird sich erst noch herausstellen.
Nächste Station: Impossible Founders!
Wie er uns auf Anfrage mitteilte, ist Andreas ist auf jeden Fall dankbar für die Erfahrungen von der Gründung bis zum Exit bei Sponsoo und wünscht dem Unternehmen auch weiterhin viel Erfolg. Er ist stolz darauf, dass Sponsoo auf dieser Reise vielen Sportlern, Vereinen und Sponsoren helfen konnte und rät auch anderen Startups, den Hauptfokus immer auf den Nutzen und das Wohlergehen ihrer Nutzer zu legen. Nach dem Exit ist für Andreas jetzt der Zeitpunkt für eine neue Herausforderung gekommen.Seinen Wunsch nach beruflicher Veränderung konnte er sich auf jeden Fall erfüllen. Zum 1. November hat er bei Impossible Founders angefangen und bleibt somit der Hamburger Startup-Szene in gestaltender Funktion erhalten.
Foto: Andreas Kitzing









