Vision House gewinnt ersten Impact Battle
Vergangene Woche präsentierten zehn Teams aus elf Schulen ihre Ideen aus dem Bereich Social Entrepreneurship bei der ersten Ausgabe des Impact Battle in der Astor Lounge in der Hamburger Hafencity. Die Schirmherrschaft hatte die Hamburger Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard übernommen. Dominierende Themen waren Einsamkeit, Orientierungslosigkeit und die Frage nach Zukunftsperspektiven und guter Bildung.
Dieser Themenfokus deckt sich mit aktuellen Studien: 13 % der 15-Jährigen in europäischen Schulen fühlen sich häufig einsam (BMC Public Health, 2023). Bei jungen Erwachsenen (18–35 Jahre) liegt der Anteil laut Bertelsmann Stiftung inzwischen bei 57 % , ein Trend, der seit der Pandemie deutlich gestiegen ist. Ein Hinweis darauf, wie stark diese Generation unter Druck steht und wie wichtig Veranstaltungen sind, bei denen sie ihre Sicht teilen können.
Impact Battle bringt Social Entrepreneurship an Schulen
Genau das bot der Impact Battle, ein neuer Wettbewerb für Social Entrepreneurship an Hamburger Schulen, der 2025 erstmals stattfand. Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren entwickeln Lösungen für Herausforderungen in ihrem Alltag, begleitet durch Workshops an Schulen, Pitchtrainings und Mentorinnen und Mentoren. Der Wettbewerb wird gefördert durch die Initiative #UpdateHamburg der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWI) und der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg). Umgesetzt wird das Programm von SEEd – Social Entrepreneurship Education, dem Bildungsprojekt von openacmpus. sh.

Das Finale in der Astor Lounge bot echte Kinostimmung. Es gab Popcorn, ein Programm im Kinoticket-Design und am Ende ein Online-Quiz zu den Pitches auf der großen Leinwand. Fast 120 Gäste waren vor Ort und von den Pitches begeistert. Das galt auch für die Jury, die jedem der zehn Finalteams spontan individuelles Mentoring und persönliches Feedback anbot. Die Jugendlichen nahmen das direkt an, viele suchten sofort nach den Präsentationen das Gespräch. Auch Eltern betonten, wie wertvoll bereits der Prozess im Vorfeld war. Für viele Jugendliche erwies sich der Weg dorthin mindestens so prägend wie das Finale selbst.
Die Jury vom Impact Battle 2025
- Andreas Richter, Leiter der Abteilung Innovation und Cluster, Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation
- Dorothea Ringe, Clusterleitung Entrepreneurship, Joachim Herz Stiftung
- Keziah-Naomi Tsagli, Gründerin waymaker stories
- Harm Brandt, Mitgründer und Vorstand, opencampus.sh
- Erik Zerna, Co-CEO (Ondoa, Circular Carbon) und Gründer
Das sind die Siegerteams
1. Platz – Vision House

Goethe-Schule-Harburg & Max-Schmeling-Stadtteilschule (12. Klasse & Abiturientin)
Ein Jugend- und Bildungszentrum, das jungen Menschen Orientierung, Unterstützung und Raum zur persönlichen Entfaltung bietet. Finanzieren soll sich das Zentrum über ein eigenes Café.
Preis: 750 Euro und sechs Monate Mitgliedschaft im Körber Start-Hub.
„Der Impact Battle war für uns eine sehr schöne Erfahrung. Der Gewinn war eine große Überraschung und der Support unglaublich motivierend. Wir konnten viele Perspektiven kennenlernen und wertvolle Gespräche führen. Jetzt freuen wir uns darauf, mit dem Vision House richtig zu starten.“ (Hadjara von Vision House)
2. Platz – Chance+

Brecht-Schule Hamburg (12. Klasse)
Eine Plattform, auf der Schülerinnen und Schüler Lernmaterialien teilen, Lerngruppen bilden und sich vernetzen können.
Preis: 500 Euro und sechs Monate Mitgliedschaft im Körber Start-Hub.
“Mir haben insbesondere der Aufbau des Wettbewerbs, die inspirierende Location sowie die wertvollen Kontakte, die ich dort knüpfen konnte, sehr gut gefallen. Zudem war es für mich und mein gesamtes Team eine große Bereicherung, das Thema soziale Ungleichheit in den Vordergrund zu stellen und gemeinsam daran zu arbeiten.” (Jasmin von Chance+)
3. Platz – zwei dritte Plätze: EduCorp und Connect


EduCorp (Adventskalender für Schulklassen)
Kurt-Körber-Gymnasium (7.–12. Klasse)
Ein Startup, das Adventskalender mit Schulmerch anbietet und um eine Ramadan-Version erweitert, um Vielfalt sichtbarer zu machen.
Connect
Stadtteilschule am Hafen (13. Klasse & Abiturientin)
Eine App, die Jugendliche für gemeinsame Freizeitaktivitäten zusammenbringt – gegen Einsamkeit und Isolation.
Preis jeweils: 250 Euro und sechs Monate Mitgliedschaft im Körber Start-Hub.
“Wir sind dankbar, Teil dieses Wettbewerbs gewesen zu sein. Die Unterstützung der Teams und Mentoren, besonders des Seed Teams und Anna Lena, war unglaublich wertvoll. Wir haben viel gelernt, neue Menschen kennengelernt und großartige Erfahrungen gesammelt. Das Finale ist ein Abschluss, aber zugleich der Beginn von etwas Neuem: ‘Siehe, ich mache alles neu.’ Wir sind bereit weiter zu CONNECTen.”(Kamilia von Connect)
Fotos: Carsten Dammann



