Aforia – Badesalz für Körper und Seele
Wenn drei Digitalexperten ein Startup gründen, dann geht es um: A) Software as a Service. B) Blockchain. C) Künstliche Intelligenz. D) Badesalz. Bei Aforia lautet die richtige Antwort: D! Wie es dazu kam und welche Philosophie dahintersteckt, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Die Digitalagentur spaceride (ehemals Brand Pioneers), gegründet von Benjamin Bortels und Ivan Peric, ist spezialisiert auf Themen wie die Erstellung von Webseiten oder Chatbots. Für die Agentur arbeitet unter anderem Caine Förster, der noch studiert und sich dabei mit künstlicher Intelligenz beschäftigt. Die drei haben einen guten Draht zueinander und verspürten irgendwann Lust, zusammen ein Startup zu gründen. Am besten eines, das so gar keinen technologischen Hintergrund hat.
Caine interessiert sich für Wellness und genießt entspannende Wannenbäder, nur mit den auf dem Markt erhältlichen Badezusätzen war er nie so ganz zufrieden. Zu schrill, zu bunt, nicht nachhaltig genug und mit viel zu vielen Zusatzstoffen, das waren seine wichtigsten Kritikpunkte. Also musste ein neues, 100 % natürliches Badesalz her. Seine beiden Mitgründer waren von der Idee zunächst überrascht, ließen sich aber schnell überzeugen und stehen jetzt voll hinter ihr. Genau wie hinter dem Markennamen Aforia. Der hat keine tiefere Bedeutung, klingt aber ein bisschen nach Euphorie und kam von allen Vorschlägen im Bekanntenkreis am besten an.
Learning by doing bei Aforia
Keiner der drei Gründer hatte zuvor Kenntnisse bezüglich der Herstellung von Kosmetik- und Pflegeprodukten, aber man kann sich ja in alle Themen hineinarbeiten. Bei Aforia hat Caine diese Aufgabe übernommen. Ein Jahr hat er sich für die Produktentwicklung Zeit gelassen, immer wieder neue Zutaten im Kaffeebecher zusammengemischt und mit Freunden getestet. Natürlich gab es dabei auch einige Rückschläge, etwa bezüglich der Haltbarkeit der Konsistenz oder des Geruchs. Was die Welt der Düfte betrifft, hat Caine eine Menge von Jean-Claude Ellena gelernt. Der Franzose war viele Jahre Parfümeur bei der Edelmarke Hermès und hat über seine Profession zwei Bücher veröffentlicht.
Eine weitere typische Startup-Herausforderung ist die Umstellung von der heimischen Produktion auf die industrielle im größeren Stil. Bei Aforia war dieser Schritt bisher allerdings nicht so dramatisch. Zum einen ist das Startup erst seit wenigen Wochen am Markt und verkauft noch keine großen Mengen. Zum anderen ist der Produktionspartner quasi ein Ein-Mann-Betrieb, der gern zusammen mit Aforia wachsen möchte. Das gewährleistet hohe Qualität, und die steht momentan eindeutig vor Massentauglichkeit. Eine Packung mit Badesalz kostet im Onlineshop 25 Euro und reicht für vier Bäder.
Die Ziele: mentale Gesundheit und Nachhaltigkeit
Dafür bekommt man dann auch ein positives Lebensgefühl geboten, so zumindest der Anspruch der Gründer. „Mental health for everyone“ lautet das Motto. Für Gesundheit stehen auch die Zutaten der Badesalze, wie zum Beispiel Heilerde. Der Peelingstein Scrubby besteht sogar vollständig daraus und soll mehrere Jahre halten. Das passt gut um Nachhaltigkeitskonzept von Aforia, genau wie die recylebare Verpackung aus Papier. In Planung ist allerdings eine Umstellung auf Glasbehälter für den Erstkauf, die Papierverpackung würde dann für Nachfüllpackungen bleiben.
Wie groß der Bedarf dafür ist, muss sich noch zeigen. Den ersten Zweitkauf konnte Aforia kürzlich schon feiern. Damit es noch viele mehr werden, steht eine Erweiterung des Sortiments auf der Agenda. Wegweisend dafür könnte die geplante Kooperation mit einem bekannten Hamburger Hotel sein. Wird diese umgesetzt, können sich die Gäste buchstäblich auf ein Blütenbad freuen. Sie bekommen nämlich einen Badezusatz, der echte Blütenblätter enthält und im getrockneten Zustand ein wenig an eine Teemischung erinnert. Später soll es dieses Produkt auch im Onlineshop geben.
Geplant ist zudem ein Badesalz mit dem Hanfbestandteil CBD, der gerade in allen möglichen Produkten trendet. Ob das, wie das gesamte Startup, ein Blütentraum bleibt, oder ob Aforia die richtige Mischung gefunden hat, um sich als Edelmarke durchzusetzen, muss sich noch zeigen. Zu wünschen wäre es, denn ein Teil der Gewinne soll an soziale und nachhaltige Projekte wie Viva con Agua gehen. Wie immer es auch ausgeht, die Gründer werden auf jeden Fall sauber bleiben.
Fotos: Aforia