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Hamburger Startup PROVIREX entwickelt innovativen Ansatz zur Heilung von AIDS

Mit einer neuen Gen- und Zellmethode wollen Hamburger Forscherinnen und Forscher HIV-Patientinnen und Patienten künftig besser therapieren. Unter dem Dach des Hamburger Biotech-Startups PROVIREX entwickeln sie einen neuen Therapieansatz, der durch eine sogenannte Genschere den Bauplan des AIDS-Erregers HIV aus dem Erbgut der infizierten Zelle herausschneidet und das Virus eliminiert.

Erstmals könnte es so gelingen das Virus zu entfernen, statt es in Schach zu halten, wie bei bisherigen Behandlungsformen üblich. Die Ascenion GmbH und die Innovationsstarter Fonds Hamburg GmbH haben Anteile an dem neu gegründeten Unternehmen PROVIREX erworben. Das Startup wird die weitere Entwicklung der neuen Technologie vorantreiben, besonders unter Berücksichtigung vereinfachter und direkter Verabreichungsformen.

Das Konzept beruht auf Forschungsarbeiten von Prof. Joachim Hauber und Team am Heinrich-Pette-Institut (HPI) – Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie und Prof. Frank Buchholz an der Technischen Universität Dresden, der ehemals am Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik tätig war. Gemeinsam haben sie eine sogenannte Genschere, die Designer-Rekombinase Brec1, entwickelt und optimiert.

In einer Kooperation zwischen dem HPI und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wird der Ansatz zurzeit für klinische Prüfungen vorbereitet. Er soll zunächst im Rahmen einer Stammzelltherapie bei acht HIV-Patientinnen und Patienten in der Klinik für Stammzelltherapie des UKE unter Leitung von Prof. Nicolaus Kröger eine Evaluierung stattfinden. Dafür haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Hamburger Senat und die ForTra gGmbH für Forschungstransfer der Else Kröner-Fresenius-Stiftung Förder- und Investitionsmittel bereitgestellt.

Dieses Team entwickelt den neuen Therapieansatz für HIV-Infizierte. (Foto: PROVIREX)
Dieses Team entwickelt den neuen Therapieansatz für HIV-Infizierte. (Foto: PROVIREX)

Über die PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH

Die PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH in Hamburg ist ein privatwirtschaftliches Biotech-Unternehmen, welches neuartige „Advanced Therapy Medicinal Products“ (ATMPs) entwickelt. PROVIREX’s Technologie basiert auf Rekombinase-vermittelter fehlerfreier Genom-Editierung zur Heilung lebensbedrohender persistierender Viruserkrankungen. PROVIREX wurde im Oktober 2019 gegründet und erhielt im März 2020 eine Seed-Finanzierung. Die Firma hält exklusive Technologie-Lizenzen und besitzt „Freedom-to-Operate“ (FTO), was ihr Handlungsfreiheit garantiert.

Sparkassen Innovation Hub und id-fabrik kooperieren

Der Sparkassen Innovation Hub, die zentrale Anlaufstelle für FinTechs innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe, und die Berliner id-fabrik, Startup- und Ideenschmiede für die öffentlichen Versicherer, bündeln ihre Kräfte. Ab sofort entwerfen sie gemeinsam digitale Lösungen für den Versicherungsvertrieb und die Kundenbetreuung. Ziel der neuen Initiative ist es, thematische Kompetenzen zu bündeln und noch schneller kundenzentrierte und marktreife digitale Innovationen für die Sparkassen-Finanzgruppe bereitzustellen.

Aktuell entsteht hierfür ein gemeinsames Team von zehn Personen am Hamburger Standort des Sparkassen Innovation Hubs. Jeweils fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des S-Hubs sowie der id-fabrik entwickeln nach agilen Arbeitsmethoden neue Konzepte. Erste Themen für die neue Einheit stehen bereits fest. So soll der Fokus auf die digitale Beraterunterstützung und die Verprobung neuer Technologien gesetzt werden. 

Ziel: den Versicherungsmarkt digitaler machen

Die Aufgabe des neugegründeten Teams besteht darin, den Markt für InsurTechs sowie digitale Versicherungsangebote und -innovationen zu durchleuchten. Der Fokus liegt zunächst auf Sparkassen und Vertriebslösungen. Mit möglichen Partnern sollen daraufhin potenzielle Ideen und Use Cases in vierzehntägigen Workshops, sogenannten Product Discoveries, überprüft und weiterentwickelt werden, um diese in der id-fabrik umzusetzen. Die so entwickelten digitalen Innovationen stehen schließlich allen öffentlichen Versicherern für den Einsatz zur Verfügung.

Bernd Wittkamp vom Sparkassen Innovation Hub
Bernd Wittkamp

Die Zusammenarbeit zwischen S-Hub und id-fabrik ist für beide Kooperationspartner Teil der strategischen Ausrichtung. Bei der Entwicklung innovativer Services setzt der S-Hub seit seiner Gründung 2017 auf Austausch mit Partnern innerhalb und außerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe. „Die Zusammenarbeit mit den Berliner Kollegen der id-fabrik ist deshalb der nächste logische Schritt für die Weiterentwicklung des Hubs“, sagt Bernd Wittkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Star Finanz. „Damit eröffnen sich strategisch ganz neue Möglichkeiten. Die Kooperation verfolgt so die Idee eines Allfinanz-Angebots der Sparkassen-Finanzgruppe, von dem letztlich alle Akteure und Verbundpartner profitieren können.“

Thomas Kempf, Geschäftsführer der id-fabrik, ergänzt: „Wir verstehen uns als zentraler Gestalter des digitalen Morgen für die öffentlichen Versicherer. Die id-fabrik setzt bei der Umsetzung und Entwicklung auf die Zusammenarbeit mit Hubs, Fin- und InsurTechs, Company Buildern und Beratungsgesellschaften. Der Sparkassen Innovation Hub ist mit seiner klaren Kundenzentrierung und den positiven Ergebnissen seiner bisherigen Arbeit deshalb der ideale Partner für die nächsten Schritte.“

Fotos: Sparkassen Innovation Hub

So kann 3D-Druck im Kampf gegen Covid-19 helfen

Logistik-Forscher der Kühne Logistics University (KLU) in Hamburg haben in einer aktuellen Studie zu medizinischen Lieferketten untersucht, wie mithilfe von 3D-Druck die Ausbreitung von Covid-19 bekämpft werden kann. Schon jetzt wird diese Produktionstechnik genutzt, um medizinisches Equipment schnell und kostengünstig herzustellen. Dazu zählen vor allem Material für Beatmungsgeräte, medizinische Schutzkleidung wie Gesichtsschilder und Teststäbchen zum Nachweis von Covid-19. Der reguläre Markt für dieses Material ist derzeit nahezu leergefegt. Eine Studie identifiziert nun Vorreiter für die Produktion mit 3D-Druckern und benennt mögliche nächste Schritte.

Anhand von rund 20 Beispielen belegen Kai Hoberg, Professor of Supply Chain and Operations Strategy und Dr. Jakob Heinen, in welchen Branchen und für welche Produkte Unternehmen und Privatleute bereits aktiv sind. Sie schlussfolgern, dass folgende Bedingungen erfüllt sein müssen, um 3-D-Druck effektiv im Kampf gegen Corona einzusetzen:

  • verfügbare Hardware effektiv einsetzen
  • Unterstützung bei Entwicklung digitaler Designs leisten
  • Designaustausch und Produktionskapazitäten orchestrieren

Prof. Hoberg: „Ihr Unternehmen möchte in der Krise helfen? Mit Know-how oder Hardware im 3D-Druck können Sie viel bewegen. Wir konnten hierfür viele gute Vorbilder identifizieren. Nun geht es darum, die vorhandenen Drucker sinnvoll zu nutzen.“

3D-Druck sollte global eingesetzt werden

Dr. Jakob Heinen gibt einen weiteren Ausblick: „Wir sind zuversichtlich, dass aus all diesen Initiativen noch Größeres erwachsen kann. Dafür muss daraus eine vereinte globale Initiative erwachsen.“ Gegenwärtig seien schätzungsweise mehr als hunderttausend professionelle 3D-Drucker von hoher Qualität rund um den Globus installiert. Diese würden eine enorme Basis für die 3D-Druckproduktion bieten. Eine weitere Voraussetzung dafür sei die Zertifizierung der 3D-Designs in Zusammenarbeit mit Gesundheitsbehörden, medizinischen Anwendern, Druckerherstellern und Materiallieferanten. „Und nicht zuletzt spielt hier das geistige Eigentum eine Rolle. Hier fehlen standardisierte Vereinbarungen“, ergänzt Heinen.

Unter diesen Bedingungen sei es eine einzigartige Chance für die 3D-Druck-Community, sich an der Bekämpfung des Coronavirus zu beteiligen und dabei die Stärken der 3-D-Produktion auszuspielen: Flexibilität in der Herstellung, Innovationspotenzial von kreativen Macherinnen und Machern und die hohe Geschwindigkeit, mit der Ideen in physische Produkte umgesetzt werden. Weitere Infos zur Studie gibt es hier.

Beitragsbild: Pixabay

Importhead Screenshot

Importhead plant kontaktlose Übergabefunktion

Das Hamburger Startup Importhead bietet eine App für Mitnahmegelegenheiten von Waren aus dem In- und Ausland. Die kostenlose App setzt Reisende als Transporteure ein, egal ob jemand etwas im Hotel vergessen hat oder ein Produkt exklusiv im Ausland verfügbar ist. Momentan sind aber Kontaktmöglichkeiten stark eingeschränkt, weshalb sich Importhead etwas Neues hat einfallen lassen.

„In Zeiten von Corona werden wir auf eine kontaktlose Übergabefunktion der Waren erweitern“, so der leitende Entwickler Eugen Volk vom Team Importhead. Das junge Hamburger Unternehmen arbeitet an einer neuen Version seiner App. Diese wird es Nutzern ermöglichen ihre Lieferung vollkommen kontaktlos entgegenzunehmen. Mit einer neuen Auswahlfunktion können Nutzer zukünftig entscheiden, ob sie eine direkte Übergabe wünschen oder den Service von ausgewählten Storage-Partnern nutzen möchten.

Die direkte Übergabe zwischen Empfänger und Überbringer kann mithilfe von Bestätigungscodes ebenfalls kontaktlos erfolgen. Zurzeit erfolgt der Warenaustausch nach einer Bestätigung mittels Unterschrift auf einem Display, was den aktuellen Abstandsregeln nicht gerecht wird. Die Unterschrift auf dem Display ersetzt der Austausch einer zuvor gesendeten Zahlenkombination auf dem Smartphone des Nutzers.

Darüber hinaus wird die neue Vollversion ein Sicherheitsupgrade beinhalten. Eine Bezahlfunktion mit Treuhandsystem sowohl für Apple als auch für Android schafft Sicherheit für jeden einzelnen Nutzer. Die Speicherung der sensiblen Daten erfolgt nach dem neusten technischen Stand auf einem deutschen Sicherheitsserver.

Beitragsbild: Screenshot aus einem Importhead-Werbevideo

Wir suchen Startups, die ihr Team verstärken wollen!

Kurzarbeit, Freistellungen, leider auch schon erste Entlassungen – die Corona-Krise sorgt für Unruhe auf dem Arbeitsmarkt. Es gibt aber auch Unternehmen, die gerade jetzt die Chance erkennen, ihr zeitgemäßes Geschäftsmodell voranzutreiben oder neue, zukunftsorientierte Wege zu gehen. Darunter viele Startups, die aus ihrem Selbstverständnis heraus schnell und flexibel auf Herausforderungen reagieren.

Um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern, braucht es optimal zusammengestellte Teams. Daher gibt es eine Reihe von Startups, die trotz allem oder jetzt erst recht nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern suchen. Unter unseren Leserinnen und Lesern befinden sich sicherlich viele, die alle wichtigen Voraussetzungen mitbringen. Grund genug, eine Aktion rund um unser Jobboard zu starten. Ihr seid ein Startup und braucht Verstärkung für euer Team? Dann schreibt uns eine Mail unter info@hamburg-startups.net. Wenn ihr bestimmte Kriterien erfüllt, bieten wir euch Sonderkonditionen und einen kostenlosen Testlauf im Jobboard! (Achtung: Die Aktion ist nicht für Einzelpersonen auf Jobsuche gedacht!)

Beitragsbild: Pixabay

Cerascreen bringt ersten BfArM-zugelassenen COVID-19-Test für Privatpersonen

Eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Corona-Krise spielen weitreichende Tests der Bevölkerung. Die Durchführung eines wissenschaftlich fundierten Corona-Tests ist aber bisher nur in einer Arztpraxis oder in einem Krankenhaus möglich. Diese Akteure sind jedoch schon mit der Versorgung der an COVID-19 Erkrankten stark ausgelastet. Zusätzlich stellt die hohe Probenanzahl ein großes Infektionsrisiko für das durchführende Personal dar. Der Zugang zu den vorhandenen Testkapazitäten des Gesundheitssektors ist regional sehr unterschiedlich reguliert und für den Laien schwer verständlich. Potenziell an Corona erkrankte Menschen werden aktuell trotz begründetem Verdacht nicht immer getestet. 

Die Cerascreen GmbH aus Hamburg hat nach eigener Aussage zur Lösung dieses Problems das erste wissenschaftlich fundierte Corona-Testkit für private Endanwender entwickelt. Das Testkit ist in Abstimmung mit dem BfArM Institut (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) entstanden und entspricht den gesetzlichen Anforderungen für Medizinprodukte, wie sie vom Arzt verwendet werden. Die Auswertung erfolgt innerhalb von höchstens 48 Stunden nach Probeneingang in derselben Qualität wie im Krankenhaus oder beim Arzt, erklärt Cerascreen.

Die Vorteile des Coronavirus-Tests laut Cerascreen auf einen Blick:

  • Offizielles Medizinprodukt für private Endverbraucher
  • Freigabe erfolgt in Abstimmung mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 
  • Zertifizierung nach TÜV DIN EN 9001 und DIN EN 13485
  • Laborauswertung nach „Goldstandard“ PCR-Verfahren wie im Krankenhaus zum Nachweis einer akuten Infektion. Das Verfahren ist sicherer als ein Antikörper-Test, der akute Infektionen nicht erkennt und auch auf andere Coronaviren anspringen kann.
  • Ergebnisse in 12 bis 48 Stunden nach Probeneingang
  • Kein Infektionsrisiko für Arzt, Patient und das persönliche Umfeld
  • Keine Begrenzung der Testkapazität

Die Kosten des Selbsttests inklusive der Kurierzustellung und aller Materialien belaufen sich auf 199 Euro. Einige private Krankenkassen erstatten die Kosten bereits. Mehr Infos gibt es hier.

Über Cerascreen

Cerascreen ist Europas führendes Unternehmen für sogenannte Direct-to-Consumer Testkits, also Labortests für private Endverbraucher. Das Unternehmen ist vom TÜV nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 13485 zertifiziert und arbeitet ausschließlich mit zertifizierten oder durch die Dakks (Deutsche Akkreditierungsstelle) akkreditierten Fachlaboren zusammen. Das Testangebot von cerascreen umfasst die Analyse von DNA, Epigenetik, Mikrobiom sowie von Hormon-, Vitamin-, Mineral- und Antikörper-Biomarkern. Das Unternehmen hat bereits mehr als 250.000 Proben ausgewertet und mehr als 50 Testkits als firmeneigene Medizinprodukte registriert. Cerascreen betreibt ein Logistik- und Labornetzwerk in ganz Europa.

WE ARE FOOD Mission Talk#4: Seid am 16.4. ab 16 Uhr dabei!

Die WE ARE FOOD Mission Talks sind ein digitales Eventformat, das sich mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf Food-Startups beschäftigt. Jeden Donnerstag laden sich Sebastian Heinz, Gründer von FOODBOOM, und Jochen Matzer, Geschäftsführer von Red Rabbit, illustre Gäste ein. Bei der vierten Ausgabe am 16. April um 16 Uhr sind dabei: Anne und Stefan Lemcke, Gründerduo von Ankerkraut, Caroline Nichols, Gründerin von 3bears, Fabio Ziemssen, Director Food Innovation NX-Food, und Sina Gritzuhn, Geschäftsführerin von Hamburg Startups.

Zunächst werden Anne, Stefan und Caroline über die momentane Lage in ihren Startups berichten, Fabio und Sina geben dann ihre Einschätzungen der Situation ab. Im Anschluss ist noch reichlich Zeit über eine offene Diskussion zu den aktuellen Themen. Anschauen könnt ihr euch das live auf YouTube. Mehr über das Event erfahrt ihr auch auf LinkedIn.

Allgemein steht die Reihe unter dem Motto: „Wir haben Gesprächsbedarf! Die Corona Krise verändert mit ungekannter Wucht den Alltag und das Leben von Millionen Menschen. Die persönlichen Bedürfnisse, der Konsum, die Produktauswahl und auch das Kochverhalten verändern sich schlagartig. Wir fragen uns: Welche Auswirkungen hat das auf die Gesellschaft und die Wirtschaft im Lebensmittelsektor aktuell und welche langfristigen Folgen wird das Corona Virus mit sich bringen?“

#WeAllMove: Wunder Mobility launcht internationale Mobilitätsplattform

Wunder Mobility launcht in Partnerschaft mit dem Weltwirtschaftsforum und der Global New Mobility Coalition sowie Hertz Deutschland und der Allianz die Initiative #WeAllMove – eine internationale digitale Austauschplattform, auf der Nutzer, die auf der Suche nach einem oder mehreren Fahrzeugen sind, Mobilitätsangebote einsehen und buchen können. Damit schafft der Technologieanbieter einen vereinfachten Zugang zu Angebot und Nachfrage bei Mobilitätslösungen, der aktuell dringend notwendig ist. Unter www.weallmove.co ist die Lösung ab sofort abrufbar. Die Nutzung der Seite ist für alle Parteien kostenlos.

Die Idee

Viele Mobilitätsanbieter haben auf die Corona-Krise bereits reagiert und eigene Lösungen entwickelt. Die Nutzer müssen dafür allerdings bisher die individuellen Seiten der Anbieter aufrufen und einzeln nach einer passenden Option suchen. Ein Überblick über alle Angebote, die in einer Stadt zusammenkommen, fehlt bisher. Das ändert die Initiative #WeAllMove. Um großen und kleinen Unternehmen sowie Einzelpersonen die Möglichkeit zu geben, ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Mobilitätsangebot zu finden, hat Wunder eine Plattform entwickelt, um die Angebote von Fahrzeuganbietern zu bündeln. Dazu gehören Sharing-Anbieter, Städte und andere Flottenbetreiber. Wunder agiert als Vermittler und unterstützt so jeden, der auf eine flexible Mobilitätslösung angewiesen ist.

So funktioniert’s

Der Nutzer besucht die erwähnte Webseite, filtert nach seinen Bedürfnissen die Kategorien Land, Stadt und Bedarf, wie beispielsweise “Lieferservice für Lebensmittel” oder „Beförderung medizinischer Ausrüstung“, und erhält anschließend eine Übersicht der verfügbaren Angebote. Die Plattform erleichtert eine schnellere, transparentere und übersichtlichere Vermittlung. Sie hilft Sharing-Betreibern, ihre Flotten in diesen Zeiten besser auszulasten und bietet Unternehmen die Möglichkeit, unkompliziert passende Fahrzeugangebote wahrzunehmen. Sollte kein passendes Angebot dabei sein, kann durch eine Anfragemaske die entsprechende Leistung erfragt werden. Wunder setzt sich daraufhin mit allen infrage kommenden Operatoren in Verbindung und bemüht sich um eine Realisierung.

Der Hintergrund

Die Corona-Pandemie fordert schnell umsetzbare und innovative Ideen, die den Umgang mit sich ständig verändernden Bedingungen ermöglicht. Während viele Menschen von zu Hause aus arbeiten können, gibt es zugleich eine Vielzahl von Unternehmen und Einzelpersonen, die auch in Zeiten von Social Distancing nicht umhinkommen, ihr Haus zu verlassen, um ihrer Arbeit nachzugehen. Zusätzlich sind Unternehmen aus diversen Branchen plötzlich gezwungen auf einen Lieferservice umzusteigen, um das aktive Geschäft am Leben zu erhalten. Für solche Zwecke kann jedoch nicht immer ein Fahrzeug geleast werden. Hier bieten neue Mobilitätsdienste eine Alternative.

Gunnar Froh (Foto: Wunder Mobility)
Gunnar Froh (Foto: Wunder Mobility)

Gunnar Froh, Gründer und CEO von Wunder Mobility: “Mobilität ist ein Gemeinschaftsprojekt. Vor allem in Zeiten wie diesen müssen wir mehr denn je unseren Wettbewerb vergessen, gemeinsam an Lösungen arbeiten und verantwortungsbewusst handeln. Das ist keine Phrase, sondern eine Einladung mitzumachen.”

„Das Coronavirus hat Lücken und Mängel in den städtischen und vorstädtischen Mobilitätssystemen zum Vorschein gebracht, die in unmittelbaren gesundheitlichen und sozioökonomischen Bedrohungen münden. Diese Lücken führen zu gemeinschaftlichen, öffentlich-privaten Reaktionen, die agile und nachfrageorientierte Mobilitätsdienste vorantreiben“, sagt Dr. Maya Ben Dror, Lead Automotive and Autonomous Mobility vom World Economic Forum. „WeAllMove als zentrale Seite für Informationen zu Mobilitätsangeboten bringt uns einen Schritt näher dahin, die durch COVID-19 entstehenden Mobilitätsbedürfnisse in eine widerstandsfähigere, nachhaltigere und integrativere Zukunft der Mobilität zu übersetzen“.

Corona macht YAB Fitness und einen Kunden zu Geschäftspartnern

Das Hamburger Startup YAB Fitness verliert wegen der Corona-Krise seinen Lieferanten in China. Ein Kunde aus Nordrhein-Westfalen springt ein: Sein Betrieb näht jetzt Gurte für Hanteln statt Vorhänge und Sitzbezüge für Flugzeuge.

Oliver Kloth, Gesellschafter des Flugzeug-Zulieferers HOSA, sieht die innovativen YAB-Hanteln in der TV-Gründershow „Die Höhle der Löwen“. Er ordert ein Set, damit er auch ohne Fitnessstudio in Form bleibt. Doch statt des Pakets kommt eine Mail von YAB Fitness: Das Hamburger Startup meldet Lieferengpässe bei den YAB-Belts – spezielle Gurte, mit denen sich die Hanteln am Fuß befestigen lassen. Der Lieferant in China hatte wegen Corona die Produktion gestoppt.

Nach geplatztem Auftrag sind Nähplätze frei

Kloth mailt sofort zurück: „Wenn Ihr Unterstützung beim Nähen der Belts braucht, können wir helfen.“ Seinem Nähbetrieb ist tags zuvor ein Auftrag geplatzt, weil das benötigte Material aus den USA nicht geliefert werden kann. Deshalb stehen bei HOSA im nordrhein-westfälischen Beverungen fünf Nähplätze still. Normalerweise entstehen in dem 30-Mann-Betrieb hauptsächlich Sitzbezüge und Vorhänge und für Flugzeugkabinen. Aber warum nicht auch Hantelgurte?

Bei HOSA entstehen jetzt die Gurte für YAB (Foto: HOSA)
Bei HOSA entstehen jetzt die Gurte für YAB (Foto: HOSA)

Ein Kurier bringt die Muster nach Beverungen, die Spezifikation kommt per Mail. In nur zwei Tagen macht das kleine Team um YAB-Gründer Christian Polenz den Deal mit HOSA klar. Seit Anfang April läuft die Produktion der Trainings-Belts auf Hochtouren. In diesen Tagen trifft die erste Lieferung bei YAB ein und geht direkt an die Kunden weiter. „Es ist großartig, wie schnell und unkompliziert HOSA eingesprungen ist!“, sagt Christian Polenz. „Die kleinen Betriebe in Deutschland sind offenbar flexibler als man denkt.“

Auch Oliver Kloth freut sich über die Win-Win-Lösung: „Ich hoffe, dass sich die Geschäftswelt in diesen Krisenzeiten wieder auf die Vorteile regionaler Produktion besinnt.“ Seine Nähmaschinen rattern inzwischen nicht nur für die Fitness-Belts, sondern auch für Atemschutzmasken. Der Nähbetrieb wurde 1985 von Peter Hodes und Uwe Sander in Beverungen nahe Kassel gegründet. Ihr erster Auftrag: die besonders großzügige Innenausstattung für einen Hubschrauber der griechischen Reederstochter Christina Onassis. Heute ist HOSA Komplettanbieter für die Innenausstattung von Yachten und Flugzeugen sowie zertifizierter Produktions- und Entwicklungsbetrieb der EASA (Europäische Agentur für Flugsicherheit).

Beitragsbild: Christian Polenz, Gründer von YAB Fitness

Handelskammer Hamburg veranstaltet Webinar zur Corona-Krise

Viele Hamburger Unternehmen haben schon einen Antrag für den Rettungsschirm bei der IFB gestellt, einige Wirtschaftszweige fallen aber dort durch das Raster. Hier gibt es inzwischen neue Angebote und Hilfen, die die Handelskammer Hamburg in einem Webinar vorstellen möchte. Ebenso bekommt ihr einen Erfahrungsbericht über den Antrag zum Rettungsschirm und Tipps und Tricks für die Antragstellung. Im Anschluss könnt ihr zudem im Chat Fragen stellen.

Termin, Veranstaltungsort und Referentinnen

  • Wann: 9. April 2020 von 11 bis 12 Uhr
  • Wo: Überall im Homeoffice
  • Referentin: Doreen Hotze – Abteilungsleiterin Gründungszentrum
  • Moderatorin: Dagmar Groothuis – Abteilungsleiterin Unternehmensförderung

Teilnehmen: Drei Klicks zum Webinar

Das Webinar wird mit Microsoft Teams durchgeführt. Zur Anmeldung geht es hier. Anstatt die Teams-App herunterzuladen, könnt ihr auch einfach „Stattdessen im Internet ansehen“ klicken und „Anonym“ am Webinar teilnehmen. Wenn ihr über ein Tablet oder Smartphone am Webinar teilnehmen möchtet, ist die Installation der App in der Regel erforderlich.

Wichtige Hinweise

  • Euer Mikrofon ist stumm geschaltet.
  • Stellt eure Fragen bitte anonym.
  • Alle Fragen sollen möglichst im Rahmen des Webinars beantwortet werden.

Beitragsbild: Doreen Hotze, Leiterin des Gründungszentrums (Foto: Handelskammer Hamburg)

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