Conbool verspricht E-Mail-Sicherheit Made in Germany
Cybersecurity ist ein Milliardenmarkt, denn mangelnde Sicherheit kann milliardenschwere Schäden verursachen. Entsprechend groß ist die Zahl der Anbieter. Das 2025 gegründete Startup Conbool ist optimistisch, sich mit seinem umfassenden und einfach zu handhabenden Angebot durchsetzen zu können.
Der Wirtschaftsinformatiker Leon Mahmood hat sein duales Studium an der Nordakademie und beim Medizintechnikunternehmen Olympus absolviert. Dort war eine Zeit lang auch Soleiman Neyazi (ebenfalls Informatiker, Abschluss an der Fachhochschule Wedel) als Werkstudent tätig. Später arbeitete er für den IT-Dienstleister Allgeier ITS und beschäftigte sich dort unter anderem mit dem Thema Sicherheit beim E-Mail-Versand. Eigentlich ein lange bekanntes Problem, für das es aber aus seiner Sicht noch keine optimale Lösung gab. Also entwickelte er eine Geschäftsidee, die zu der Gründung von Conbool führte. Als Co-Founder kam der ehemalige Kollege Leon hinzu.
Wenn Deutschland zum Standortvorteil wird
Im Januar 2025 ging es los. Da beide möglichst schnell ein funktionierendes Produkt vorzeigen wollten, arbeiteten sie so manche Nacht durch. Der Markt, auf dem Conbool reüssieren möchte, ist zwar groß, aber eben nicht gerade neu. Soll heißen: Um sich gegen die zum Teil seit vielen Jahren aktive Mitbewerber durchsetzen zu können, muss ein neues Startup schon ein besonders attraktives Angebot machen können. Ein Argument lautet, dass die Lösung komplett aus Deutschland stammt und alles über deutsche Server läuft.

Das kann bei der zunehmenden Skepsis gegenüber US-Unternehmen durchaus zu einem wichtigen Kriterium werden. In die Karten spielt da die kürzlich vollzogene Übernahme des erfolgreichen deutschen Cybersecurity-Startups Hornetsecurity durch den amerikanischen Konkurrenten Proofpoint. Über eine Milliarde US-Dollar sind dabei geflossen, was das Marktpotenzial verdeutlicht. Potenzielle Kunden gibt es reichlich, denn mit Sicherheitsproblemen hat so ziemlich jedes Unternehmen zu kämpfen. Manchmal sind Spam-Attacken einfach zur lästig, in anderen Fällen können das Abgreifen sensibler Daten oder das Einschleusen von Viren existenzbedrohend sein.
Conbool lockt mit einem Komplettpaket
Das Angebot von Conbool besteht aus zwei Komponenten. SecureMail dient der Verschlüsselung von E-Mails. S/MIME, PGP, TLS – das sind Abkürzungen, die auf Anhieb wohl nur wenigen Fachleuten etwas sagen. Dahinter verbergen sich kryptografische Standards, die Conbool vollumfänglich unterstützt. Sie ermöglichen Ver- und Entschlüsselung sowie die Erstellung und Validierung von Signaturen. Mit MailGuard deckt das Startup den Themenkomplex Spam, Phishing und Malware ab. Es verspricht die Echtzeiterkennung gefährlicher Inhalte und die frühzeitige Blockierung von Bedrohungen.
All das läuft selbstverständlich DSGVO-konform ab und soll vor allem durch seine einfache Handhabung und Vollständigkeit überzeugen. Eine Plattform vereint alle Sicherheitsfunktionen und verschafft Transparenz in Echtzeit. Die Konfiguration soll eine Sache von Minuten sein und keine besonderen Fachkenntnisse erfordern. Bei Bedarf bietet Conbool aber auch persönliche Beratung. Die Newcomer-Rolle macht es dem Startup vielleicht etwas schwerer Kunden von sich zu überzeugen, hat aber auch seine Vorteile. Die selbstentwickelten Algorithmen sind auf den neuesten Stand und berücksichtigen alle aktuellen Entwicklungen, was etablierte Mitbewerber oft nicht leisten können.
Um diesen Vorsprung halten zu können, muss Conbool das Prinzip der Schnelligkeit weiterverfolgen. Die beiden Gründer sind keine Vertriebler oder Marketingexperten, deshalb haben sie sich ich dafür ein Netzwerk aufgebaut. Zielgruppe sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die bestimmte Sicherheitskriterien erfüllen müssen, zum Beispiel Anwaltskanzleien oder Arztpraxen. Der Wunsch ist es, bis Ende 2025 gut 50 Kunden zu gewinnen. Bis dahin wird vielleicht noch die eine oder andere schlaflose Nacht vergehen, aber das ist es Leon und Soleiman wert.
Foto: Conbool