Deutscher Startup Monitor 2025: Die 10 Kernergebnisse
Zum 13. Mal hat der Bundesverband Deutsche Startups in diesen Tagen den Deutschen Startup Monitor veröffentlicht. Die Befragung hat sich als eine der wesentlichen Informationsquellen über das Ökosystem hierzulande etabliert und liefert auch dieses Jahr wieder interessante Ergebnisse. Die wichtigsten fassen wir hier zusammen.
Insgesamt sind die Antworten von genau 1.846 Befragten in die Studie eingeflossen, 10,8 % von ihnen stammen aus Hamburg. Damit ist die Erhebung zwar im engeren Sinne nicht repräsentativ, da keine genauen Daten über die Grundgesamtheit der Startup vorliegen, aber schon wegen der langjährigen Erfahrung durchaus aussagekräftig. Der Startup-Verband hat zehn Kernaussagen herausgefiltert, die wir hier wiedergeben.
Startup-Standort Deutschland kann Momentum nutzen
39,8 % der Gründerinnen und Gründer schätzen Deutschland als Startup-Standort attraktiver ein als die USA. Das ist ein Anstieg um 6 Prozentpunkte gegenüber 2024. Im europäischen Vergleich sehen sogar 61,2 % der Befragten Deutschland vorne.
Kooperationen brauchen Impulse
Der Anteil an Startups mit Unternehmenskooperationen sinkt von 61,9 % im Vorjahr auf 56,0 %. Für Wachstumschancen bei Startups und Innovativität etablierter Unternehmen sind hier in der schwierigen Wirtschaftslage neue Akzente nötig.
Internationaler VC-Gap erkennbar
Bezogen auf die Wirtschaftsleistung liegt Deutschland bei VC-Investments nur auf Platz 18 und damit hinter einigen europäischen Nachbarn und den USA. Mit bisher vier neuen Unicorns und 5,2 Milliarden Euro an Investitionen ist die Entwicklung 2025 aber aktuell positiv.
DefenseTech erreicht Rekordfinanzierungen
Mit knapp 900 Millionen Euro floss 2025 bisher bereits doppelt so viel Kapital in den Bereich DefenseTech wie im gesamten Vorjahr. 1,7 % der Startups richten sich primär an militärische Kunden und weitere 24,1 % entwickeln Produkte, die sich auch in diesem Bereich einsetzen lassen.

KI ist Wachstumstreiber
Für 45,1 % der Startups ist KI inzwischen Kernbestandteil des Produkts – ein klarer Anstieg im Vergleich zu 2024. Auch die Investitionen liegen bereits jetzt über dem Niveau des gesamten Vorjahres, wobei die Dynamik in den USA noch deutlich größer ist.
Fachkräftemangel aktuell kaum Thema
Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl im Startup-Sektor geht weiter zurück (2023: 18,9; 2024: 16,7; 2025: 15,8) und der Fachkräftemangel verliert entsprechend an Relevanz. Gründe dafür sind die schwierige Wirtschaftslage sowie Effizienzgewinne durch KI.
DeepTech hat enorme Strahlkraft
11,0 % der Startups lassen sich der Kategorie DeepTech zuordnen und sogar 30,6 % begreifen sich selbst als DeepTech-Unternehmen. Das unterstreicht die Strahlkraft dieses Sektors und die strategische Bedeutung der Schnittstelle von Forschung und Unternehmertum.
Digitalisierung bleibt Baustelle
Beim Thema digitale Souveränität bekommt Deutschland von 78,9 % der Befragten schlechte Noten. Auch die Digitalisierung der Wirtschaft (52,5 %) und insbesondere der Verwaltung (81,0 %) werden von vielen als zu gering bewertet.
Gründerinnenanteil zeigt wieder leicht nach oben
Nach dem Rückgang im letzten Jahr steigt der Frauenanteil bei den Startup-Gründungen leicht von 18,8 % auf 19,8 %. Damit bleibt er auf einem niedrigen Niveau, das sich in den letzten Jahren kaum geändert hat.
Gründungsbereitschaft sinkt
78,3 % der Gründerinnen und Gründer würden erneut ein Startup aufbauen. Das ist zwar noch die große Mehrheit, aber weniger als in den Vorjahren (2023: 89,6 %; 2024: 83,8 %), was gemeinsam mit dem schwachen Geschäftsklima eine Eintrübung der Stimmung signalisiert.
Hier könnt ihr den Deutschen Startup Monitor 2025 herunterladen.
Grafik: Bundesverband Deutsche Startups