EU-Förderung für MITmacher-Integrationsprojekt “Engagiert ankommen in Hamburg”
Um Empowerment und Teilhabe von Drittstaatsangehörigen mit Flucht- und Migrationshintergrund in Hamburg zu stärken, hat das Sozialunternehmen MITmacher eine Zuwendung durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union erhalten. Finanziert wird damit das Projekt “Engagiert ankommen in Hamburg” für eine Dauer von 24 Monaten. Im Rahmen des Projekts vermittelt und begleitet MITmacher Geflüchtete aus Drittstaaten in ehrenamtliches Engagement.
Geflüchtete gestalten ihre Integration selbst
Geflüchtete aus Drittstaaten treten durch ihr Engagement und durch intensive Beratung und Begleitung aus der Rolle der Hilfsbedürftigen heraus. Sie stärken ihre Selbstwirksamkeit, indem sie an gesellschaftlichen Prozessen teilhaben und eine Unterstützung ihrer Selbstorganisation erfahren. Sie sind Hilfegebende und gestalten ihr eigenes Leben und zugleich die Gesellschaft mit. Zugleich lernen sie soziale Regeln und die Arbeitskultur kennen und sammeln Arbeitserfahrungen, während sie ihr Deutsch verbessern. In Zeiten der Corona-Pandemie, ausfallender Deutschkurse, erschwerter Arbeitssuche und verstärkter Isolation bietet das Ehrenamt die Möglichkeit für Begegnung, Sprachanwendung und Teilhabe im Alltag. Anders formuliert: In einer Zeit, die die Integration Geflüchteter erschwert, gestalten Geflüchtete im Rahmen des Projekts ihre Integration einfach selbst.
“Die Förderung bestärkt die Wichtigkeit unserer Arbeit, die zur Lösung einer großen gesellschaftlichen Herausforderung beiträgt. Im Kontext der Covid-19-Pandemie, die die Integration von Geflüchteten erschwert, gewinnt unsere Arbeit umso mehr an Gewicht. Wir freuen uns, sie in diesen Zeiten maßgeblich ausweiten zu können,” so Anne Busch, geschäftsführende Gesellschafterin von MITmacher.
Über MITmacher
MITmacher eröffnet Geflüchteten die Möglichkeit zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe durch Vermittlung in ehrenamtliches Engagement. Innovativ ist dabei vor allen Dingen der Perspektivwechsel in Bezug auf geflüchtete Menschen: Statt der oft betonten Schwierigkeiten steht ihr Potential im Fokus – sie sind Hilfegebende statt Hilfeempfänger. MITmacher berät interessierte Geflüchtete, findet passende Einsatzmöglichkeiten und vermittelt die Interessierten in ein Engagement: Ob in der Begleitung von Menschen mit Behinderung oder beim Dolmetschen für andere Geflüchtete, ob bei Workshops für Kinder und Jugendliche oder beim Online-Treffen für Senioren. Als Ansprechpartner für die Ehrenamtlichen und die Einsatzstellen begleitet MITmacher das Kennenernentreffen und den Einsatz während der ersten Monate bis hin zu einem Abschlussgespräch. Die Arbeit von MITmacher wird seit 2018 durch eine Förderung des Bezirksamts Harburg unterstützt. Die EU-Förderung hat es dem Unternehmen nun ermöglicht, ein Projekt zu entwickeln und umzusetzen, welches das gesamte Hamburger Stadtgebiet bedient.
Bilder: MITmacher