MedTech Pitch Day – ein Tag im Zeichen des medizinischen Fortschritts
SPONSORED POST Es gibt einige Branchen, die für den Wirtschaftsstandort Hamburg von besonderer Bedeutung sind – der Gesundheitssektor gehört definitiv dazu. Und Startups aus dem Medizinbereich üben eine ganz besondere Faszination aus, weil sie echte Probleme lösen und vielen Menschen helfen können. Der MedTech Pitch Day am Mittwoch hatte also beste Voraussetzung für eine gelungene Veranstaltung. Wir berichten, was das Event alles geboten hat.
Der Health Innovation Port (HIP) ist sowieso schon der Hotspot für Medizin-Startups in Hamburg. Ganz besonders galt das am 20. Februar 2019, denn da war der HIP Schauplatz des ursprünglich vom High-Tech Gründerfonds (HTGF) und der B. Braun Stiftung initiierten und nunmehr zum fünften zum Mal stattfindenen MedTech Pitch Days. Als Partner waren Philips, die Techniker Krankenkasse (TK) und Dräger mit an Bord. All diese Institutionen und Unternehmen haben eine besondere Affinität zu Medizintechnik und Startups.
Geballte Kompetenz bei den Veranstaltern
Der High-Tech Gründerfonds hat seit 2005 in mehr als 500 High-Tech-Unternehmen investiert. Die B.Braun-Stiftung fördert Menschen aus der Gesundheitswirtschaft und ist mit dem Medizinbedarfsunternehmen B.Braun verbunden. Philips als Anbieter von Gesundheitstechnologie und die TK , Deutschlands größte Krankenkasse, waren als Partner des HIP quasi Hausherren. Dräger schließlich ist als Unternehmen für Sicherheits- und Medizintechnik ebenfalls vom Fach. Von Veranstalterseite war geballte Kompetenz also garantiert. Hinzu kam eine Reihe von Startups, die mit innovativen Ideen und Produkten glänzten. Mehr darüber später.
Am Anfang eines solchen Events stehen natürlich immer eine Reihe von Grußworten, mit denen sich die Organisatoren vorstellen. Beim MedTech Pitch Day stand Dr. Anke Cassing für den High-Tech Gründerfonds auf der Bühne, für die B.Braun-Stiftung waren das Prof. Dr. Alexander Schachtrupp und Alexander Katzung. Philips hatte Christian Biernath-Wuepping geschickt und Dräger Tom Gales. Fehlt noch der Vertreter der TK; Dennis Cole eröffnete gleich das eigentliche Programm mit einer Keynote.
Wie funktionieren die Gesundheitssysteme in Deutschland und den nordischen Ländern?
Cole hatte sich ein gewaltiges Thema ausgewählt: „Wie kommen Innovationen auf den Deutschen Gesundheitsmarkt und wie funktioniert das mit der Rückerstattung?“. Gerade für Startups ist das nicht so leicht zu durchschauen. Da gibt es gesetzliche und private Krankenkassen, einige Produkte, die nur auf Rezept und andere, die im freien Handel erhältlich sind, und eine Reihe von Besonderheiten mehr. Vor der Zulassung als Medizinprodukte sind viele Hürden zu nehmen, aber es gibt auch einige Fördermöglichkeiten. Das deutsche Gesundheitssystem ist eine Wissenschaft für sich, in die der Vortrag einen Einstieg bot.
Und wie sieht der Markt in den nordischen Ländern aus? Das erklärte Bjarne Skamriis. Die Dänen seien bekanntlich etwas lockerer, meinte er, und legte als Beweis erstmal Sakko und Krawatte ab. Skamriis hat unter anderem als Startup-Gründer jede Menge Erfahrungen in Skandinavien gesammelt und kennt die Strukturen im dortigen Gesundheitssektor. Einer seiner Tipps: Man soll sein Glück nicht zuerst in den Metropolen wie Stockholm oder Kopenhagen suchen. Der Zugang zu Kliniken fällt in kleineren Städten und Gemeinden oft leichter. Das passt auch zu einem Motto, das für den gesamten nordischen Markt stehen könnte: klein, aber fein.
Geld von der EU
Die dritte Keynote hielt Dr. Mechthild Baumann über Förderprogramme und Zuschüsse von der EU. Grundsätzlich ist die EU sehr großzügig mit Fördergeldern, die auch nicht zurückgezahlt werden müssen. Einzelpersonen und Startupskönnen im Prinzip ebenso in ihren Genuss kommen wie größere Unternehmen. Eine Bedingung müssen allerdings alle erfüllen, nämlich die europäische Idee voranzubringen. Was genau darunter zu verstehen ist, ist allerdings Auslegungssache. Das aktuelle Förderprogramm Horizon 2020 mit einem Volumen von fast 80 Milliarden Euro ist schon auf der Zielgerade. Das 2021 startende Nachfolgeprogramm Horizon Europe soll noch üppiger ausgestattet werden – offenbar sind zwischen 100-120 Milliarden Euro im Gespräch.
Viel Zeit für intensives Networking
Drei Keynotes mit drei hochinteressanten Themen, die es sich zu vertiefen lohnte. Genau dazu luden die anschließenden Workshops mit den Speakern ein. Die liefen nicht nach einem festen Schema ab, sondern entwickelten sich zu offenen Gesprächsrunden, in denen die Teilnehmer ihre Fragen und Bedürfnisse in die Diskussion einbringen konnten.
Überhaupt waren die vielen Gelegenheiten zum Netzwerken und zum Austausch von Erfahrungen bei aller Qualität des Vortragsprogramms vielleicht das Wertvollste am MedTech Pitch Day. Gründerinnen und Gründer von Medizin-Startups kommen oft aus dem Wissenschaftsbereich und bekommen ganz selten die Gelegenheit, so viele kompetente Gesprächspartner auf einem Fleck zu treffen. Gut möglich, dass einige Startups an diesem Tag zukünftige Investoren oder Geschäftspartner kennengelernt haben.
Nach der Mittagspause stand dann der Programmpunkt auf der Tagesordnung, der dem MedTech Pitch Day seinen Namen gab. Zehn Startups präsentierten in zwei Fünferblöcken ihre Innovationen und Geschäftsideen. Beworben hatten sich ursprünglich 41 Jungunternehmen aus ganz Europa. Auch einige der Kandidaten, die es nicht ganz in die Top 10 geschafft hatten, waren nach Hamburg eingeladen worden und konnten diese Gelegenheit ausgiebig zum Netzwerken nutzen.
10 Pitches, zehn großartige Ideen
Alle zehn Auserwählten hätten ihren eigenen Beitrag verdient, aber das würde diesen Rahmen natürlich sprengen. Wir versuchen in einem Schnelldurchlauf ihnen trotzdem einigermaßen gerecht zu werden. Den Anfang machte northh medical, das im HIP beheimatet ist. Dieses Startup arbeitet an einem Gerät, das Herzstörungen bei Ungeborenen bereits im Mutterleib erkennen lässt. Bisherige MRI-Aufnahmen sind dafür einfach zu unscharf.
Die Kommunikation zwischen Krankenhaus und Patienten zu verbessern und vereinfachen ist die Aufgabe von Buddy Healthcare aus Finnland. Eine Software sorgt für den optimalen Informationsfluss während einer Behandlung. aidminutes aus Buchholz stellt eine kultursensible Anamnese-Software zur Verfügung, die es ermöglicht, die Krankengeschichte beispielsweise von Flüchtlingen innerhalb von acht Minuten zu erfassen. Patienten können die App, die über 20 Sprachen versteht, eigenständig bedienen.
Lab-on-Fiber aus Halle entwickelt eine besonders nebenwirkungsarme Lasertechnologie für die Behandlung von Prostatakrebs, die sich perspektivisch auch für andere Anwendungen nutzen lässt. Diagnoz.me aus Israel erspart Frauen bei Infektionen im Intimbereich den unangenehmen Gang zum Arzt. Sie können mit einer App selbst eine Diagnose stellen und diese dem Arzt schicken. Noch ganz am Anfang steht AidParcour. Hier ist die Idee, Erste-Hilfe-Kurse interaktiv zu gestalten und so den langfristigen Lerneffekt zu verstärken.
Ein paar Schritte weiter ist das ursprünglich aus Mailand stammende und jetzt in Berlin agierende BOCAhealth. Dieses Startup bietet ein tragbares Gerät zur Messung des Wasseranteils im menschlichen Körper, der viel über den Gesundheitszustand verrät. Inovedis aus Albstadt sorgt dafür, dass beschädigte Sehnen im Schulterbereich einfacher fixiert werden und sicher anwachsen. Während dieses Jungunternehmen also ein chirurgisches Thema angeht, bezeichnet sich CLINARIS aus Kissingen gar nicht als echtes Med-Startup. Hier regelt eine App, dass Hygienemaßnahmen wie die Reinigung von Betten in Krankenhäusern ordnungsgemäß ablaufen.
Fazit: Der MedTech Pitch Day war ein voller Erfolg!
Die Pitchsession endete mit einem selbstbewussten Auftritt von BalancAir aus Dänemark. Die Botschaft lautete, die bisher beste Behandlungsmethode gegen Migräne gefunden zu haben. Das dazugehörige Gerät nennt sich Rehaler und ist eine Art Inhalator. Wie bei allen anderen Vorträgen gab es auch hier konstruktive Nachfragen aus dem fachkundigen Publikum. Vielen der Vortragenden merkte man an, dass sie keine geübten Pitcher waren, manchen hatten an diesem Tag sogar ihre Premiere vor einem so großen Auditorium. Mit viel medizinischem Know-how und großer Leidenschaft für ihre Produkte und Ideen machten sie das aber mehr als wett.
Am Ende des MedTech Pitch Days fällt das Fazit einhellig positiv aus. Die fünfte Ausgabe war bisher die beste, lautete der Tenor. „Tolles Programm“, „sehr schöne Location“, „hervorragende Gespräche“, „gelungene Mischung aus Startups, etablierten Unternehmen und Investoren“ – so lassen sich die Meinungen kurz und bündig auf den Punkt bringen. Die Veranstalter haben ihr Ziel erreicht, medizinische Innovatoren auf ihrem Weg zu unterstützen, sodass sinnvolle neue Produkte zu den Patienten und auf den Gesundheitsmarkt gelangen können. Einen sechsten MedTech Pitch Day wird es nach diesem Erfolg definitiv geben. Dann gerne wieder in Hamburg, wir würden uns freuen!
Über die B.Braun-Stiftung
Die B. Braun-Stiftung mit Sitz in Melsungen sieht sich als Förderin der Medizin und des Gesundheitswesens mit nordhessischer Tradition. Sie wurde vor mehr als 50 Jahren von den damaligen Vorständen der B. Braun Melsungen AG, den Brüdern Otto und Dr. Bernd Braun, gegründet, um Krankenpflegepersonal und junge Ärzte in ihrer fachlichen Weiterbildung zu fördern. Auch heute unterstützt die Unternehmerfamilie die langfristige Entwicklung der Stiftung. Die B. Braun-Stiftung ist unabhängig und fördert Stipendien, Forschung und Veranstaltungen in der Gesundheitsversorgung.
Über den High-Tech Gründerfonds
Der Seedinvestor High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert Technologie-Startups mit Wachstumspotential. Mit einem Volumen von insgesamt 892,5 Mio. Euro verteilt auf drei Fonds sowie einem internationalen Partner-Netzwerk hat der HTGF seit 2005 bereits mehr als 500 Startups begleitet. Sein Team aus erfahrenen Investment Managern und Startup-Experten unterstützt die jungen Unternehmen mit Know-how, Entrepreneurial-Spirit und Leidenschaft. Der Fokus liegt auf High-Tech Gründungen aus den Branchen Software, Medien und Internet sowie Hardware, Automation, Healthcare, Chemie und Life Sciences. Über 2 Milliarden Euro Kapital investierten externe Investoren bislang in rund 1.400 Folgefinanzierungsrunden in das HTGF-Portfolio. Außerdem hat der Fonds Anteile an mehr als 100 Unternehmen erfolgreich verkauft.
Zu den Investoren der Public-Private-Partnership zählen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die KfW, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie die Wirtschaftsunternehmen ALTANA, BASF, Bayer, Boehringer Ingelheim, B.Braun, Robert Bosch, BÜFA, CEWE, Deutsche Post DHL, Dräger, Drillisch AG, EVONIK, EWE AG, Haniel, Hettich, Knauf, Körber, LANXESS, media + more venture Beteiligungs GmbH & Co. KG, PHOENIX CONTACT, Postbank, QIAGEN, RWE Generation SE, SAP, Schufa, Schwarz Gruppe, STIHL, Thüga, Vector Informatik, WACKER und Wilh. Werhahn KG.
Über Royal Philips
Royal Philips ist ein führender Anbieter im Bereich der Gesundheitstechnologie. Ziel des Unternehmens mit Hauptsitz in den Niederlanden ist es, die Gesundheit der Menschen zu verbessern und sie mit entsprechenden Produkten und Lösungen in allen Phasen des Gesundheitskontinuums zu begleiten: während des gesunden Lebens, aber auch in der Prävention, Diagnostik, Therapie sowie der häuslichen Pflege. Die Entwicklungsgrundlagen dieser integrierten Lösungen sind fortschrittliche Technologien sowie ein tief greifendes Verständnis für die Bedürfnisse von medizinischem Fachpersonal und Konsumenten. Das Unternehmen ist führend in diagnostischer Bildgebung, bildgestützter Therapie, Patientenmonitoring und Gesundheits-IT sowie bei Gesundheitsprodukten für Verbraucher und in der häuslichen Pflege. Philips beschäftigt etwa 77.000 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern und erzielte in 2018 einen Umsatz von 18,1 Milliarden Euro.
Über die Techniker Krankenkasse
Die Techniker Krankenkasse ist mit 10,3 Mio. Versicherten Deutschlands größte, bundesweit geöffnete gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Der Hauptsitz der Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung ist Hamburg. Insgesamt beschäftigt die TK bundesweit rund 14.000 Mitarbeiter.
Über Dräger
Dräger ist ein international führender Anbieter in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik. Seine Produkte schützen, unterstützen und retten Leben. Dräger wurde 1889 gegründet und erzielte 2017 einen Umsatz von rund 2,6 Milliarden Euro. Der Dräger-Konzern ist derzeit in mehr als 190 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit mehr als 13.000 Mitarbeiter.
Über B. Braun
Mit 63.000 Mitarbeitern in 64 Ländern ist B. Braun einer der führenden Hersteller von Medizintechnik- und Pharma-Produkten und Anbieter von Dienstleistungen weltweit. Durch konstruktiven Austausch entwickelt B. Braun hochwertige Produktsysteme und Serviceleistungen – und verbessert so die Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt. 2017 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 6,8 Milliarden Euro.