Next Logistics Accelerator – mit dem 3. Batch ins Weltall
Der Next Logistics Accelerator (NLA) geht in die dritte Runde und präsentiert dabei eine Neuerung. Neben drei Startups, die sich für das reguläre Förderprogramm qualifiziert haben, geht noch ein viertes an den Start, das in den Genuss eines erweiterten Beschleunigungsangebots kommt. Wir verraten, um was es dabei geht und wer die neuen Teilnehmer sind.
Weit über 100 Unternehmen aus den Bereichen LogTech und Mobility aus der ganzen Welt haben sich beworben, um innerhalb von sechs Monaten das individuelle Trainings- und Coaching-Programm des NLA zu durchlaufen. Die Geschäftsmodelle der ausgewählten Unternehmen werden im Programm analysiert, vermarktbare Angebote und Produkte aufgebaut sowie Finanzierungsstrategien entwickelt. Dabei werden sie von namhaften Unternehmen und Experten unterstützt, die als Investoren, Sponsoren und Mentoren in das Programm eingebunden sind.
Neben dem Accelerator-Programm, für das sich drei Kandidaten qualifizieren konnten und im Gegenzug bis zu 50.000 Euro Finanzierung gegen Equity erhalten, hat der Next Logistics Accelerator nun auch ein Angebot für Startups in einer fortgeschrittenen Phase. Diese „SuperAcceleration“ soll junge Unternehmen, die erste Finanzierungen bereits hinter sich haben und jetzt ein internationales Netzwerk sowie weiteres Venture Capital suchen, auf die nächste Stufe helfen. Dafür stellt der NLA dann jeweils bis zu 150.000 Euro zur Verfügung. Die vier Teilnehmer im dritten Batch sind:
eYARD
eYARD ist ein spanisches Startup, das Hafenterminals wettbewerbsfähig macht. Immer größere Schiffe und immer engere Zeitpläne sorgen für Konkurrenzdruck, der auch vor Häfen nicht Halt macht. Bei der Containerabfertigung sorgen fehlende Automatisierung und unnötiges Hin und Her der Ladungen für Zeitverzug und zu hohe Kosten. Pablo Fernández-Peña und Paco Ferre haben eine Cloud-basierte, von künstlicher Intelligenz gesteuerte Plattform entwickelt, die dieses Problem löst. Sie bietet ein komplettes Set an Optimierungsmodulen, um Entscheidungen zu automatisieren und die Produktivität zu verbessern. Ein erster Kunde konnte seine überflüssigen Containerbewegungen bereits um 20 % reduzieren und wird dadurch voraussichtlich 500.000 Euro im Jahr sparen.
Nautix Technologies
Die Gründer von Nautix Technologies aus Kopenhagen haben bei der Reederei Maersk und in anderen Bereichen der Schifffahrtsbranche über viele Jahre Erfahrungen gesammelt, die ihnen jetzt bei ihrem Startup zugutekommen. Ihr Ziel ist es, die Arbeit an Bord von Schiffen noch sicherer zu machen und Unfälle zu vermeiden. Die meisten Unfälle haben menschliches Versagen zur Ursache. Oft liegt das an der mangelnden Kenntnisse der Prozesse und der Fehleinschätzung von Risiken. Mit seiner Cloud-basierten Software kann Nautix Technologies Schiffsvorgänge intelligent, sicher und effizient planen, vorhersagen und ausführen. Das spart nicht nur viele Kosten, sondern häufig auch den Gang zum Schiffsarzt.
OPTIMIZ
Komplett unfallfrei kann es in der Schifffahrt allerdings auch mit der besten Software leider niemals zugehen. Im Schadensfall tritt das InsurTech-Startup OPTIMIZ auf den Plan. Bisher vergehen bei der Reklamationsbehandlung oft Monate. Mit ihrer Plattform CroP (Cargo Recovery Platform) haben die erfahrenen Unternehmer Bop Sandrino-Arndt und Kingsly Kongnyuh Kwalar eine durch künstliche Intelligenz gesteuerte Lösung entwickelt. Dank CroP gelingt es, die Eintreibungskosten für Reedereien, Speditionen, Hafenunternehmen, Fluggesellschaften und Frachtversicherern um bis zu zwei Drittel zu senken und gleichzeitig den Zeitaufwand zur Geltendmachung der Ansprüche auf wenige Klicks zu reduzieren. Das Unternehmen hat seinen Sitz in London, Marseille und Köln.
PTScientists
PTScientists ist das erste Startup, das von der „SuperAcceleration“ des NLA profitiert. Das deutsche Raumfahrtunternehmen hat sich das Ziel gesetzt, die Kosten der Weltraumforschung zu senken und den Zugang zum Mond zu demokratisieren. Der Gründer und CEO Robert Böhme und sein Team haben ein Raumfahrzeug entwickelt, das zwei Geländefahrzeuge oder bis zu 300 kg Nutzlast auf die Mondoberfläche befördern kann. PTScientists bietet Unternehmen und akademischen Institutionen die Möglichkeit, zu günstigen Preisen den Schritt ins Weltall zu wagen. Zu den wichtigsten Technologiepartnern der Berliner zählen Audi und Vodafone.