plazy wird zum individuellen digitalen Reiseführer
Die Reiselust der Deutschen gilt als ungebrochen und wird nach zwei Jahren der Einschränkungen wohl erneut steigen. Dabei geht der Trend immer mehr zu individueller Planung, wogegen ferne Ziele an Attraktivität verloren haben. Diesen Trends trägt das von zwei erfahrenen Reisejournalistinnen gegründete Startup plazy Rechnung, das persönliche digitale Reiseführer entwickelt.
Die Merian-Hefte sind ein Klassiker der deutschen Pressegeschichte. Seit 1948 gibt es das monatlich erscheinende Reisemagazin, das sich in jeder Ausgabe einem bestimmten geographisch definiertem Thema widmet. Die Journalistin Kathrin Sander stieg 1999 bei Merian ein und war dort die letzten knapp sechs Jahre stellvertretene Chefredakteurin. Inka Schmeling, ebenfalls ausgebildete Journalistin und Buchautorin, schrieb erstmals 2013 für das Magazin.
Zwei Gründerinnen mit vielen Ideen
Zusammen entwickelten die beiden Frauen den Zeitschriftenableger Merian Scout sowie den Podcast „Reisen beginnt im Kopf“. Damit war ihr kreatives Potenzial aber noch längst nicht ausgeschöpft. Auch wenn Print nach wie vor seinen Stellenwert hat, wie Merian beweist, geht auch bei Reiseführern der Trend zu Digitalisierung und damit Individualisierung. Das zumindest ist die Ausgangsidee von plazy, dem Startup von Kathrin und Inka.
Über die Webseite oder die App von plazy kann man sich zu seinem Reiseziel Tipps und Anregungen zusammenstellen lassen. Das erspart die zeitaufwendige Recherche in Eigenregie. Und damit man nur das angezeigt bekommt, was einen wirklich interessiert, definiert man zunächst über einen Fragebogen seine Interessen und Vorlieben. Der eine bekommt dann eine Liste mit Restaurants, die feine regionale Spezialitäten servieren, die andere eine Übersicht über aktuelle Kunstausstellungen und interessante Museen.
Noch steht plazy ganz am Anfang der Entwicklung
Wer jetzt denkt: „Tolle Idee, das miss ich gleich mal ausprobieren!“, den müssen wir noch um etwas Geduld bitten. plazy hat nämlich gerade erst eine Förderung durch das InnoFounder-Programm bekommen, was den Gründerinnen die Möglichkeit gegeben hat, ihre Jobs zu kündigen und sich vollständig auf ihr Startup zu konzentrieren. Daher befindet plazy noch ganz am Anfang und mit einem funktionierenden Prototyp ist erst Ende 2022/Angang 2023 zu rechnen.
plazy wird für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos sein und möchte bereits etablierten Buchungsplattformen für Reisen, Hotels oder Flug- und Fahrtickets keine Konkurrenz machen. Potenzielle Geschäftspartner sind vielmehr Destinationsmanagementorganisationen (DMO), also Organisationen, die ein Interesse haben, möglichst viele Gäste für ein Reiseziel zu gewinnen. Diese liefern die Basisinformationen, plazy wertet diese journalistisch auf.
Auch in Deutschland gibt es noch viel zu entdecken
Angedacht ist zudem eine White-Label-Lösung, bei denen DMO, aber auch Hotelketten und andere der Tourismusbranche verbundene Unternehmen direkt als Absender in Erscheinung treten können. Bei plazy ist bereits das erste Reiseziel angedockt, ein weiteres soll bald folgen. Für die Zukunft sind bis zu 15 neue Destinationen pro Jahr geplant. Der Fokus wird dabei zunächst auf deutschsprachigen Ländern und dort nicht auf den großen Metropolen liegen.
Aktuelle Entwicklungen wie Reiseeinschränkungen wegen der Corona-Pandemie und der Verzicht auf Flugreisen haben das Interesse an Zielen aus der „zweiten Reihe“ geweckt. Mittelgroße Städte wie Trier, Wiesbaden oder Karlsruhe haben eine Menge zu bieten und sind gut zu Fuß zu erkunden, gleichzeitig ist hier der Informationsbedarf besonders groß. Das ist genau die Lücke, die plazy zunächst schließen möchte. Um dann vielleicht irgendwann zum Merian des Digitalzeitalters zu werden.
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Foto: plazy