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R+V Versicherung setzt Video-Ident von Nect ein

Großer Erfolg für Nect: Als erster Versicherer in Europa bietet R+V seinen Kunden die Möglichkeit, das digitale Kundenportal „Meine R+V“ mit dem Video-Ident-Verfahren des Hamburger Startups selbst freizuschalten – sicher und schnell innerhalb von wenigen Minuten. Bislang mussten R+V-Kunden aus Datenschutzgründen auf einen Freischaltcode per Post warten. Über das Portal können R+V-Kunden ihre Versicherungsverträge digital einsehen und verwalten. Auch über die Schadenabwicklung hält es sie auf dem Laufenden.

Das Selfie-Ident-Verfahren wurde von Nect entwickelt und in enger Zusammenarbeit mit R+V an die Wünsche des Versicherers angepasst. Das Versicherungsunternehmen ist der erste Kunde, der das prämierte Nect-Produkt an den Markt bringt. Die Zusammenarbeit entstand aus Gesprächen im InsurLab Köln. Dort treffen sich seit 2017 innovative Startups im Versicherungsumfeld mit Vertretern aus Wissenschaft, Mittelstand und Großunternehmen aus ganz Deutschland. R+V ist Gründungspartner des InsurLab.

Selfie-Ident arbeitet mit künstlicher Intelligenz

Authentifizierungsverfahren per Video gibt es im Versicherungs- und Finanzumfeld zwar schon seit einiger Zeit. Neu am Selfie-Ident-Verfahren von  Nect und R+V ist aber, dass die Prüfung kein Mensch, sondern eine Maschine vornimmt. Für das Selfie-Ident-Verfahren benötigt der Kunde lediglich ein Smartphone mit Kamera sowie einen gültigen neuen Personalausweis. „Das neue Verfahren macht die Online-Anmeldung deutlich einfacher und damit ‚Meine R+V‘ noch attraktiver. Es funktioniert an jedem Ort, zu jeder Zeit, direkt und mit dem gewohnten mobilen Endgerät“, erläutert R+V-Vertriebsvorstand Jens Hasselbächer.

Und so funktioniert das Selfie-Ident-Verfahren: Die Nutzer laden sich eine App herunter, erstellen nach deren Vorgaben ein kurzes Selfie-Video und filmen anschließend ihren Personalausweis oder Reisepass ab. Eine auf künstlicher Intelligenz basierende Software prüft im Hintergrund, ob es sich um einen echten Menschen handelt und nicht beispielsweise nur um ein Foto. Die App führt Schritt für Schritt durch den Anmeldungsprozess und gleicht die Identität mit dem Ausweis ab. Gibt das Verfahren grünes Licht, kann der Kunde seine Verträge direkt online einsehen. Die App ist nicht nur schnell und intuitiv bedienbar, sondern auch sicher: Das Verfahren erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen, zum Beispiel aus dem Bundesdatenschutzgesetz, der EU-Datenschutzgrundverordnung und dem Versicherungsaufsichtsgesetz.

Beitragsbild: Die Nect-Gründer Carlo Ulbrich und Benny Bennet Jürgens

vilisto gewinnt weitere Investoren und will Geschäft und Mitarbeiter ausbauen

2018 ist ein Jahr der Erfolgsmeldungen für vilisto. Es begann im Februar mit dem ersten Platz beim Gründergeist-Wettbewerb und setzt sich bis in diese Tage fort. Erst kürzlich hat das Startup die renommierte Handelsblatt University Innovation Challenge gewonnen und nun eine weitere Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Neben InnoEnergy und den anderen Altaktionären werden ab sofort drei weitere Investoren die innovativen, selbstlernenden Heizkörperthermostate des Jungunternehmens unterstützen und mehr finanzielle Stabilität und Ressourcen für die Expansion geben.

Zu den neuen Investoren gehören Dr. Beat Schwab, ehemaliger Global Head Real Estate der Credit Suisse und unter anderem auch aktives Mitglied des Aufsichtsrats und PropTech-Investor, sowie Matthias Helfrich, BAND-Angel und langjähriger CFO eines erfolgreichen Smart Grid-Startups. Im vergangenen Winter konnte das vilisto-Team mit seinem Produkt zahlreiche Kunden gewinnen und nachweislich über 30% Heizenergie einsparen. Die Nachfrage ist größer als die Produktionskapazitäten, weshalb das frische Kapital genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Nur Unternehmen können die Geräte erwerben.

Das Gründerteam von vilisto: Christian Base, Christoph Berger und Lasse Stehnken (Foto: vilisto)

„Der größte Mehrwert von vollautomatischen Thermostaten liegt im Bürobereich, wo sich niemand um die Heizung kümmert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Mitarbeiter die Heizung abends eingeschaltet lassen, um das Büro morgens warm zu halten“, erklärt Christoph Berger, Gründer und CEO von vilisto. Ihre innovative Lösung löst dieses Problem mit integrierten Präsenzerfassungs- und Lernalgorithmen, die auch zukünftige Beschäftigungsereignisse berücksichtigen.

Neue Mitarbeiter in vielen Bereichen gesucht

Für die folgenden Monate sucht vilisto noch mehr Wachstumskapital, um sein Geschäft auf vielfältige Weise zu steigern. „Mit frischem Kapital können wir jetzt in neue Mitarbeiter investieren. Wir wachsen und suchen deshalb Experten wie Servicetechniker, Entwickler, Vertriebsmitarbeiter und andere Mitarbeiter, die mit uns wachsen wollen“, sagt Berger. InnoEnergy wertet die Suche nach neuen Investoren positiv. „Wir freuen uns sehr, dass es vilisto gelungen ist, für seine Projekte weitere kompetente Investoren zu gewinnen, die über die finanziellen Ressourcen hinaus profundes Fachwissen einbringen. Die Erweiterung der Investorenrunde hilft vilisto, für zukünftige Herausforderungen gut aufgestellt zu sein. Wir freuen uns darauf, unsere gemeinsame Erfolgsgeschichte fortzusetzen“, erklärt Timo Lassak, Business Creation Manager bei InnoEnergy. Über die Größenordnung des Investments gab es keine genauen Angaben.

ahead sichert sich Media-Deal mit ProSiebenSat.1 Accelerator

Das Hamburger Startup ahead geht einen weiteren Schritt nach vorne: Die Spezialisten für optimiertes Performance Food haben den ProSiebenSat.1 Accelerator von ihren Produkten überzeugt. Der Investor beteiligt sich mit Medialeistung im Wert von 1,3 Millionen Euro an dem Unternehmen. Der Großteil des Werbebudgets wird in eine breit angelegte TV-Kampagne fließen. Weitere Maßnahmen umfassen Influencer-Marketing sowie Online-Videos, Special Ads und Digital Out of Home auf den zur ProSiebenSat.1 Group gehörigen Kanälen.

Das Gründerduo Philip Brohlburg und Johannes Schröder

ahead entwickelt in Zusammenarbeit mit Ärzten, Athleten und Ernährungswissenschaftlern Nahrungsergänzungsmittel. Die Produkte enthalten ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe mit hoher Bioverfügbarkeit, deren Wirksamkeit in aktuellen, unabhängigen Studien belegt ist.

Der Deal nahm beim Food Innovation Camp seinen Anfang

Den Startschuss für die Beteiligung gab das diesjährige Food Innovation Camp in Hamburg, die von Hamburg Startups veranstaltete Messe für die Food-Branche. Dort konnten Philip Brohlburg und Johannes Schröder, die Gründer und Geschäftsführer von ahead,  Dr. Jens Pippig, Managing Director ProSiebenSat.1 Accelerator, für ihre Idee gewinnen. Die breit angelegte Werbeoffensive soll 2019 starten und dem Startup zu bundesweiter Bekanntheit verhelfen. Die TV-Kampagne wird in den zielgruppenaffinen Umfeldern auf TVSendern wie ProSieben und SAT.1 zu sehen sein.

„Der Produktansatz von ahead verfügt über die besten Voraussetzungen, um aus dem Nischenmarkt herauszutreten und eine breite Käuferschaft zu erreichen”, sagt Dr. Jens Pippig, Managing Director des ProSiebenSat.1 Accelerators. „Die zeitgeistigen Produkte sowie das Gründerteam haben uns gleichermaßen davon überzeugt, dass wir von einer Partnerschaft gemeinsam profitieren werden.“

Drei der Produkte von ahead.

„Unser Ziel ist es, eine breite Öffentlichkeit für das Thema Performance Food zu begeistern und aufzuzeigen, wie unsere Produkte jeden einzelnen dabei unterstützen können, verborgenes Potenzial freizusetzen und auszuschöpfen”, sagt Philip Brohlburg, Gründer und CEO von ahead. „Das Media-Investment des ProSiebenSat.1 Accelerators wird uns diesem Ziel sicherlich ein ganzes Stück näher bringen und wir freuen uns sehr, dass uns diese Möglichkeit eröffnet wurde.”

ahead vertreibt seine Produkte Bright Mood, Sharp Mind, Deep Sleep, Gut Care und Daily Sunshine im eigenen sowie in weiteren ausgewählten Onlineshops und auf Marktplätzen wie Amazon. Seit September sind sie außerdem in 150 Filialen der Drogeriemarktkette Budnikowsky und in 30 Hamburger Apotheken erhältlich. Weitere Produkte sind bereits in Planung.

Übrigens: Auch 2019 findet wieder ein Food Innovation Camp statt und bietet Chancen für bahnbrechende Kontakte! Mehr Infos zu dem Event am 20. Mai gibt es hier.

Fotos:ahead

Zu Besuch auf der Baustelle von finhaven

Beim Ausbau der HafenCity verläuft die Frontlinie zurzeit in der Versmannstraße. Dort wird überall noch gebaut, auch an der zukünftigen Heimat des Coworking Spaces finhaven. Eine Hausnummer gibt es erst seit letzter Woche; es ist die 4. Die Entwicklung schreitet aber schnell voran, auch bei finhaven läuft alles nach Plan, wie Robert Beddies vom betahaus Hamburg, bei einer Baustellenbesichtigung im Rahmen der Fintech Week letzte Woche erklärte.

Geschäftsführer Robert Beddies (mitte) führt die Besucher durch die Baustelle.

Der neue Coworking Space lässt sich als eine Erweiterung des betahauses in die HafenCity beschreiben. Eine Besonderheit ist die Konzentration der Einrichtung auf eine Branche, nämlich die Finanztechnologie. Das gibt es von einem konzernunabhängigen Anbieter in Hamburg so bisher nicht. finhaven offeriert auf rund 1.000 Quadtratmetern und zweieinhalb Etagen voraussichtlich Raum für 100 Arbeitsplätze. Die Mehrheit davon wird in abgeschlossenen Büros zur Verfügung stehen. Der Preis für feste Arbeitsplätze liegt bei 300 Euro im Monat, wer flexibler ist und mit wenig Komfort auskommt, ist schon ab 99 Euro dabei. Zugang zum betahaus und 150 weiteren Coworking Spaces weltweit bekommen alle.

finhaven als Musterbeispiel für Coworking as a Service

Das finhaven soll zudem Schauplatz für zahlreiche Fintech-Events werden, so auch für die Fintech Week 2019. Dafür steht ein großer Veranstaltungsraum zur Verfügung, der wie die Räumlichkeiten insgesamt eher zweckmäßig-schlicht gehalten sein wird; die Idee einer spielerischen Gestaltung in maritimer Optik wurde wieder verworfen. Den Innenausbau organisiert weitgehend das betahaus-Team, das sein Konzept bei Bedarf auch auf andere Branchen ausweiten könnte. Coworking as a Service nennt sich das Geschäftsmodell.

In diesem Gebäude entsteht gerade finhaven.

Der Schritt vom Schanzenviertel ist zurzeit noch kein Schritt in eine höhere Preisklasse, weil der Bauträger mit ermäßigten Mietpreisen lockt, um das aufstrebende Viertel mit Leben zu füllen. Die ersten Mieter haben sich schon für finhaven entschieden und können im Idealfall bereits im Dezember einziehen. Die offizielle Eröffnung ist für Januar 2019 geplant.

Unser Reise-Tipp: zum sTARTUp Day nach Estland

Wenn es um die Digitalisierung in Europa geht, dann gilt Estland allgemein als Vorbild. Das kleine Land im Nordosten des Kontinents hat mit etwas 1,3 Millionen weniger Einwohner als Hamburg, doch die Startup-Szene vor allem in der Hauptstadt Tallinn hat einen hervorragenden Ruf. Prominentestes Digitalunternehmen Estlands ist Skype. Zahlreiche Events festigen den Vorreiterstatus des baltischen Staates, so auch der sTARTUp Day, der vom 23. bis 25. Januar 2019 in der Universitätsstadt Tartu stattfindet.

Wer dort dabei sein möchte, kann die Reise zusammen mit dem Enterprise Europe Network Hamburg/Schleswig-Holstein und den Startup Units von Hamburg Invest und der WTSH GmbH antreten. Beim sTARTUp Day stehen unter anderen Themen wie E-Health, Logistik, Blockchain, Cybersecurity und künstliche Intelligenz auf der Tagesordnung.

Estlands Hauptstadt Tallinn

Das vorläufige Programm der Estland-Reise

22.01.2019:

23.01.2019:

  • Besuch eines erfolgreichen estnischen Startups
  • Weiterreise per Bahn nach Tartu

23.-25.01.2019:

  • Teilnahme am sTARTUp Day sowie individuell vorab vereinbarte Gespräche mit potentiellen Geschäfts- und Forschungspartnern  in Tartu

25.01.2019:

  • Rückfahrt nach Tallinn per Bahn und Rückflug nach Hamburg

Die Flüge und Hotelübernachtungen sowie das Ticket für sTARTUp Day bezahlet jeder Teilnehmer selbst. Die Kosten für die Bahnfahrt von Tallinn nach Tartu und zurück tragen die Veranstalter, die auch bei der Organisation der Reise behilflich sind. So besteht die Möglichkeit, Redezeit und einen Pitch beim sTARTUp Day zu bekommen und interessante Geschäfts- und Kooperationspartner kennenzulernen. Alle weiteren Infos bekommt ihr über diesen Kontakt:

Tutech Innovation
Enterprise Europe Network HHSH
Silke Schleiff
Tel: 040-76629 6355
Mail: schleiff@tutech.de

Health Innovation Port feiert 1. Geburtstag

Am 17. Oktober 2018 hat der Health Innovation Port (HIP) seinen ersten Geburtstag gefeiert. Auf seiner Webseite bezeichnet sich das HIP als Collaboration Space, Inkubator, Accelerator, Community und Knowledge-Plattform. Tatsächlich ist es eher ein Coworking Space für Health-Startups mit besonderen Vorteilen. Die ergeben sich vor allem durch die Partner des Health Innovation Port und deren Netzwerk.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, Peter Vullinghs, CEO Philips Market DACH, und Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, mit der Geburtstagstorte.

Angesiedelt ist der HIP in der Röntgenstraße bei Philips, einem Weltmarktführer im Bereich der Gesundheitstechnologie. Der zweite Partner ist die mitgliederstärkste Krankenkasse Deutschlands, die Techniker Krankenkasse (TK). Auch die Stadt Hamburg mit ihren Clustern Life Science Nord und Gesundheitswirtschaft ist involviert. Dementsprechend betonten die Redner, Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, Peter Vullinghs, CEO Philips Market DACH, und Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, die Bedeutung der Gesundheitsbranche für den Wirtschaftsstandort Hamburg und lobten den HIP als wichtigen Faktor.

Drei Startups im Gespräch: Henrik Moessinger vom HIP mit Nadja Parfenov (apoQlar), Dr. Fabian Kording (northh medical GmbH) und Philip Brohlburg (ahead).

14 Health-Starups stellten sich vor

Tatsächlich wird der Health Innovation Port von den Startups gut angenommen. Gerade wurden die Räumlichkeiten deutlich erweitert, was ein weiterer Anlass für die Feier am Mittwoch war. Auf der neuen Fläche präsentierten sich insgesamt 14 Startups aus dem HIP, drei davon kamen vor den Gästen auch ausführlicher zu Wort:

  • ahead nutzt neue Erkenntnisse aus Humanbiologie, Neuro- und Ernährungswissenschaften, um funktionelle Nahrungsergänzungsmittel zu entwickeln. Mehr über dieses Startup erfahrt ihr hier. Inzwischen besteht das ursprünglich zweiköpfige Team übrigens aus acht Personen.
  • apoQlar hilft Chirurgen, sich während der Operation besser zu orientieren, indem es CT-/MRT-Aufnahmen des Patienten über eine Mixed Reality-Brille virtuell und dreidimensional darstellt. Die Technologie wird bereits in vier Krankenhäusern in Deutschland, Spanien und Kanada getestet.
  • northh medical hat sMaRT-Sync entwickelt, das weltweit erste MR-kompatible Doppler-Ultraschallgerät, das die kardiovaskuläre Magnetresonanztomografie des Fötus ermöglicht. Das klingt kompliziert, ermöglicht aber, Herzerkrankungen schon bei ungeborenen Kindern zu erkennen, was bisher nicht zuverlässig möglich ist.

Fintech Agency Hamburg auf der Fintech Week vorgestellt

Im Rahmen der Fintech Week wurde am 16. Oktober 2018 erstmals die neue Fintech Agency Hamburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese Einrichtung soll Fintech-Startups vor allem aus dem Ausland davon überzeugen, sich mit ihrem Unternehmen in der Hansestadt anzusiedeln. Die Agentur ist ein Zusammenschluss von Finanzplatz Hamburg e.V. und Hamburg Invest.

Vorbild ist die erste Deutschlandniederlassung von Google in Hamburg im Jahr 2001, der zahlreiche andere US-Digitalgrößen folgten. Holger Meyer, inzwischen Chief Digital Officer bei der Volksbank Raiffeisenbank und einige Jahre Country Director Sales bei Google, erzählte, wie eigentlich München favorisiert gewesen sei und er sich einfach Hamburg als Standort in seinen Arbeitsvertrag habe reinschreiben lassen. Das war damals nicht zuletzt eine persönliche Entscheidung und Einzelleistung, während die Fintech Agency mit einer Reihe von objektiven Argumenten werben kann.

Die Fintech Agency hilft in vier entscheidenden Phasen

Hamburg ist schon jetzt ein wichtiger Standort für Fintechs. Der Fintech Monitor zählt 41 solcher Startups, während eine Auswertung der Comdirect sogar auf 67 Jungunternehmen kommt, die sich im weiteren Sinn dieser Branche zuordnen lassen. Damit es noch mehr werden, bietet die Fintech Agency Unterstützung in vier verschiedenen Unternehmensphasen an. Bei „Research“ geht es zunächst darum, Werbung für den Standort Hamburg zu machen. In der Phase „Market Exploration“ gibt es Tipps beispielsweise zur Immobilien- und Fachkräftesuche.

Karolin Köcher von Hamburg News interviewte Dr. Reiner Brüggestrat (links) und Dr. Rolf Strittmatter zur Fintech Agency Hamburg.

Unter der Überschrift „Decision & Setup“ leistet die Agentur dann konkrete Hilfe beim Ansiedlungsprozess und damit verbundenen Rechtsfragen. Auch wenn das Startup schließlich in Hamburg angekommen ist, erhält es in der „Groth“-Phase weiterhin Hilfestellung, um sich im deutschen Markt zu etablieren. Ansprechpartner sind Stefan Klein von Hamburg Invest und Clas Beese von Fintech Hamburg, der Initiative von Finanzplatz Hamburg.

Clas war es auch, der am 22. Mai 2017 mit einem Papier mit dem Arbeitstitel „Ansiedelungsagentur“ den Stein ins Rollen gebracht habe, berichtete Dr. Reiner Brüggestrat, Vorstandsprecher der Hamburger Volksbank und stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Finanzplatz Hamburg. Dr. Rolf Strittmatter, Geschäftsführer von Hamburg Invest, erläuterte, wie die Fintech Agency das Angebot der eigenen Startup-Unit ergänzt. Falls das neue Konzept greift, könne er sich auch vorstellen, es auf andere Branchen zu übertragen. Eine erste Bilanz soll in einem halben Jahr gezogen werden.

FASHION CLOUD fusioniert mit niederländischem Unternehmen Nyon

Das neue Unternehmen, das unter dem Namen FASHION CLOUD weiterläuft, wird über ein größeres Produktangebot und eine stärkere internationale Präsenz verfügen. Durch die Fusion vereinen sich Nyons Expertise und Produkte im Bereich Fashion Buying mit der Plattform von FASHION CLOUD für Content und Order. Das versetzt das Hamburger Startup in die Lage, die Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Einzelhändlern noch effizienter gestalten zu können. Folgende Punkte spielen dabei eine wesentliche Rolle:

  • Die Content-Plattform ermöglicht Händlern den zentralen Zugriff auf Marketingmaterialien und Produktinformationen ihrer Lieferanten.
  • Über das Endlosregal teilen Brands ihre aktuellen Lieferverfügbarkeiten mit dem Handel. Händler profitieren dabei von der kostenlosen und einfach zu bedienenden Clara App. Mit ihr lassen sich fehlende Artikel schnell und bequem nachbestellen.
  • Anfang 2019 startet ein lieferantenübergreifendes B2B-Portal (“Digitaler Showroom”) für den Einkauf.
  • Mithilfe der OrderWriter-App von Nyon behält der Handel während der Vororder den Überblick über Bestellungen, Budgets und Produkte. Alle Auftragsdaten synchronisieren sich unkompliziert per Knopfdruck mit dem eigenen Warenwirtschaftssystem.
  • Die Produktdaten der Brands werden vorab über FashionExchange in die OrderWriter App integriert.

Das neue Führungsteam von FASHION CLOUD. David Schaap kommt von Nyon, Martin Brücher, René Schnellen und Florian Klemt sind die drei ursprünglichen Gründer. (Foto: FASHION CLOUD)

Ein internationales Team mit internationalen Kunden

Mit FASHION CLOUD und Nyon bündeln zwei der am schnellsten wachsenden und erfolgreichsten europäischen B2B Retail-Startups ihre Kräfte. Fünfzig Prozent der relevanten niederländischen Händler arbeiten bereits mit der OrderWriter App von Nyon. Die FASHION CLOUD Plattform verbindet mehr als 350 Mode- und Schuhmarken mit 4.500 Einzelhändlern und über 18.000 Points of Sale in 60 Ländern.

René Schnellen, einer der drei Gründer von FASHION CLOUD, fasst zusammen: „Durch den Merger werden wir zu einer All-in-One-Plattform für den Wholesale. Ein Ort, an dem Lieferanten und Händler die richtigen Daten, Inhalte und Tools für eine effizientere Zusammenarbeit finden.“

Einen der wichtigsten Gründe für die Fusion formuliert David Schaap, Gründer von Nyon und inzwischen einer der vier Geschäftsführer von FASHION CLOUD: „Nach der Begegnung mit den Gründern von FASHION CLOUD kamen wir schnell zu dem Entschluss, dass wir das gleiche Ziel verfolgen. Wir teilen die Vision eines effizient funktionierenden Wholesale Markts und sehen alle den Bedarf für eine zentrale Plattform, die Lösungen für Einkauf, Vertrieb und Marketing anbietet.“

Das 2015 gegründete Startup beschäftigt in seinen Büros in Hamburg und Amsterdam mittlerweile 50 Personen. Alle Mitarbeiter und die beiden Managementteams werden weiterhin für das Unternehmen arbeiten.

Die Löwen rufen zum Open Pitch Call auf!

Noch sind wir mitten in der fünften Staffel von „Die Höhle der Löwen“, da läuten die Macher schon die nächste Bewerbungsphase ein. Damit ist sicher, dass es bei der erfolgreichen Gründershow auch 2019 wieder jede Menge Deals geben wird.

Wer sich mit seinem Startup oder seiner Erfindung für die Sendung bewerben möchte, hat dafür mehrere Optionen. Eine Möglichkeit bietet die Webseite der Produktionsfirma Sony Pictures. Dort findet sich ein Onlinefragebogen, der vollständig ausgefüllt werden muss.

In Hamburg ist am 11.12. Open Pitch Call

Alternativ dazu finden auch dieses Jahr wieder eine Reihe von Open Pitch Calls statt. Hier können sich die Kandidaten zwar nicht den Originallöwen, aber immerhin live einer Jury präsentieren und schonmal ihre Pitchqualitäten testen. In Hamburg ist es am 11. Dezember von 11 bis 18 Uhr so weit. Ort des Geschehens ist das Mindspace, Rödingsmarkt 9. Weitere Schauplätze sind Dortmund am 29. Oktober, Berlin am 6. November und München am 21. November.

Welche Löwen 2019 um die besten Deals kämpfen werden, steht noch nicht fest, aber die Show wird auf jeden Fall weitergehen. (Foto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer)

Die Teilnehmer bekommen die Möglichkeit ihr Produkt oder Geschäftsmodell in einem bis zu dreiminütigen Pitch vorzustellen, ähnlich, wie es auch in der Show üblich ist. Danach gibt es noch ein paar Rückfragen. Jeder Pitch wird aufgezeichnet und intern für den Auswahlprozess genutzt. Die Veranstalter bitten, keine Businesspläne oder Powerpoint-Präsentationen mitzubringen. Produkte und Anschauungsmaterial sind dagegen willkommen.

Wer eine weitere Anreise hat oder zeitlich eingeschränkt ist, hat die Möglichkeit sich im Vorfeld schon ein Zeitfenster zuteilen zu lassen. Ansonsten ist etwas Geduld gefragt. Wer interessiert ist, schreibe bis drei Tage vor dem gewünschten Termin eine Mail mit einer kurzen Vorstellung von sich und seinem Produkt an: openpitchcall@sonypictures-tv.de. Alle, die spontan und ohne Anmeldung vorbeikommen möchten, sind ebenfalls herzlich eingeladen.

Die Teilnahme am Open Pitch Call erhöht nicht automatisch die Chance, am Ende auch in die Show zu kommen. Da mit vielen Teilnehmern zu rechnen ist, wird das Feedback jeweils kurz ausfallen. In späteren Telefonaten ist dann genug Zeit, um über alle weiteren Details zu sprechen, verspricht die Produktionsfirma. Alle Infos aus den Pitches werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

Jetzt schnell bewerben: mit der Startup-Unit auf die Slush

Am 4. und 5. Dezember findet in Helsinki mit der Slush eines der größten Startup-Events der Welt statt. Mehr als 20.000 Teilnehmer werden erwartet, darunter 1.600 Investoren und 600 Journalisten. Die Startup-Unit von Hamburg Invest ermöglicht fünf Hamburger Startups, dieses Ereignis hautnah mitzuerleben.

Wer in diesem Jahr mit seinem Startup an der Slush teilnehmen möchte,sollte eine Mail an startup-unit@hamburg-invest.com schicken. In einem Text von maximal 600 Zeichen schreibt ihr dort, warum gerade ihr an dieser internationalen Startup-Konferenz teilnehmen solltet. Bewerbungsschluss ist diesen Sonntag, am 07. Oktober 2018. Unter den fristgerecht eingegangenen Bewerbungen werden die fünf besten ausgewählt. Die Bewertung erfolgt anhand folgender Kriterien: Reifegrad und Skalierbarkeit des Geschäftsmodells sowie eine geplante Internationalisierung. Die fünf ausgewählten Startups werden bis spätestens zum Freitag, den 19. Oktober per E-Mail benachrichtigt.

So sah es auf der Slush 2017 aus (Foto: (C) Petri Anttila)

Startups bekommen bis zu 1.200 Euro Unterstützung

Die Unterstützung beläuft sich auf einen Kooperationsbeitrag von bis zu 1.200 Euro pro Startup. Dieser Beitrag darf ausschließlich für das Konferenzticket, die Reisekosten und die Übernachtungen eingesetzt werden. Die Verwendung ist der Hamburg Invest Startup-Unit nachzuweisen, anderenfalls entfällt der Anspruch auf den Kooperationsbeitrag. Die Buchung und Organisation der Reise erfolgt durch die Teilnehmer selbst. Die Hamburg Invest Startup-Unit unterstützt beim Match-Making im Vorfeld und vor Ort.

Startups, die im letzten Jahr an der Slush teilgenommen haben, zogen ein sehr positives Fazit von der Konferenz. Christian Kuhs von Nordantech meint hierzu: „Highlight waren die VC-Gespräche im MeetUp-Bereich. Ein echter Pitch-Marathon und sehr international“. Auch Robert Heinecke von Breeze konnte auf der Slush vielversprechende Kontakte schließen : „Wir haben einige potenzielle Kunden und lokale Partner kennengelernt. Mit denen werden wir sicherlich in den kommenden Monaten das ein oder andere Projekt anstoßen. Das bedeutet für uns zusätzlichen Umsatz und Marktzugang.“

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