Ralf Dümmel macht den schnellsten Deal der Löwen-Geschichte
Die meisten Pitches innerhalb einer Folge bisher in dieser Staffel, dazu von Ralf Dümmel der schnellste Deal der Geschichte der Show – „Die Höhle der Löwen“ hat sich dieses Mal viel Zeit genommen und zugleich ordentlich Tempo gemacht. Da wollen wir nicht lange fackeln und fassen schnell zusammen, wie es Mellow Monkey, Soccer Performancesack, Easy Pan, ahead, Pferde App und CLEW ergangen ist.
Mellow Monkey schmeckt, aber nicht nach Deal
Marshmallows mag er eigentlich nicht, der Carsten Maschmeyer, obwohl Namensähnlichkeit durchaus vorhanden ist. Die süßen Köstlichkeiten von Mellow Monkey machen ihn allerdings zum Fan, sie seien das Leckerste, was er in „Die Höhle der Löwen“ je probiert habe. Über seinen Foodtruck verkauft das Gründerpaar Stephanie und Robert Ackermann von Marshmallows ummanteltes Eis am Stiel, das zur Krönung noch kurz flambiert wird. Alle sind begeistert, allerdings kostet der Spaß in der großen Version sieben Euro und auch die Häppchenversion ist mit drei bis fünf Euro kein Schnäppchen. Eher abschreckend sind zudem die Pläne rund um Mellow Monkey. Eigene Läden soll es geben und in den Handel soll es auch gehen, was nicht zuletzt wegen der Kühlkette schwierig werden dürfte. Das ist den Löwen alles zu kompliziert und sie machen sich den sanften Affen nicht zur Beute.
Soccer Performancesack macht den Sack nicht zu
Als Ersatzspieler hat man es nicht leicht, schon gar nicht, wenn der Winter kommt und es auf der Bank unangenehm kalt wird. Doch da lässt sich was gegen tun, sagt Bülent Yaman, früher selbst ein eher mäßiger Fußballer. Er hat den Soccer Performancesack erfunden, der an einen Schlafsack erinnert und die Beine schön warm hält. Zur Zielgruppe gehören so ziemlich alle Mannschaften, die ihren Sport draußen betreiben. Verkauft hat er in zweieinhalb Jahren allerdings erst 150 Stück. Das verdeutlicht, welch ein Vertriebsaufwand nötig wäre, um das Produkt mit dem sperrigen Namen wirklich erfolgreich zu machen. Auch die Ideen, den Sack als Werbefläche zu vermarkten und an die Zuschauer zu verkaufen oder über Sponsoren zu verteilen, reichen nicht für ein Investment.
Bei Easy Pan wird der Dümmel mit der Pfanne beglückt
Es gibt bei „Die Höhle der Löwen“ so einige Kandidaten, bei denen von der ersten Minute an klar ist, dass sie nur bei Ralf Dümmel landen können. Easy Pan aus Stade ist so ein Fall. Schon das Angebot der Gründer Tom Becker und Jan Heitmann ist mit 25.000 Euro für 20 % so radikal niedrig angesetzt, da kann er eigentlich nicht nein sagen. Und dann passt ihre Neuentwicklung auch noch optimal in sein Beuteschema: eine Bratpfanne. Bratpfannen verkauft Dümmels Firma DS Produkte traditionell besonders gut, insgesamt kommen jedes Jahr 15 Millionen neue Exemplare in Deutschlands Küchen. Die Easy Pan hat eine Art Überrollbügel, der das Wenden von zum Beispiel Bratkartoffeln erleichtern und das Kleckern beim Servieren aus der Pfanne vermeiden soll. Mehr muss Dümmel gar nicht wissen, er kürzt die ganze Diskussion ab und macht den schnellsten Deal in der Geschichte der Gründershow.
ahead hat zu viel Power in der Bewertung
ahead aus Hamburg haben mit Nahrungsergänzungsmitteln bereits einige Erfolge erzielt und dank ihrer Präsenz beim Food Innovation Camp 2018 auch schon einen lukrativen Deal mit dem Pro7Sat1-Accelerator abschließen können. Alles Wissenswerte dazu könnt ihr in einem aktuellen Interview mit den Gründern Philip Brohlburg und Johannes Schröder auf unserer Schwesterseite zum Food Innovation Camp lesen. Bei den Löwen versuchten sie es mit ihrem neuen Riegel OMEGA BAR, der die Denkleistung steigern soll. Der Geschmack kommt gut an, die hohe Eigenbewertung dagegen weniger, sodass es für einen Deal nicht ganz reicht.
Das Ergebnis ihres Auftritts kommentieren Philip und Johannes folgendermaßen: „Das Ziel war es, für die weitere Strategieentwicklung und den Ausbau unserer Markenbekanntheit einen erfahrenen Partner zu gewinnen, mit dem wir durch hohe Synergieeffekte das Expansionspotenzial voll ausschöpfen können. Dafür wollten wir 400.000 Euro für 10 % unserer Firmenanteile, also 4 Millionen Euro in der Unternehmensbewertung. Und genau an der Bewertung schieden sich die Geister und es kam zu keinem Angebot und somit zu keiner Beteiligung seitens der Investoren. Wir denken, dass die knappe Vorbereitungszeit uns leider wenig Raum für eine gegenseitige „Due-Dilligence“ gegeben hat. In Zukunft gelingt uns das hoffentlich besser! Mit mehr Zeit.“
Maschmeyer setzt auf die Pferde App
Eben noch Herr der Pfannen, wird Ralf Dümmel jetzt zum Stallmeister eines Gestüts ernannt. Er soll einen Gesundheits- und Trainingsplan für die Pferde erstellen. Dabei geht es ziemlich turbulent zu, denn reihenweise werden in der Simulation Tiere und Personal krank. Um da den Überblick zu behalten, haben die passionierten Reiterinnen Christina Terbille und Sarah Wendlandt die Pferde App entwickelt. Da sie sich zudem als extrem ausgeschlafene Geschäftsfrauen entpuppen, ist die Begeisterung groß, vor allem bei Carsten Maschmeyer. Der war eigentlich längst raus, weil er an einer Pferdehaarallergie leidet. Nüsse verträgt er übrigens auch nicht, weshalb er schon die Riegel von ahead nicht probieren konnte. Da sich das Prinzip der App, nämlich die Planung von Arbeitsschritten, auch auf Branchen wie Pflege oder Hotellerie übertragen lässt, kommt er aber wieder zurück. Für 150.000 Euro will er 24,9 % und macht damit das Rennen.
CLEW hat auf Schnee gebaut
Es gibt Probleme, von denen große Teile der Menschheit gar nicht wissen, wie sie manchen Leuten auf die Nerven gehen. Das An- und Abschnallen von Snowboards fällt definitiv in diese Kategorie. Frank Thelen, der alte Snowboarder, kennt das und hat sich schon intensiv mit den verschiedenen Bindungstypen beschäftigt. Die Lösung von CLEW (eine Kombination aus „clever“ und „new“) gefällt ihm gut, zumal sie auch in seiner Schuhgröße (46) angeboten wird, was ein amerikanischer Mitbewerber nicht leisten kann. Aber investieren? In diesen Nischenmarkt? Thelen eiert eine Weile herum und muss von seinen Mitlöwen geradezu zum Jagen getragen werden. Da bleibt ihm dann gar nichts anderes übrig, er bietet 200.000 Euro und will dafür 30 %. Das ist den Gründern Jakob Schneider, Johannes Weckerle und Matthias Albrecht zu viel, ihre Schmerzgrenze liegt bei 20 %. Also verabschieden wir uns heute ohne finalen Deal und bereiten uns schonmal seelisch vor auf die nächste Folge.
Alle Fotos: TVNOW / Bernd-Michael Maurer