TimeTeller, RITZ und SUND gewinnen Hamburger Gründerpreis 2025
Zum 24. Mal haben in der Fischauktionshalle die Hamburger Sparkasse und das Hamburger Abendblatt die besten Gründerinnen und Gründer in den Kategorien Existenzgründer, Aufsteiger und Lebenswerk ausgezeichnet. Der Hamburger Gründerpreis ging 2025 an das Medizin-Startup TimeTeller, das Technologieunternehmen RITZ Instrument Transformers und Claus A. Seif und Wolfgang Dede von der SUND Gruppe.
Der Hamburger Gründerpreis ist eine Traditionsveranstaltung der besonderen Art, kaum vergleichbar mit den üblichen Startup-Events. Statt des Hoodies dominiert der gediegene Anzug und der ganze Abend ist perfekt durchchoreographiert. Von der Beleuchtung und Dekoration der Bühne über die Fanfarenmusik und die Laudatoren bis hin zum äußerst üppigen und schmackhaften Buffet – der Ablauf ist stets der gleiche und doch immer wieder neu. Dafür sorgen schon die Preisträgerinnen und Preisträger, die mit Innovationskraft und unternehmerischem Geschick den Wirtschaftsstandort voranbringen. Haspa-Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang fasste ihre Bedeutung folgendermaßen zusammen: „Ohne Gründergeist kein Mittelstand. Ohne Mittelstand kein Wohlstand. Ohne Wohlstand kein sozialer Frieden.“
Kategorie Existenzgründer: TimeTeller

Ihre Premiere als Laudatorin feierte Julia Alexandra Becker, Gesellschafterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe, wo auch das Hamburger Abendblatt erscheint. Die Verlegerin setzt sich unter anderem für die Krebs-Selbsthilfegruppe yeswecan!cer ein, weshalb ihr das siegreiche Startup der Kategorie Existenzgründer besonders am Herzen liegt. TimeTeller hat nämlich ein Verfahren entwickelt, das Krebstherapien wirksamer machen soll. Dafür dient ein Speicheltest zur Bestimmung des zirkadianen Rhythmus, bekannt als innere Uhr. Die tickt bei jedem Menschen anders, weshalb bei jedem auch der Zeitpunkt für die optimale Behandlung unterschiedlich ist. Die Wirksamkeit des Verfahrens wurde bereits vielfach getestet, die Einführung im Bereich Onkologie ist trotzdem erst für 2028 geplant. Ein Testkit für den privaten Gebrauch wird aber voraussichtlich bereits Ende dieses Jahres erhältlich sein.
Kategorie Aufsteiger: RITZ

Der Gewinner in der Kategorie Aufsteiger ist ein klassischer Hidden Champion. Der Name RITZ Instrument Transformers dürfte kaum jemandem geläufig sein, und gleiches gilt für die von dem Unternehmen hergestellten Produkte, unter anderem Messwandler und gießharzisolierte Stromschienen. Auf seinem Gebiet ist die RITZ Gruppe aber ein internationaler Marktführer mit neun Standorten in Europa, China und den USA und über 1.500 Mitarbeitenden. Die Ursprünge des Unternehmens gehen bis ins Jahr 1945 zurück. In seiner Geschichte hat es einige Krisen überstanden, beispielsweise in den 90er Jahren, als ein Preisverfall die Umsätze einbrechen ließ. 2014 gab es eine drastische Neuorientierung im Management, was kontinuierliches und deutliches Wachstum zur Folge hatte.
Kategorie Lebenswerk: Claus A. Seif und Wolfgang Dede

In der Startup-Welt ist das „Du“ allgegenwärtig. Nicht so bei Claus A. Seif und Wolfgang Dede, Gründern und Gesellschaftern der SUND Gruppe und Preisträgern der Kategorie Lebenswerk. Die beiden arbeiten seit über 50 Jahren eng zusammen und siezen sich nach wie vor. Ihr Unternehmen gehört zu den Pionieren in Sachen Recycling, angefangen hat es schon in den 30er Jahren mit Jutesäcken für den Kaffeehandel. Anfang der 70er startete SUND – der Name steht für Seif und Dede – mit der Produktion von Müllsäcken. Zu der Unternehmensgruppe gehören heute mehrere Tochterunternehmen. Mit einer Vielzahl von Produkten beliefert sie große Einzelhandelsketten, Gebäudereiniger, Kliniken, Hotels, Gastronomie und Baufirmen mit jährlich rund fünf Milliarden Artikeln. Die 178 Mitarbeitenden erzielten 2024 einen Umsatz von rund 231 Millionen Euro.