Bosch Ventures investiert in Rabot Energy
Frisches Geld für das Hamburger Startup Rabot Energy: Bosch Ventures, die Wagniskapital-Gesellschaft der Bosch-Gruppe, beteiligt sich mit einem nicht näher genannten Betrag an dem Smart-Energy-Unternehmen. Rabot Energy bietet dynamische Stromtarife, die aktuelle Marktpreise der Strombörse in Echtzeit an Kunden weitergeben.
„Mit unserer Technologie ermöglichen wir eine intelligente Lastverlagerung und Anpassung an vorhandene Kapazitäten – Verbraucher profitieren von niedrigen Preisen und das Stromsystem von mehr Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage“, erklärt Jan Rabe, CEO von Rabot Energy. Die Lösung seines Startups kombiniert dynamische Tarife mit intelligenter Steuerung von flexiblen Verbrauchseinheiten wie Wärmepumpen, Elektrofahrzeugen, Batteriespeichern oder Haushaltsgeräten. Die Steuerung erfolgt in enger und sektorenübergreifender Zusammenarbeit mit führenden Geräteherstellern und ermöglicht eine strompreisoptimierte Betriebsweise von Assets. „Das Investment von Bosch Ventures sehen wir als Bestätigung unseres Ansatzes des intelligenten Stromverbrauchs. Ein Ansatz, der für private, gewerbliche und industrielle Akteure interessant ist“, fügt Rabe hinzu.

Hohes Potenzial für Privathaushalte und Industrie
Dr. Ingo Ramesohl, Geschäftsführer von Bosch Ventures, begründet das Engagement so: „Bosch Ventures investiert in Rabot Energy, da wir vom wirtschaftlichen und ökologischen Potenzial intelligenter Stromnutzung überzeugt sind. Rabot liefert technologische Antworten auf die zentralen Herausforderungen der Energiewende. Mit der Technologie von Rabot lassen sich Angebot und Nachfrage am Energiemarkt in Einklang bringen, wovon Endverbrauche profitieren.“
Das Interesse an solchen Lösungen wächst. Auch vor dem Hintergrund, dass flexible Stromverbräuche durch die zunehmende Verbreitung von Elektromobilität, Stromspeichern und Wärmepumpen zunehmen. Studien zufolge könnte bis 2035 etwa 10 % des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland – rund 100 Terawattstunden jährlich – zeitlich flexibel an vorhandene Kapazitäten angepasst werden. Besonders in Haushalten mit Elektroautos, Wärmepumpen oder Heimspeichern schlummert großes Potenzial. Zudem bietet auch die Industrie Spielräume bei der Stromnutzung. Das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt SynErgie zeigt, dass bis zu 4,4 % des Stromverbrauchs kurzfristig flexibel gesteuert werden könnte, beispielsweise durch kurzfristige Lastverzichte für 5 Minuten und Lasterhöhungen für 1,2 Minuten.
Über Rabot Energy
Rabot Energy wurde 2021 unter dem Namen Rabot Charge in Hamburg gegründet. Mit seinen KI-basierten Optimierungs- und Börseneinkaufsstrategien und seinem 100-Prozent-Ökostrom-Angebot ermöglicht das Startup Nachhaltigkeit und Kostenoptimierung bei der Energieversorgung. Durch die Weitergabe der Börseneinkaufspreise an Kunden soll eine Senkung der Stromrechnung um bis zu 40 Prozent möglich sein. Die gleichnamige App des Unternehmens ermöglicht zudem die Steuerung und Optimierung von smarten Geräten im Haushalt. Die aktuelle Finanzierung ist nicht die erste für Rabot Energy. Insgesamt konnte es bereits weit über 20 Millionen Euro einsammeln. Zuletzt gab es Anfang 2024 in einer Serie A-Runde 17,5 Millionen Euro. Das Startup hat mittlerweile mehr als 100.000 Kunden und beschäftigt an seinen drei Standorten in Hamburg, Berlin und München über 130 Mitarbeitende.
Foto: Rabot Energy