Die CeBIT ist für Hamburger Startups immer eine Reise wert
Ist die CeBIT noch eine Reise wert? Diese Frage wird von kritischen Geistern seit Jahren gestellt. Für eine Reihe von Hamburger Startups lautete sie dieses Jahr: unbedingt! Mit gleich vier Preisträgern und vielen weiteren jungen Unternehmen aus der Hansestadt, die sich in Hannover erfolgreich präsentieren konnten, fällt die Bilanz deutlich positiv aus. Klar, dass wir uns da auch umgeschaut haben.
Mit dem Salesforce-Bus nach Hannover
Am Dienstag war es wieder soweit: Um acht Uhr morgens fuhr der Startup-Bus vom Hamburger ZOB zur CeBIT nach Hannover. Möglich machte die Reise der amerikanische Softwareriese Salesforce, der zu dem Ausflug aufgerufen und gleich noch Fahrt und Eintrittskarten spendiert hatte. Viele der Messebummler hatten über Hamburg Startups von der Einladung erfahren und knüpften noch im Bus die ersten Kontakte.
Auf dem Messegelände hat Salesforce eine ganze Halle für sich gemietet, in der es einiges zu sehen gibt. Eine künstliche Intelligenz namens Einstein zum Beispiel, oder einen Stand der DKMS, die Knochmarkspender zur Bekämpfung von Blutkrebs sucht. Salesforce unterstützt das im Rahmen seiner World Tour @ CeBIT. Die bietet jeden Tag volles Programm, Vorbeischauen lohnt sich jederzeit!
Reihenweise Hamburger Preisträger auf der CeBIT
Der Startup-Bereich der Messe nennt sich Scale11 und ist in der namensgebenden Halle 11 zu finden. Die Stadt Hamburg hat dort eine eigene Ausstellungsfläche eingerichtet, auf der zehn Startups von Elbe und Alster versammelt sind. Welche das sind, haben wir hier zusammengefasst. Für drei von ihnen hat sich die Reise nach Hannover besonders gelohnt, sie konnten dort jeweils einen Gründerpreis entgegennehmen. So holte sich wingu den INNOVATIONSPREIS-IT der Initiative Mittelstand in der Kategorie „CMS“.
Den Pitch der Deutschen Bahn entschied Nect mit seinem digitalen Personalausweis für sich. Dafür gab es die Bahncard 100, die das Team richtig gut gebrauchen kann. Geld zu verteilen hatten zwei Bundesministerien: Beim Gründerwettbewerb des Wirtschaftsministeriums bekam am Dienstag DailyDress 7.000 Euro für seine App, die die Klamottenwahl erleichtert. Tags zuvor hatte sich PuttView den zweiten Platz und damit sogar 30.000 Euro geholt, überreicht von Forschungsministerin Johanna Wanka im Rahmen der Zeremonie zum CeBIT Innovation Award. PuttView findet man am Stand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Halle 6.
Einen Preis für Originalität verdient hätte der Auftritt von Windcloud in Halle 11. Die aufblasbaren Plastikschafe locken Besucher an den Stand, wo die Gründer dann anhand eines Modells erklären, was sie machen. Und zwar haben sie ein Rechenzentrum im nordfriesischen Braderup aufgebaut, das mit Windenergie betrieben wird. Und wenn, was an der Nordseeküste selten passiert, mal der Wind nicht weht, sorgt eine Biogasanlage für Strom.
Ein Markenzeichen der CeBIT: Unübersichtlichkeit
Es gibt noch weitere spannende Startups aus Hamburg bei der Scale11, doch wir machen uns erstmal auf die Socken, um ein paar andere Hallen zu erkunden. Auf dem Messegelände sind die Wege weit, und in den Hallen sind die einzelnen Aussteller trotz scheinbar eindeutiger Adressen nicht immer leicht zu finden. Wo ist denn C14, und wo Reihe E? Und warum heißt hier alles A36? Ein Besucher meinte, er sei zwar Pfadfinder, aber dieses System habe er noch nicht durchschaut.
Gefunden haben wir auf jeden Fall Halle 14, wo sich rund um eine riesige Arena, durch die gelegentlich Drohnen fliegen,die Gamer und Virtual Reality-Experten versammeln. Da dürfen natürlich die VR-Nerds nicht fehlen, über die wir gerade berichtet haben. Sie stellen ihr neues Spiel „Tower Tag“ vor, das von der Presse schon gefeiert wird. Auch dabei: Noys mit einem erweiterten Konzept für Livekonzerte in VR-Umgebung und natürlich SpiceVR mit seiner 360-Grad-Drohne Spherie.
Elektroroller und digitale Impantate aus Hamburg
Während irgendwo Florian Walberg von Egret mit seinem Elektroroller über das Gelände flitzt und dabei von Vodafone unterstützt wird – sogar die Bild hat davon berichtet – wagen wir einen Blick in Halle 8. Dort können sich Unerschrockende am Stand von Digiwell ein digitales Implantat einpflanzen lassen. Dieses Implantat lässt sich dann als Türöffner, Kreditkarte, medizinischer Notfallpass oder was auch immer nutzen. Zumindest verlegen oder verlieren kann man das Teil nicht, aber ob sich das durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.
Das ist noch längst nicht alles, was sich an Hamburger Startups überall auf der CeBIT präsentiert, aber uns zog es jetzt wieder zurück in Halle 11. Dort war am Hamburg-Stand Happy Hour angesagt. Die Haspa hatte nämlich am Dienstag ebenfalls eine Startup-Bustour organisiert und sorgte zum Ausklang für Fingerfood und Getränke. Gute Gelegenheit, mit ein paar Startups über ihre bisherigen Messerfahrungen zu sprechen. Die waren überwiegend positiv. Mit Massenandrang ist an den kleinen Ständen der Scale11 nicht zu rechnen, aber einige gute Gespräche haben definitiv stattgefunden. Vielleicht gibt es bald sogar mehr davon zu berichten.
Salesforce und die Sportfreunde Stiller setzen den rockigen Schlusspunkt
Mit einem Paukenschlag endete dann das Programm von Salesforce an diesem Dienstag, genauer gesagt, mit einem Rockkonzert. Die Sportfreunde Stiller hatten alle ihre Hits dabei – lediglich der WM-Song fehlte – und versetzten das Messepublikum in Feierlaune. Das war dann eine weitere positive Antwort auf die Eingangsfrage: Doch, eine Reise zur CeBIT lohnt sich immer noch!
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