LaborX: Lean Startup leicht gemacht
Sponsored Post: Am vergangenen Dienstag öffnete zum vierten Mal das LaborX für Entrepreneurship seine Türen. „Lean Startup – Die Allzweckwaffe bei der Validierung von Gründungsideen?“ war das Thema, und wie immer gab es nicht nur unterhaltsame Vorträge und interessante Expertengespräche, auch das Publikum beteiligte sich rege und konnte den auftretenden Startups wertvolle Tipps geben.
Unser Autor Mathias Jäger war für Euch beim Auftakt für die diesjährige LaborX Reihe dabei! Ihr habt Lust, selbst Eure Startup Idee dem LaborX-Plenum vorzustellen und direktes Feedback zu bekommen? Im Anschluss seines Berichts erfahrt Ihr, wie Ihr Euch selbst für die kommenden LaborX Veranstaltungen bewerben könnt und welche Themen im Laufe des Jahres behandelt werden! Doch nun zuerst…Bühne frei für drei Startup Ideen!
Lean Startup könnte auch „Learn Startup“ heißen
Lean Startup ist ein Zauberwort, das jeder Gründungswillige garantiert schon häufig gehört hat. Doch was steckt dahinter, und wie lässt sich die Methode in der Praxis anwenden? Diese Fragen sollten im Rahmen der vierten Ausgabe der Veranstaltungsreihe LaborX beantwortet werden, die wie immer im Forum Finkenau stattfand und von evers & jung organisiert wurde.
Als Experte geladen war Prof. Dr. Christoph Ihl vom Startup Dock der TU Harburg, der im Dialog Dr. Jan Evers, Geschäftsführer von evers & jung, und anhand praktischer Beispiele das Prinzip Lean Startup erklärte. Vereinfacht gesagt geht es darum, ein Produkt oder eine Dienstleistung nicht in der Theorie bis zum Gehtnichtmehr zu perfektionieren, sondern etwas, das zwar funktioniert, aber noch nicht vollkommen ist, im realen Markt zu testen, um es dann den Kundenbedürfnissen anzupassen. Daraus entsteht im Idealfall ein Kreislauf, bei dem das Produkt immer besser und erfolgreicher wird. Für dieses Verfahren wäre auch „Learn Startup“ ein geeigneter Name.
Völlig unvorbereitet an die Sache rangehen sollte man dabei aber nicht, fundierte Hypothesen gehören auf jeden Fall zur Grundausstattung jedes Startups. Also vorher fleißig Informationen sammeln über die potenziellen Kunden, Mitbewerber und Unternehmen, die mit vergleichbaren Konzepten reüssieren konnten. Da darf es dann schon etwas weniger lean zugehen, um das Risiko zu minimieren, dass eine Idee völlig an tatsächlichen Bedürfnissen vorbeigeht oder ein Test in einer falschen Zielgruppe gemacht wird.
Natürlich wäre kein LaborX unvollständig ohne die meist gerade erst gegründeten Startups, die ihre Geschäftsideen zur Diskussion stellen. Gaedke Tapeten zum Beispiel. Philip Gaedke ist von Haus aus Programmierer, hat aber irgendwann sein Herz für Tapeten entdeckt, und zwar nicht für die schnöde Rauhfaserversion, sondern für die opulente Fototapete. Diese Neigungen kombiniert führten zum Tapetenkonfigurator. Dort kann man sich Wunschmotive aussuchen, zusammenstellen oder selbst designen. Das ist Vor- und Nachteil zugleich, denn es werden viele Zielgruppen damit angesprochen – zu viele?
Bei LaborX diskutiert das Publikum mit
Das besondere an LaborX ist, dass zur Klärung solcher Fragen nicht nur die geladenen Experten herangezogen werden, sowie Jan Evers, der mit den Gründern die Funktionalität der Geschäftsidee untersucht, sondern auch das Publikum, das überwiegend aus Gründerinnen, Gründern und anderen Fachleuten mit reichlich Erfahrung besteht. Entsprechend hilfreich waren dann auch die Antworten: Do-it-Yourself-Blogs, YouTuber und Immobilienportale als Marketingartner; der Wettbewerb „Wand des Jahres“; Kooperationen mit Malereibetrieben; Zielgruppen und Angebote hintergfragen und lieber enger fassen – es waren zu viele gute Tipps, um sie hier alle ausführlich wiederzugeben. Ach ja, die Skalierung kommt übrigens zuletzt, denn Skalieren, das ist gar nicht lean.
Dass Bügeln ein großer Spaß ist, werden wohl die wenigsten so unterschreiben. Wenn allerdings Moritz Olbrisch von Bügelrevolution über das Thema referiert, hat er die Lacher auf seiner Seite. Viel mehr wollte er ursprünglich auch gar nicht erreichen:
Ich hatte keine großen Erwartungen. Es hätte mich gefreut, wenn es ein paar Lacher gibt bei meinem Auftritt. Mit guten Ideen aus der Zuhörerschaft hatte ich eigentlich nicht gerechnet.
Wenn man ehrlich ist, kommt das vom Startup Dock der TU Harburg unterstützte Startup nicht wirklich revolutionär daher. Es geht um Bügelpuppen, die in Italien produziert und hierzulande sowohl an Endverbraucher als auch an Gewerbekunden verkauft werden. Da ist beispielsweise die Messe ALTENPFLEGE 2016 (Anfang März in Hannover) eine ganz heiße Adresse. Selbst das klingt irgendwie lustig, wie es bei der Bügelrevolution überhaupt wesentlich um Spaß und weniger ums bedingungslose Wachstum zu gehen scheint.
Ein paar ernsthafte Fragen gab es dann aber doch zu beantworten, etwa nach potenziellen Partnern. Da fiel jemandem aus dem Publikum die Tupperparty ein, Hemdenhersteller und Waschaschinenproduzenten wurden genannt, Elektrogroßmärkte sowieso, und sogar Blackberry, denn man hatte sich auf Unternehmensberater – klassische Hemdenträger – als geeignete Zielgruppe eingeschossen. Als weiteres Produkt könnte die Bügelpuppe für Damenblusen Erfolg haben, da die aufgrund ihrer Form besonders schwierig zu bügeln sind. Am Ende sieht Moritz seine Erwartungen deutlich übertroffen:
Es hat erstaunlich viel Spass gemacht in dem Interview auf der Bühne zu stehen und zu merken, dass es wohl auch die Zuhörer interessiert. Darüber hinaus gab es ein paar spannende Sichtweisen und Inspirationen der Zuhörer. Ein paar Ideen hatten wir teilweise schon angedacht, aber ein paar der Ideen waren tatsächlich neu und es gab auch nach dem Auftritt spannende Gespräche mit Zuhörern, die teilweise sehr umsetzungsfähige Ideen hatten.
Wenn ein Startup aus einer persönlichen Bedürfniserfahrung heraus entsteht, ist das nicht das schlechteste Motiv. Bei Craftspace war das der Fall. Til Rochow, einer der Gründer, hat einen Foodtruck und benötigte eine professionelle Versuchsküche, um Rezepte und Kochprozesse zu testen. Die war aber schwer zu finden, also entstand die Idee zu einer Plattform für Werkstätten, einer Art Airbnb für gewerblich nutzbare Räume.
Craftspace ist ein Startup für Startups
Craftspace ist erst kürzlich gestartet und macht noch keinen Umsatz, doch der Bedarf ist definitiv da, wie die Publikumsbefragung ergab. Viele Startups können und wollen sich teure Räume und Ausstattungen nicht leisten, benötigen sie aber, um mit ihrem Projekt voranzukommen. Craftspace passt da optimal zum Thema Lean Startup, auch wegen der Webseite, die nach eigener Aussage gut aussieht, aber noch nicht viel kann. Im Dialog mit Experten und Zuschauern ging es um die Frage nach der Zielgruppe (B2B oder B2C) und wie man sie erreicht. Onlinemarktplätze wie etsy und dawanda wurden vorgeschlagen, Handwerks- und Handelskammern oder Messebauern ebenso.
Punkt halb Zehn war dann offiziell Schluss, danach gab es noch genug Zeit, den Dialog fortzusetzen und sich in Einzelgesprächen jede Menge Tipps zu holen. Und wer jetzt denkt, das wäre auch für mich ein passendes Event, der muss auf die nächste Ausgabe von LaborX nicht lange warten: am 25. April gehts weiter, dann mit dem Thema Crowdfunding!
Meine Startup Idee vorstellen? Das will ich auch!
Ihr wollt, so wie Craftspace, Bügelrevolution oder Gaetke Tapeten, Eure Startup Ideen auf Herz und Nieren prüfen und Euch direktes Feedback von der Crowd holen? Dann bewerbt Euch für die nächsten LaborX-Veranstaltungen als Pitchees!
Schickt optimalerweise Euren Kurzpitch (ggf. mit Hamburg Startup Monitor Profil) an info@laborx-hamburg.de und/oder erzählt dem LaborX-Team telefonisch unter 040/368096812, warum Ihr genau das richtige Team für die Bühne seid. Da die Arbeit am Entrepreneurial Design der Gründungsidee im Vordergrund steht, ist ein voll ausgereifter Pitch natürlich keine Bedingung für Eure Bewerbung!
Die nächsten LaborX-Veranstaltungen sind für den 25. April (Thema: Crowdfunding), 20. Juni (Social Entrepreneurship), 15. September und 24. November geplant!
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!