Logicc erleichtert Unternehmen Zugang zu KI
Was haben reflektierende Rucksäcke mit künstlicher Intelligenz (KI) zu tun? Normalerweise nichts, aber bei dem Startup Logicc sieht das etwas anders aus. Zwei der Gründer kennen sich nämlich mit beidem aus. Früher haben sie Rucksäcke verkauft, jetzt wollen sie Unternehmen den Umgang mit KI erleichtern.
Das Startup OAK25 hat eine aus mehreren Gründen bemerkenswerte Geschichte. Zunächst, weil seine Gründer Jacob Leffers und Emil Woermann am Anfang im Jahr 2018 noch zur Schule gingen und keine 20 Jahre alt waren. Dann, weil 2020 namhafte Investoren, unter ihnen Tarek Müller von ABOUT YOU, auf ihre reflektierenden Rucksäcke aufmerksam wurden und einen sechsstelligen Betrag zur Verfügung stellten. Einen herben Dämpfer gab es Anfang 2022, als Lieferengpässe zu finanziellen Schwiergikeiten führten. Ein Notverkauf konnte die Pleite gerade noch verhindern. Das Happy End folgte dann im Juni 2023: Die Ecom Brands GmbH übernahm OAK25 und führt die Marke bis heute weiter.
Das Gründerteam ist zugleich jung und erfahren
Nach dem Verkauf und dem schrittweisen Ausstieg aus ihrem Unternehmen übernahmen Jacob und Emil Beratungsaufträge, hatten aber schon die nächste Gründung im Visier. Dieses Mal sollte es in den IT-Bereich gehen, ein Metier, das ihnen nicht ganz fremd war. Schließlich hatten sie ihre Unternehmerkarriere einst mit dem im Selbstverlag erschienen Handbuch „Secret Book for Digital Boys“ begonnen. Für ihrem neuesten Streich hatten sie allerdings nicht Computer-Jungs als Zielgruppe auserkoren. Vielmehr sollte sich ihr Angebot an gestandene Unternehmen richten, die KI gewinnbringend einsetzen möchten.

Um ihren Plan in die Tat umzusetzen, holten sie sich zwei Co-Founder ins Boot. Benjamin Seifert bringt Know-how in Sachen Marketing in das Startup, Santiago Martinez-Avial ist der Software-Experte, beide haben KI-Expertise. Zu viert gründeten sie Mitte 2024 Logicc. Die Grundidee: Alle reden über künstliche Intelligenz, viele verwenden sie bereits, aber gerade auf Unternehmensseite herrscht oft noch Ungewissheit darüber, welchen Nutzen sie wirklich bringt. Logicc bietet Aufklärung über eine Plattform, die verschiedene KI-Anwendungen bündelt und damit leichter zugänglich macht. ChatGPT ist natürlich auch dabei.
Logicc findet die passende KI-Anwendung
Ob diese KI allerdings für einen bestimmten Auftrag auch die richtige ist, eruiert eine Auswahlfunktion, welche die am beste geeignete Lösung vorschlägt. Das kann für die Formulierung einer Pressemitteilung eine andere sein als für die Angebotserstellung eines Handwerkbestriebs oder die Erfassung von Lagerbeständen. In jedem Fall wird aber höchstmögliche Datensicherheit garantiert. Dafür sorgen europäisches Hosting und DSGVO-Konformität. Die Unternehmensdaten bleiben im Unternehmen und Werden nicht für KI-Training verwendet.

Die Plattform von Logicc ist so gestaltet, das auch KI-Laien unkompliziert mit ihr arbeiten können. Lernvideos und eine Prompt-Bibliothek mit gängigen Anweisungen sollen dabei helfen. Bei Bedarf bietet das Startup den Unternehmen auch individuelle Beratung zur optimalen Nutzung und Integration in die bestehenden Systeme an. Idealerweise findet sich in jedem Team eine Person, die eine KI-Führungsposition übernimmt und dann intern die Einarbeitung vorantreibt.
Großes Kundenpotential in einem rasant wachsenden Markt
Als Zielgruppe hat Logicc Unternehmen fast jeder Größe ausgemacht. Zu den bereits zahlenden Kunden gehören eine Agentur mit kaum zehn Mitarbeitenden und eine Logistikgruppe mit einer Teamgröße von mehreren Hundert. Abgerechnet wird nach dem üblichen Software-as-a-Service-Modell, also pro Nutzer/Monat mit Rabatten bei jährlicher Laufzeit. Ein Preisargument von Logicc ist die erhebliche Ersparnis durch die Plattform im Vergleich zur Einzelbuchung aller dort integrierten KI-Anbieter. Das Angebot konzentriert sich aktuell noch auf Texterstellung, aber bei der rasanten Entwicklung gerade bei der Bildgenerierung wird sich das schnell ändern. Und auch das Thema KI-Agenten, also virtuelle Mitarbeitende, rückt immer mehr in den Fokus.
Logicc ist erst wenigen Wochen offiziell an den Start gegangen und erfreut sich bereits reger Nachfrage. Im Gegensatz zu vielen anderen Startups ist es daher aktuell nicht auf Investoren angewiesen, um auf Wachstumskurs gehen zu können. Das Erfolgsgeheimnis fasst Emil Woermann in zwei einfachen Sätzen zusammen: „Wir verstehen die Herausforderungen beim Einsatz von KI. Unsere Plattform ermöglicht jedem Mitarbeitenden, komplexe Technologien sicher und einfach zu nutzen.“