Music WorX 2025 präsentierte fünf neue Ideen für die Musikbranche
Wenn es um Förderprogramme für Musik-Startups geht, dann führt kaum ein Weg an Music WorX vorbei, dem Inkubator der Hamburg Kreativ Gesellschaft. Das zeigte sich einmal mehr beim Public Pitch des aktuellen Jahrgangs. Fünf Teams traten an, der Publikumspreis ging an Sounts aus München.
Seit 2011 gibt es Music WorX. Im Laufe der Jahre hat sich das Konzept leicht geändert, geblieben ist das Prinzip Startups zu fördern, die der Musikbranche mit technologischen Innovationen neue Impulse geben. Stand 2025 läuft das Programm über drei Monate und ist im September gestartet. In der ersten Phase ging es für die Teilnehmenden darum, ihre Geschäftsidee zu konkretisieren und in der zweiten um die Ausarbeitung einer Geschichte, um diese Idee zu kommunizieren. Zum Abschluss steht der Aufbau eines Netzwerks auf der Tagesordnung, wozu auch der Public Pitch diente. Ein finaler Pitch findet dann Ende November vor einer Jury, aber ohne Publikum statt.
Das sind die Startups von Music WorX 2025
Die Fahne Hamburgs hielten NOVER Audio Services hoch. Zuzanna Schierenberg und Kaye Schierenberg wollen auch Amateurmusikerinnen und -musikern die Möglichkeit geben, ihre Stücke unter professionellen Bedingungen zu produzieren. Dafür wollen sie einen Kleintransporter mit dem erforderlichen Equipment ausstatten und dorthin bringen, wo die Aufnahme stattfinden soll. NOVER wird also eine Art Lieferdienst für Tonstudios, ergänzt durch Online-Angebote wie Schulungen, um mehr Menschen eine faire Chance im hart umkämpften Musikmarkt zu geben.




Viele Städte werden nicht zuletzt durch die lokale Musikszene entscheidend geprägt, doch das übliche touristische Angebot berücksichtigt das oft nicht ausreichend. Postal Sounds aus Madrid möchte das ändern und musikalische Stadtrundgänge anbieten. Auf ihnen kann man auf den Spuren prägender Musikerinnen und Musiker wandeln und die angesagtesten Clubs entdecken. Anfangen wollen die Gründer in Spanien, doch auch Hamburg mit seiner reichhaltigen Popgeschichte bietet sich als Teststandort an.
Obwohl sie einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen, kämpfen viele Musikclubs um ihre Existenz oder müssen sogar schließen. ohr aus Berlin möchte dem entgegenwirken und feilt gerade noch am am besten dafür geeigneten Geschäftsmodell. Beim Pitch präsentierten die Gründerinnen Noam Rubin und Mai Ly Le die Idee, ein DJ-Set aus einem Club online zur Verfügung zu stellen und dabei die Musikstücke hervorzuheben, die dabei gespielt wurden, um ihnen und den Acts, die sie aufgenommen haben, mehr Bekanntheit zu verschaffen.




Ebenfalls aus Berlin kommt mit Just 4 Noise ein Startup, das den technologischen Aspekt von Music WorX an besten vertrat. Hier wird nämlich künstliche Intelligenz genutzt, um in kürzester Zeit individuelle Klangelemente und Beats zu erzeugen. Gründer Max Shafer erklärte es live an einem Beispiel. Er suchte nach einem bestimmten Kickdrum-Sound, für den er sich sonst durch eine Reihe von Dateien hätte klicken müssen. Stattdessen fütterte er die KI mit ein paar Vorgaben und erhielt in Sekundenschnelle das gewünschte Ergebnis.
Sounts gewinnt den Publikumspreis

Nach einem halbstündigen Konzert der Newcomerin Bedroom June mit Indie-Pop-Rock folgte die Verleihung des Publikumspreises, dotiert mit 1.000 Euro. Die gehen nach München und an Sounts . Dahinter verbirgt sich eine Plattform, die Hobbymusikerinnen und -musiker aus aller Welt verbindet. Nick Alexander Hübner, einer der Gründer, zeigte, wie das geht. Er rief eine bereits ins Internet gestellte Jamsession auf und fügte ein von ihm kreiertes Rhythmuselement hinzu. Es ist also nicht erforderlich, dass alle Teilnehmenden gleichzeitig zusammen musizieren, man kann sich auch später und anonym einklinken. Über 1.000 Personen aus mehr als 30 Ländern haben das bereits ausprobiert.







