Next.Generation Inkubator: Yakadi und waymaker stories sind Pitch-Gewinner!
Wenn es um Social Entrepreneurship geht, führt in Hamburg kein Weg vorbei am Next.Generation Inkubator des Körber Start-Hubs. Das machte der Abschlusspitch des aktuellen Jahrgangs des Förderprogramms deutlich. Ein Happy-End gab es vor allem für die Startups Yakadi und waymaker stories, die attraktive Geldpreise gewonnen haben.
Der Next.Generation Inkubator wird zum Publikumsliebling
Im vergangenen Jahr fand der Abschlusspitch des Next.Generation Inkubators noch im kleinen Kreis statt. Bei der zweiten Ausgabe war der große Saal der der Körber-Stiftung bis auf den letzten Platz gefüllt und das Publikum belohnte die Auftritte mit langanhaltendem, teils frenetischem Applaus. Das spricht für die Qualität der Pitches und dokumentiert das große Interesse an der Ausrichtung des Förderprogramms. Im Vordergrund bei den Startup-Ideen steht der soziale Aspekt. Das Geschäftsmodell sollte mindestens eines der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beinhalten, ohne dabei die wirtschaftliche Tragfähigkeit zu vernachlässigen.

Die Gründerinnen und Gründer, die sich für den Next.Generation Inkubator qualifizieren, bringen am Anfang oft nur eine gute Idee mit, die offizielle Gründung steht noch in weiter Ferne. Dann durchlaufen sie über einen Zeitraum von fast einem Jahr ein dreiphasiges Programm, dessen krönenden Abschluss der Pitch bildet. Insgesamt zwölf Teams haben den gesamten Prozess durchlaufen, sechs von ihnen gehörte diesen Dienstag die große Bühne.
Vier Startups mit Impact
Den Auftakt machte Lucie Ehlers von empatiia. Lucie ist ein typisches Beispiel für eine Gründerin, deren eigene Geschichte zu ihrer Startup-Idee führte. Sie ist ein Adoptivkind und hat sich schon früh mit ihrer Identität beschäftigt und der Frage, was in ihrer Situation Familie eigentlich bedeutet. Mit empatiia will sie nun eine Anlaufstelle für Menschen in ähnlichen Situationen schaffen und ihnen Beratung und Unterstützung bieten. Zu den guten Vorsätzen, die viele haben und wenige umsetzen, gehören „Ich will mehr Sport treiben!“ und „Ich will mich sozial engagieren!“. Mit DreamActive lässt sich beides kombinieren. Die Plattform von Vanessa Dziatzko organisiert für Unternehmen sportliche Aktivitäten, die mit charitativen Aktionen verbunden sind.




Sehr ernste Themen greifen die nächsten beiden Startups auf. Niemand beschäftigt sich gern mit dem Tod, schon gar nicht mit dem eigenen. Dementsprechend haben nur wenige für den Ernstfall vorgesorgt und überfordern die Angehörigen bei Fragen wie zur Patientenverfügung, Nachlassregelung und Bestattungsmodalitäten. Anne Sonnenfroh entwickelt mit Deplanture eine App, die bei der Beantwortung dieser Fragen hilft. Ein Thema, über das ebenfalls viel zu wenig gesprochen wird, ist psychische Gewalt, dabei ist davon auszugehen, dass etwa die Hälfte aller Frauen im Laufe ihres Lebens davon betroffen werden. Im Verhältnis dazu gibt es viel zu wenige Hilfsangebote, was Raya Laade und Ann-Kathrin Gabka mit mutiva ändern wollen. RE:START nennt sich ihre erste Initiative, die in einem Testlauf bereits 15 Frauen geholfen hat.
Der Publikumspreis geht an waymaker stories

Der Next.Generation Inkubator ist nicht nur eines der intensivsten Startup-Förderprogramme, das Hamburg zu bieten hat, der Abschlusspitch ist auch einer der lukrativsten. Es gibt nämlich richtig Geld zu gewinnen, zunächst 5.000 Euro bei der Abstimmung des Publikums. Das entschied sich für waymaker stories und Keziah-Naomi Tsagli, die von dem Erfolg sichtlich gerührt war. Auch bei ihr beeinflussten persönliche Erfahrungen die Gründungsidee. Kinder mit dunkler Hautfarbe haben es schwer Bücher zu finden, in denen die Hauptfiguren aussehen wie sie und echte Vorbilder sind. waymaker stories will diese Lücke schließen und inspirierende Kinderbücher mit den Biografien schwarzer Menschen veröffentlichen. Der erste Band ist bereits fertig.
50.000 Euro für Yakadi

Das Aufenthaltsrecht in Deutschland ist kompliziert. Es ändert sich häufig und ist geprägt von Sonderregelungen und Gerichtsurteilen mit widersprüchlichen Ausgängen. Für Betroffene, die meist die deutsche Sprache nicht oder kaum beherrschen, ist es unmöglich da durchzusteigen, und selbst Beratungsstellen sind oft überfordert. Das Startup Yakadi von Tammana Assad und Johannes Lippold versammelt in seiner Datenbank alle relevanten Informationen und ermöglicht auf dieser Basis die rechtssichere und unkomplizierte Beantragung eines Aufenthaltstitels. Das Gesamtpaket aus gesellschaftlicher Relevanz und wirtschaftlichem Potenzial überzeugte die Jury, was Yakadi den Hauptpreis in Höhe von 50.000 Euro bescherte.
Nach diesem gelungenen Abschlusspitch gab es für die Startups und das Team des Next.Generation Inkubators reichlich Grund zum Feiern. Und die Atempause danach ist nur kurz: Der nächste Jahrgang geht bereits im November an den Start!








