4,3 Millionen Euro für Holy Technologies in Finanzierungsrunde
Holy Technologies hat in einer Finanzierungsrunde 4,3 Millionen Euro erhalten, um in Hamburg die weltweit erste autonome Fabrik für Leichtbauteile aufzubauen. Angetrieben durch KI und Robotik hilft das Startup Herstellern dabei, bessere Bauteile schneller und im industriellen Maßstab zu fertigen, um damit Europas Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Investiert haben Rockstart, Vanagon, SANDS, Innovationsstarter Fonds Hamburg und EIT Manufacturing sowie namhafte Business Angels wie Adrian Locher (Merantix AG), Matthias Dantone (Ellipsis Ventures), Christian Vollmann (C1), Markus Kerkhoff (Poppe+Potthoff), Kai Müller (PowerCo), Timm Moll (Moll Gruppe).
Holy Technologies ist Formel 1-erprobt
Leichtbauteile sind notwendig, um den Kraftstoffverbrauch zu senken, die Reichweite von Fahrzeugen zu erhöhen und die Effizienz in vielen Industrien zu steigern. Autonomie ermöglicht es Herstellern, sich schneller anzupassen, und Produkte zu fertigen, die in Gewicht, Festigkeit und Nachhaltigkeit überzeugen. Doch die dafür entscheidenden Materialien, Composites, sind bislang teuer und langsam herzustellen. Noch immer entstehen die meisten Bauteile in manuellen Prozessen. Holy Technologies will dieses Problem lösen.

Gegründet im Jahr 2022, hat das Startup mittlerweile eine voll funktionsfähige Pilotanlage aufgebaut, Abnahmeverträge über tausende Bauteile gesichert und Partnerschaften mit führenden Zulieferern in der Automobilindustrie, im Motorsport, im industriellen Werkzeugbau und in der Orthopädietechnik geschlossen. In einer kürzlich durchgeführten Zusammenarbeit mit einem Formel 1-Team konnte Holy Technologies eine Gewichtseinsparung von 20 % gegenüber bestehenden Bauteilen nachweisen, ein deutliches Signal für die Leistungsfähigkeit der Technologie.
Ein vielseitiges und nachhaltiges Produktionssystem

Die Plattform von Holy Technologies automatisiert die Produktion von Leichtbauteilen mit einem KI-gesteuerten Robotersystem und integriertem Closed-Loop-Recycling. Dadurch ist die vollständige Materialrückgewinnung am Lebensende für eine Wiederverwendung in gleichwertigen Anwendungen möglich. Durch die Ersetzung manueller Prozesse wird eine schnellere Produktentwicklung, größere Flexibilität und zirkuläre Materialnutzung im industriellen Maßstab ermöglicht. Das System ist auf verschiedene Materialien ausgelegt und skalierbar für Carbon-, Glas-, Aramid- und Naturfasern.
„Das Rennen um die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas hat begonnen“, sagt Bosse Rothe Frossard, CEO und einer der Gründer von Holy Technologies. „Diese Finanzierung erlaubt es uns, unser System zu skalieren und unseren Kunden das zu liefern, was sie am dringendsten benötigen: radikal bessere Leichtbauteile – in höchster Geschwindigkeit.“ Und sein Mitgründer und CTO Moritz Reiners ergänzt: „Autonome Fertigung bedeutet mehr als Effizienz. Sie schafft eine neue Kategorie von Komponenten, die in Gewicht, Leistung und Nachhaltigkeit weit überlegen sind. Der Weg zur Autonomie ist jedoch komplex. Er erfordert Systeme, die von Grund auf dafür entwickelt werden.“
Fotos: Holy Technologies