Vlippy – So sieht der klassische Dümmel-Deal aus
Ein Familien-Startup mit einem echten Erfinder und einem Produkt, das sich in jedem Baumarkt verkaufen lässt – das ist genau das, was bei „Die Höhle der Löwen“ besonders gefragt ist. Vlippy aus Hamburg erfüllt all diese Kriterien und hat sich prompt einen Deal mit Ralf Dümmel gesichert. Im Interview schildet das Gründungspaar, wie es dazu gekommen ist.
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für ein Interview mit uns nehmt! Könntet ihr uns zu Beginn etwas über euch erzählen und was ihr vor Vlippy gemacht habt?
Wir sind Bianca und Malte Fürstenberg, beide 36 Jahre alt, leben mit unseren zwei Kindern in Hamburg und arbeiten seit vielen Jahren gemeinsam an Innovationen. Malte ist Erfinder und Ingenieur und arbeitet als Innovationsmanager bei einem großen Flugzeughersteller, Bianca ist Betriebswirtin und selbstständig im Bereich Achtsamkeit, Meditation und Persönlichkeitsentwicklung.
Unter unserer Firma Richtig Druck entwickeln wir seit über zwölf Jahren Produkte für andere Unternehmen – von der Idee über CAD-Konstruktion und Prototyping bis hin zur Serienreife. Unsere eigenen Erfindungen fassen wir unter der Marke Fürstenberg Innovations zusammen. Dort bündeln wir mittlerweile über 20 Patente, Marken und Gebrauchsmuster – unter anderem die vibrationssichere Schraubenmutter CONU, den aufblasbaren Baumschutz TreeHugAir oder die E-Ladekabelführung EV Genius.

Wie ist die Idee für Vlippy entstanden?
Die Idee entstand in einem ganz normalen Alltagsmoment. Malte saß in der Sauna, und die Tür zur Außenanlage fiel ständig zu. Zuhause wurde es dann richtig konkret, als unsere Kinder fast die Finger eingeklemmt hätten und unser Kater wegen einer zugefallenen Tür nicht mehr in sein Katzenklo kam. Uns war klar: Dieses Problem haben viele – und es braucht eine Lösung, die immer an Ort und Stelle bleibt, ohne Suchen oder Verrutschen. Daraus wurde Vlippy.
Was macht Vlippy besonders?
Vlippy ist kein klassischer Türkeil, der verrutscht oder verschwindet. Es ist ein fest montierter Tür- und Fensterhalter, der Türen zuverlässig in Position hält, Kinderhände schützt, das Aussperren verhindert und sogar Haustieren freien Zugang ermöglicht. Mit einem Handgriff ist er einsatzbereit – klein, clever und sofort verständlich.
Was hat euch dazu bewogen, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben?
Wir wurden immer wieder gefragt: „Warum wart ihr eigentlich noch nie bei ‚Die Höhle der Löwen‘?“ Mit Vlippy wussten wir sofort – diesmal führt kein Weg daran vorbei. Es ist ein echtes B2C-Produkt, das jeder im Alltag gebrauchen kann. Unsere bisherigen Innovationen wie CONU oder TreeHugAir sind erfolgreich, aber eher für spezielle Zielgruppen. Vlippy dagegen versteht jeder sofort, wenn er es sieht – und keine Bühne ist dafür besser geeignet als „Die Höhle der Löwen“.
Wie habt ihr euch auf die Sendung vorbereitet?
Parallel zum Alltag mit Familie und Unternehmen haben wir uns intensiv auf den Pitch vorbereitet. Dazu gehörten Testläufe, die Entwicklung einer klaren Präsentation und auch mentale Vorbereitung. Wir haben uns ein paar Folgen angesehen, um ein Gefühl für die Sendung zu bekommen – und Biancas Training in Achtsamkeit und Meditation hat uns sehr geholfen, trotz Adrenalin ruhig und fokussiert zu bleiben.

Wie war euer Auftritt vor den Löwen?
Es war ein außergewöhnlicher Moment voller Adrenalin. Obwohl wir beide schon viele Präsentationen gehalten haben, ist die Atmosphäre in „Die Höhle der Löwen“ einzigartig. Kameras, Scheinwerfer, Millionen Zuschauer im Hinterkopf. Wir waren angespannt, aber gleichzeitig voller Vorfreude. Besonders eindrucksvoll war der Moment hinter der großen Löwentür, kurz bevor sie aufging – da gibt es kein Zurück mehr. Während des Pitches entstand dann weniger eine starre Präsentation als vielmehr ein lebendiges Gespräch. Die Löwen waren neugierig, kritisch, manchmal auch humorvoll. Und das hat die Situation sehr besonders gemacht. Für uns bleibt dieser Auftritt ein unvergessliches Erlebnis.
Was ist seit dem Deal passiert?
Seit dem Pitch hat sich unglaublich viel bewegt. Wir haben gemeinsam mit unserem Partner die Produktionskapazitäten hochgefahren, die Verpackung optimiert und Logistik sowie Vertrieb vorbereitet. Gleichzeitig haben wir Website, Kommunikation und Fulfillment so aufgestellt, dass wir auch einem großen Ansturm nach der Ausstrahlung gewachsen sind. Am Produkt selbst mussten wir kaum etwas ändern – es war bereits marktreif. Stattdessen ging es darum, Strukturen für die Skalierung aufzubauen. Für uns war klar: Mit der Ausstrahlung kommt ein entscheidender Moment – und darauf wollten wir bestens vorbereitet sein.
Fotos: RTL / Bernd-Michael Maurer