Capcorp – ein Kurierdienst für alle Fälle
Das Logistik-Startup Capcorp hat in seiner Geschichte schon einige Rückschläge erlebt, doch jetzt steht es kurz vor dem offiziellen Start. Mit einer App möchte es möglich machen, Kurierdienste so einfach zu bestellen wie ein Taxi.
Rabil Smith ist es gewohnt seine Ziele erst über mehrere Etappen zu erreichen. Der gebürtige Hamburger zog mit 13 Jahren nach London und besuchte dort eine Schule, auf der es nach deutschen Maßstäben recht streng zuging. Als er mit 17 nach Hamburg zurückkehrte, wurde der britische Abschluss hier trotzdem nicht anerkannt. Also holte er den Hauptschulabschluss und die Mittlere Reife nach, absolvierte eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann und machte schließlich seinen Betriebswirt an der Hamburg School of Business Administration.
Eine Unternehmengründug im dritten Anlauf
2015, noch während des Studiums, startete er seinen ersten Versuch mit Capcorp. Dafür hatte er mehrere Inspirationsquellen. Zum einen hatte er im Fernsehen einen Beitrag über ein Unternehmen gesehen, das das Bestellen von Kurieren ganz einfach machte. So etwas fehlte in Deutschland und diese Lücke wollte er schließen. Zum anderen ist Rabil ein großer Fan von Anime, und da gibt es in der Serie Dragon Ball die Firma Capsule Coropration, die offensichtlich bei der Namensfindung seines Startup Pate stand.
Leider klappte es mit Capcorp im ersten Anlauf nicht. Rabil hatte die Softwareprogrammierung nach Indien ausgelagert, eigentlich ein Land mit hoher IT-Kompetenz. In seinem Fall waren die Ergebnisse allerdings ungenügend und er legte das Projekt 2017 vorerst auf Eis. 2019 machte er den nächsten Versuch, und wieder standen Kosten und Leistung bei der Softwareentwicklung in keinem Verhältnis. Also zog er erneut die Reißleine. Zum Glück hatte er sich zwischenzeitlich ein erfolgreiches Im- und Export-Geschäft aufgebaut, finanziell war er also abgesichert.
Der Traum von Capcorp blieb aber immer in Rabils Hinterkopf. 2021 kam es dann endlich zur offiziellen Gründung. Als CEO holte er seine langjährige Freundin Marie Claire Stawicki ins Boot, die Interior Design studiert hat und die er als fokussierte Macherin beschreibt. Um nicht wieder ausschließlich von externen Softwareentwicklern abhängig zu sein, differenzierten sie das Geschäftsmodell und bauten einen Premiumkurierdienst auf, der vor allem von Kunden aus der Gastronomie gern genutzt wird. Für Japan-Fan Rabil ist es ein besonderer Erfolg, dass MOMO Ramen und Sushi-Experte Steffen Henssler dazugehören.
Die App von Capcorp kommt – und noch einiges mehr
Dieses neue Standbein erwies sich auch deshalb als wichtig, weil es erneut Probleme mit der Softwareprogrammierung gab. Das Entwicklerteam aus der Ukraine leistete zwar die gewünschte Arbeit, war aber durch den Krieg zwischenzeitlich ausgebremst, sodass sich der eigentlich für 2022 geplante Launch der App von Capcorp verzögerte. Jetzt ist aber alles fertig und es sind nur noch einige Formalitäten zu erledigen, bevor es dann in den Testmodus geht. Die allgemeine Veröffentlichung ist dann für Mai oder Juni geplant und soll dann mit einer Party gefeiert werden.
Ursprünglich war die App primär für Endverbraucher gedacht, dank der positiven Erfahrung mit dem Kurierdienst gehören jetzt auch gewerbliche Kunden zur Zielgruppe. So lassen sich beispielsweise mehrere Touren, Abhol- und Ablageorte kombiniert buchen. Das ist aber erst der Anfang, die App soll Schritt für Schritt immer weitere Funktionen erhalten, irgendwann vielleicht sogar einen Drohnenservice beinhalten. Wenn alles klappt, hat Capcorp also noch einige Etappen vor sich.
Capcorp ist Mitglied im Hamburg Startups Club
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Foto: Capcorp