Der Business Comedy Club zeigt die komischen Seiten der Arbeitswelt
Netzwerkveranstaltungen gibt es reichlich in Hamburg, weshalb sich die Frage stellt, ob es da noch neue, originelle Formate entstehen können. Vorhang auf für den Business Comedy Club, wo sich Profi- und Amateur-Comedians dem alltäglichen Wahnsinn im Berufsleben widmen. Wir haben uns das einmal angeschaut.
Witz und Wahrheit liegen eng beieinander im Business Comedy Club
Simon Stock ist in der Hamburger Startup-Szene kein Unbekannter. Seit über zehn Jahren ist er eine der treibenden Kräfte bei 12min.me, dem Klassiker unter den Netzwerkveranstaltungen in der Hansestadt und an weiteren zwei Dutzend Standorten im In- und Ausland. Mit dem Business Comedy Club hat er im Frühjahr 2025 ein neues Format gestartet, um mehr Spaß und Leichtigkeit in die Arbeitswelt zu bringen. Bei den Veranstaltungen stehen jeweils sechs Comedians auf der Bühne und fokussieren ihre Inhalte auf die Erfahrungen, die sie in ihrem Arbeitsleben gemacht haben. Dabei verschwimmen immer mal wieder die Grenzen zwischen Satire und realistischem Erlebnisbericht. Die Gäste erhalten am Einlass Namensschilder, können spontan das Programm beeinflussen und hinterher miteinander ins Gespräch kommen. Der Business Comedy Club eben ist nicht nur ein Theaterabend, sondern auch ein Netzwerkevent.




Schauplatz des Business Comedy Club ist das Scharlatan Theater mitten in Hasselbrook, einem Stadtteil, der sonst nicht gerade als kultureller Hotspot bekannt ist. Das Scharlatan ist auch kein klassisches Theater mit festem Spielplan. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Businesstheater, das von Unternehmen gebucht wird, um Firmenveranstaltungen eine besondere Note zu geben. Themen wie Personalentwicklung oder Auffrischung der Unternehmenskultur stehen dabei im Vordergrund. Klingt nach einem Konzept, das im Zuge von „New Work“ und „Change Management“ entstanden sein könnte, also relativ neu ist. Tatsächlich besteht das Scharlatan Theater bereits seit 40 Jahren und kann auf 12.000 Auftritte vor über 540.000 Menschen zurückblicken. Dabei hat man mehr als 2.600 Unternehmen aus 99 Branchen in 22 Ländern bespielt.




Auch Comedians sind irgendwie Startups
Bei den Comedians, die am 3. September bei der dritten Ausgabe des Business Comedy Club auf der Bühne handelt es sich aber in der Tat überwiegend um absolute Newcomer. So hatten die Coach und Berater Johannes Behr und Dr. Kai Bulling ihren allerersten Auftritt. Matthias Hansen, früher bei Airbus und jetzt Betreiber eines Fitness-Boxstudios, war immerhin schon zum dritten Mal dabei. Andere, wie Salomé Andrade Pohl und , sind zumindest als Teilzeit-Entertainer unterwegs und lassen die Erlebnisse aus ihren „richtigen“ Jobs in ihre Programme einfließen. André Freiheit, einst in führenden Positionen des ehemaligen Großverlags Gruner + Jahr tätig, fokussiert sich seit 2024 sogar überwiegend auf seine Karriere als Comedian. Inzwischen kommt er auf acht bis zehn Auftritte pro Monat und schätzt, dass es drei bis fünf Jahre braucht, um sich in der Szene zu etablieren. Da sind durchaus Parallelen zur Startup-Welt erkennbar.
Wer sich den Business Comedy Club einmal anschauen möchte: Die nächsten Shows finden am 8. und 9. Oktober statt und hier gibt es Tickets.









