CeBIT per Bus – eine Reise der besonderen Art
Wer zur CeBIT fährt, kann was erleben – jedenfalls wenn er im richtigen Bus sitzt. Letzten Mittwoch war es wieder soweit: Ein ganzes Rudel Hamburger Startuphelden machte sich auf nach Hannover, um ein wenig Glanz in die Megamesse zu bringen. Eine Reiseerzählung mit Bildern.
Der gemeine Startupmensch gilt als bis-in-die-Nacht-aktiv und wird daher am frühen Morgen eher selten gesichtet. Es musste also einen besonderen Grund haben, dass sich am Mittwoch, den 16. März so um bummelig 7 zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter dieser Spezies am Hamburger ZOB eingefunden hatten. Und in der Tat: Für die Bustour von Salesforce und Hamburg Startups zur CeBIT nach Hannover lohnte es sich, einmal früher aufzustehen als gewohnt.
Einen ersten Höhepunkt gab es schon im Bus: Das Quartettspiel von Hamburg Startups wurde unter die Leute gebracht und auch gleich eifrig gespielt. Die verschiedenen Kategorien boten jede Menge Diskussionsstoff, etwa wie der Fitness Score zustande käme und die Employer Awesomeness zu bewerten sei – awesome sind doch schließlich alle! So verging die Busfahrt nach Hannover wie im Spiel, und als die Gruppe dort ankam, mussten einige kurz überlegen: Die Gegend kommt mir bekannt vor, aber die Messe hatte früher irgendeinen anderen Namen, CeBIT oder so. Jetzt schien sie jedenfalls Salesforce zu heißen.
Das stimmte natürlich nicht, aber die Präsenz des Sponsors der Bustour war schon beeindruckend. Überall riesige Plakate, nicht eine, gleich zwei Hallen exklusiv für das amerikanische Softwareunternehmen, und der Platz davor gehörte auch noch Salesforce. Dementsprechend gigantisch auch die Keynote, die am Vormittag über die Bühne ging. In die Halle 19 passten mehr als 5.000 Gäste, die zuerst einen Sicherheitscheck wie am Flughafen absolvierten mussten. Klappte alles zügig und reibungslos.
Zum Auftakt gab es dann Livemusik von Marc Sway, der in der Schweiz schon lange ein Star ist. In der anschließenden Keynote präsentierte sich Salesforce als weltweit agierendes Erfolgsunternehmen mit Großkunden wie ABB und Commerzbank, aber auch Mittelständler und Startups wie FinanceFox und Flixbus kamen zu Wort, denn das Unternehmen möchte mit seinen Softwarelösungen gerade auch Neugründungen ansprechen. Besonders Eindrucksvoll: Das Engagement von Salesforce für Interplast, einer Organisation von Ärzten, die in Paraguay Menschen mit Fehlbildungen oder Brandverletzungen hilft.
So, jetzt wurde es langsam Zeit für die Mittagspause! Die wurde natürlich auch sinnvoll genutzt: Die Best Audit GmbH, hatte zum Presselunch geladen. Startupper und Presseleute an einem Tisch, das ergibt natürlich anregende und informative Gespräche. Spannende Stories entstehen dabei automatisch, Geschäftsmodelle werden diskutiert, Tipps ausgetauscht, und vielleicht haben sich dabei sogar Synergien zwischen einigen Startups ergeben, an die zuvor noch keiner gedacht hatte. Nebenbei bemerkt: Das beliebteste Gericht war das Schnitzel, und das war fast so groß wie der Teller.
Nach dem Essen war Zeit für einen Abstecher nach Halle 5, wo Hamburg seinen Stand hatte. Der war nicht wirklich imposant, aber mit Baqend, Cybus und SpiceVR zumindest aus Startup-Sicht gut bestückt. Die Virtual Reality-Spezialisten von SpiceVR sind momentan sowieso überall dabei und mittendrin, so auch beim SXSW Accelerator in Austin, Texas. Dort reichte es für die 360-Grad-Video-Drohne Spherie zwar nicht für den Sieg, aber bei der CeBIT wollte das Gerät jeder mal anschauen, beziehungsweise wissen, was das überhaupt ist.
Diese und viele andere Fragen stellte dann auch Sascha Pallenberg von den Mobilegeeks, der im gläsernen Studio des Intel-Standes Interviews am Fließband führte, ohne jemals in langweilige Routine abzugleiten. Am Nachmittag gaben sich dort unsere Startups die Klinke in die Hand und konnten ihre tollen Ideen und Geschäftsmodelle vorstellen, im Livestream und verewigt auf YouTube (hier ist der Link zu dem dazugehörigen TechLounge-Channel; richtig interessant wird es ab Position 33). Auch hier ist den Steuerspezialisten von Best Audit zu danken, die dieses Format unterstützt haben!
So langsam ging der Tagesausflug nun zu Ende, doch ein absoluter Höhepunkt wartete noch auf, die, die nicht vorzeitig abreisen mussten: das große von Salesforce präsentierte Überraschungskonzert. Okay, ganz so überraschend war es zwar nicht, dass die Fantastischen Vier auftraten, das hatte sich längst herumgesprochen. Macht ja nichts, so war halt die Vorfreude umso größer, und die deutschen Rapveteranen enttäuschten nicht. Über eine Stunde lang brachten sie mit Klassikern wie „Sie ist weg“ oder „MfG“ die Halle 19 zum Tanzen.
Und dann hieß es ab in den Bus und zurück nach Hamburg. Während einige verfolgten, wie Bayern das Spiel gegen Juve doch noch drehte, diskutierten andere über die CeBIT im Allgemeinen. Tenor: Die Messe, so beeindruckend ihr riesiges Angebot auch ist, wirkt zu unstrukturiert und unübersichtlich, sodass Besucher Mühe haben, kompakt das zu sehen, was sie wirklich interessiert. Die Bustour im Speziellen dagegen hat definitiv Spaß gemacht und wird mittlerweile zu einer Tradition, die Hamburg Startups gern aufrecht erhält!
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!