Hamburg – ein Mekka für Food-Startups
Food-Startups sind derzeit in aller Munde. Sprichwörtlich. Was sie auszeichnet? Auch wenn sie mit der Produktion von Nahrungsmitteln oder deren Transport keine technologischen Innovationen entwickeln sind sie oftmals ’startuppiger‘ als manches Tech-Unternehmen. Da die Markteintrittsbarrieren ernorm sind, die Produktion kostenintensiv und das Risiko-Kapital eher spärlich gesäht, verbindet viele Food-Unternehmen eine Art Grassroot-Gedanke.
Sie entwickeln ihre innovativen und oftmals nachhaltigen Nahrungsmittel gemeinsam mit ihren Kunden. Die Feedbackschleifen sind kurz und können zügig umgesetzt werden. Gemeinsam mit der stetig wachsenden Kunden-Community sammeln sie Start-Kapital gern über Crowdfunding-Aktionen ein. Ist die Anzahl der Food-Fans groß genug, entsteht ein zunehmender Druck auf Einzel- und Großhandel. So lassen sich schlussendlich im besten Fall auch teure Listinggebühren umgehen.
Hamburg ist eine Food-Startup Hochburg: 24 Unternehmen nehmen derzeit am Hamburg Startup Monitor teil. Elf Unternehmen entwickeln und produzieren davon selbst. Andere, wie z.B. Frischepost oder Eatclever sorgen dafür, dass die hochwertigen oder lokal produzierten Nahrungsmittel zum Konsumenten kommen.
Im Zuge der Recherche für den Artikel im Welt-Blog hat Sina mit Daniel Plötz von 1337-Mate gesprochen. Das ganze Interview könnt ihr jetzt hier lesen!
Im Gespräch mit Daniel Plötz
Daniel, Was sind die größten Herausforderungen von (produzierenden) Food-Startups?
Eine große Herausforderung ist die Kapitalbeschaffung. Food, Handwerk, etc. gilt auf dem Investoren-Markt noch nicht als „sexy“. Techstarups haben es hier leichter. Dies liegt zum einen am Hype um erfolgreiche Apps und Plattformen, zum anderen natürlich auch an der skalierbarkeit. Produzierendes Gewerbe hat es hier immer schwieriger.
Ein weiterer Punkt ist, dass Food-Startups Wege finden müssen, um starre alte Strukturen aufzubrechen, oder zu umgehen. Listungsgebühren im Großhandel, Brauerei-Knebelverträge in vielen Gastronomien, etc.
Welche Strategien haben Food-Startups entwickelt, um kostenintensive Vertriebswege und Listings in Supermärkten fasst grassrootmäßig zu umgehen?
Ein Weg ist per Kommunikation mit dem tatsächlichen Endkunden den klassischen Weg umzukehren.
Bisher war es bei Getränken beispielsweise üblich, dass ein Konzern sich ein neues Getränk ausdachte, dieses komplett fertig konzeptioniert und produziert wurde und dann gegen teure Listung in Großhandelsstrukturen eingegliedert wurde. Mit großen Push-Kampagnen mussten dann die Endkunden überzeugt werden diese Produkt zu kaufen. Das sind alles Gelder, welche sich kaum ein Startup leisten kann.
Der Weg ist also im Social-Web, auf Veranstaltungen und über ähnliche Wege den Endkunden auf das Produkt neugierig zu machen. Es gibt zu Beginn nur wenige Verkaufsstellen. Der Endkunde hilft gern dabei neue Verkaufsstellen aufzutun, denn er kann sich durch die Kommunikation mit der Marke mit dem Produkt identifizieren und tut diese auf Augenhöhe.
Die Kette funktioniert in diesem Fall, im Idealfall, also umgekehrt. Endkunde zeigt Kaufwillen bei Händler -> Händler beim Großhändler -> Großhändler beim Produzenten. Listungsgebühren oder teure Push-Kampagnen fallen hier selten an, da auf diese Weise jede einzelne Stufe direkt seinen Profit hat.
Die Nische ist ein wichtiger Teil der Marketing Strategie eines Food-Startups, warum ist das so und was kannst du in Bezug auf 1337MATE dazu erzählen – ihr habt ja auch mit der eher nerdigen Techie-Nische begonnen.
Jedes ernstzunehmende Food-Startup sucht sich seine Nische anhand des eigenen Know-Hows aus. Die Zielgruppen-Nähe ist also am Anfang sehr hoch und authentisch. Es wird quasi unter Gleichgesinnten kommuniziert. So entsteht eine hohe Verbundenheit. Tatsächliche Fans oder gar Freunde. Diese Nische ist durch lokale Erweiterung schon zum Wachstum fähig.
Später können dann weitere Zielgruppen leicht einbezogen werden. Zielgruppen, die sich mit der ursprünglichen überschneiden bieten sich hier an. Kein Konzern kann hier eine Konkurrenz bieten, da diese Nähe nicht mit Werbekampagnen erreicht werden kann.
Es ist also sehr wichtig, bzw. hilfreich mit seinem Food-Startup in einem Umfeld und Thema anzufangen, in dem man sich wohlfühlt. Eine Startup, welches einfach nur versucht sich die „beste“ Zielgruppe zu suchen, um hier auf Krampf Geld zu verdienen, wird vermutlich scheitern, oder sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen.
Was machen die Food-Angel und warum investieren sie in Food-Startups?
Die Food-Angels sind ein Netzwerk aus mehreren Bussiness-Angels, welche nachhaltig und über einen langen Zeitraum in Lebensmittel oder Lebensmittelnahe Unternehmen investieren. Sie sind spezialisiert auf genau diesen Bereich. „Wir verstehen uns nicht nur als klassische Business Angels, sondern als langfristige Partner und verlässliche Berater von innovativen Unternehmen im Lebensmittelsektor.
Unser Ziel ist es, spannende und leckere Food-Startups mit Kapital, Wissen und Netzwerk zu fördern. Gemeinsam entdecken wir neue Märkte und erobern die Marktführerschaft. Die Food Angels sind ein professionelles Netzwerk und jeder für sich vollkommen unabhängig. Erfahrene Experten aus den Bereichen Lebensmittel (einschl. Forschung und Entwicklung), Unternehmertum (Old und New Economy), Wirtschafts- und Transaktionsrecht (auch USA) und Finanzen – eine perfekte Mischung.“
Ein Investment in ein Food-Startup, das selbst produziert ist mit weitaus mehr Risiken verbunden als das Investment in eine SaaS-Software oder eine App, warum gibt es dennoch einige Investoren, die daran Interesse haben?
Saas-Software oder App Investments sind m. E. selten langfristige Investments. Es geht meistens um ein schnelles Wachstum, schnelle Umsatzsteigerung und einen profitablen Exit. Selten (nicht nie) wird in einzelne Projekte Investiert. Nicht in Firmen, welche über einen langen Zeitraum aufgebaut werden.
Food und Drink Startups sind hier anders. Es ist wichtig, dass hier Unternehmer und Investoren zusammenkommen, welche über Jahre zusammen arbeiten möchten. Alle können hierdurch gemeinsam an dem Vorankommen des Unternehmens arbeiten.
Das Risiko wird von Jahr zu Jahr geringer. Der Profit größer. Die Halbwertszeiten von Apps und Co ist meistens sehr gering. Wenn sie in dieser Zeit keinen Erfolg hat, dann ist das Geld weg. Bei jedem Food-Startup bleibt immer noch ein Gegenwert in Form von einem produzierten Produkt, Leergut, o. ä.
Ein höheres Risiko ist m.E. also in keinem Fall gegeben. Die Chance auf sehr schnellen, hohen Profit ist lediglich bei Software gegeben, allerdings auch nicht besonders hoch.
Thema Nachhaltigkeit: die meisten Foodstartups haben einen nachhaltigen Charakter, ist das ein reiner Marketing-Clou?
Nein. Natürlich wird über „das Gute“ gesprochen und kommuniziert. Somit wird es für Marketingzwecke genutzt.
Allerdings glaube ich, dass die Wurzeln dieser Dinge bei den Gründern liegen und sogar meistens der Grund für die Gründung des Startups sind.
Alle Food-Startups, welche mir bekannt sind, haben ganz klare Vorstellungen warum sie das Startup gründen. Sie wollen eine gesündere, bessere Grillwurst. Sie wollen ein Getränk ohne künstliche Zusätze. Sie sind fasziniert von den Gewürzen der Welt und finden das aktuelle Angebot unbefriedigend. Sie verstehen nicht warum so viel Mist in handelsüblichen Müsliriegeln ist und produzieren also den perfekten Müsliriegel. Nachhaltig, Biologisch oder vegan.
Keins der Food-Startups, welche ich kenne, überlegte sich „Bio und vegan sind der Renner. Lass uns mal egal was verkaufen“. Jeder dieser Gründer hat einen ganz klaren Bezug zu seinem Produkt.
Auch ein Unterschied zwischen Software und Food-Startups. Damit will ich nicht unterstellen, dass Software-Startups nicht hinter ihrem Produkt stehen, aber es gibt hier m.E. öfter den Fall, dass geschaut wird mit welchem Hype wohl möglichst schnell viel Geld gemacht werden kann.
Danke für das Gespräch!
Food-Startups im Hamburg Startup Monitor
Brüder Gleich: Wir möchten für Dich den leckersten veganen Joghurt der Welt auf den Markt bringen und endlich eine Alternative schaffen zu Sojaprodukten oder Produkten die erst den Verdauungstrakt einer Kuh durchlaufen mussten. Wir haben einen Joghurt geschaffen den Du verstehst & der Dich versteht – unsere Zutaten sind so einfach, da benötigst Du kein Studium in Lebensmittelchemie. Unser Joghurt ist gegen Intoleranz – egal ob Lactose-, Gluten- oder sonstige Allergene – wir kommen ohne aus – für Dich!
hellogreen: Grüne vegane Smoothies frisch geliefert! Die Trink-Mahlzeit direkt ins Büro oder nach Hause.
Frau Ultrafrisch: Regionales Restaurant und Catering. Alle Zutaten werden direkt von regionalen Landwirten bezogen. Wir machen vom Brot bis zur Soße alles selbst. Glutenfreie und vegane Speisen im Angebot. Catering für kleine Feiern bis hin zu großen Veranstaltungen. Fingerfood, Buffet, Suppen, Salate und Co. Selbstgemachte Smoothies, Säfte und Limonaden.
NIXE: Das erste Low-Carb Bier Deutschlands Wir brauen kompromisslos gutes Bier: NIXE Extra Dry ist das erste Bier Deutschlands mit vollem Alkoholgehalt und Geschmack, bei 75% weniger Kohlenhydraten und 30% weniger Kalorien als herkömmliche Biere. Natürlich gebraut nach dem Reinheitsgebot. NIXE Extra Dry ist im Handel und in ausgewählter Gastronomie erhältlich.
Kale&Me: Wir produzieren und vertreiben kaltgepresste Obst-und Gemüsesäfte, die sowohl als Kur oder auch als Erfrischungsgetränk verwendet werden können. Uns ist hierbei der Fokus auf Regionalität extrem wichtig. So kaufen wir saisonabhängig ausschließlich deutsche Produkte ein, produzieren in der Lüneburger Heide und vertreiben aus dem Herzen Hamburgs.
Gesund & Mutter: Wir bieten hochwertigste und eingeweckte Fertiggerichte für die ZG Mütter an.
Gleem: Gleem macht Brownies, Pralinen, Schokolade und Torten. Verfeinert mit Blattgold und Blüten. Gleem Brownies, Pralinen und Schokoladen sind glutenfrei, lactose-, milch- und eifrei. Natur-süß durch Früchte und Honig aus nachhaltiger und bienenfreundlicher Imkerei. Weil wir uns auf einfache, gute und nachhaltige Zutaten konzentrieren.
Chillmahl: Chillmahl soll dir sehr bald die Möglichkeit bieten, deinen Wochentag mit dem Genuss eines von Topköchen zubereiteten Gerichtes ausklingen zu lassen – und das mit gutem Gewissen und ganz gemütlich zu Hause.
Besserbrauer: Bierbrauen für alle! Mit unserer Braubox bekommst Du alles, was Du neben einigen Küchengeräten zum Brauen Deines eigenen Bieres benötigst.
eatclever: Auf eatclever findest du leckeres, gesundes & frisch zubereitetes Essen, welches von uns bequem zu dir nach Hause geliefert wird. Mit unseren Filtermöglichkeiten wie „low-carb“ & „vegetarian“ findest du genau das Essen, welches deinen Wünschen entspricht.
nutringo: Nahrungs & Food Ergänzung für den täglichen Bedarf, Supplements & Multifunctional Convenience
The Big Balmy: The Big Balmy Food Trucks bieten feinste Burger-Kreationen aus Freilandrind im frisch gebackenen Balmy Bun mit selbst zubereiteten Burger-Saucen an.
Yong Commoditrade: Nachhaltige Lebensmittelzusatz- und Rohstoffe & Innovative small batch Spirituosen
Snäckfinder: Die App Snäckfinder bringt die mobile Generation und hochwertige ToGo-Produkte auf einem virtuellen Marktplatz zusammen, indem sie “Bewusstessern“ ein schnelles und einfaches Finden hochwertiger Snäcks entsprechend der individuellen Essbedürfnisse ermöglicht. Bei Snäckfinder muss man nur einmalig sein Ernährungsprofil einrichten. Danach kennt die App die Esskriterien des Nutzers und zeigt bei der Suche nach Snäcks nur Ergebnisse, die den individuellen Essbedürfnissen entsprechen. Mit Snäckfinder muss man sich keinen Kopf mehr um eine aufwändige Suche nach einem hochwertigen ToGo-Produkt machen. Man muss keinen Kompromiss auf Kosten der Leistungs-fähigkeit, des Wohlbefindens und der Gesundheit eingehen.
La Belle Assiette: La Belle Assiette ist ein französischer Start-Up der eine innovative Gastronomie-Dienstleistung anbietet:wir sind eine online Platform, wo Sie zahlreiche Köche finden und buchen können, die dann direkt zu Ihnen nach Hause kommen, um ein leckeres und gastronomisches Abendessen vor Ihren Augen zu kochen. Von Lebensmitteln bis zum Aufräumen der Küche kümmert sich der Chef um alles, während Sie entspannt Ihr Essen mit Freunden und Familie geniessen! Seit März 2015 verwöhnen wir nun auch in Hamburg.
Frischepost: Frischepost schafft ein Netzwerk für regionale Lebensmittel und ermöglicht einen direkten Bezug zwischen Produzenten und Verbrauchern. Auf www.frischepost.com erfährt der Verbraucher genau, woher seine Lebensmittel stammen. Damit schaffen wir eine neuartige Transparenz in der Lebensmittelindustrie.
leev:
Koa Heights: Der Hawaiianischer Ka’u Kaffee ist einer der exklusivsten Kaffees der Welt. Angebaut wird er ausschließlich auf der größten der Hawaiianischen Inselgruppe, Big Island. In der Hamburger Speicherstadt wird er per Hand geröstet. Durch eine milde Rötung entfaltet sich sein sanfter, leicht nussiger Geschmack.
Gaiwan: Lassen Sie uns zusammen den Tee, in seiner höchsten Form, neu entdecken und mit ihm alltäglich erwachen, pausieren, konzentrieren und beim Tee miteinander zusammenfinden. GAIWAN bringt legendäre Tees aus China, dem Ursprungsland der Teepflanze nach Europa. Angeboten wird eine Selektion aus grünen-, weißen-, schwarzen-, gelben- , sowie der legendären Oolongund Pu Erh Tees in ihren höchsten Qualitätsstufen. Um den facettenreichen Geschmack und das volle Aroma, von der Pflückung bis zum Aufguss zu erleben, wird der GAIWAN-Tee in kleinen Aroma-Packungen luftdicht und lichtabweisend verpackt. Die angebotenen Geräte und das passende Markengeschirr für eine professionelle Teezubereitung stellen ein hervorragendes Medium für den hochkarätigen GAIWAN-Tee dar und runden die moderne Teezeremonie ab.
Soul Food Truck: Der Soul Food Truck bringt das Flair von New Orleans an die Hamburger Waterkannt. Bei uns gibt es traditionelle Speisen aus der Region um New Orleans wie u.a. das Jambalaya (Reisgericht), den Poor Boy (Pulled Beef Sandwich) und leckere Desserts wie den Sweet Potato Pie. Mit dem Food Truck bieten wir neben dem etwas anderen Live Catering ebenfalls unsere Speisen im Mittagsgeschäft an und sind gern gesehener Gastronomieanbieter für verschiedenste Veranstaltungen und Street Food Events.
Kopfnuss: KopfNuss ist die erste Kokoswasserschorle der Welt. Es verbindet die Funktionalität von Kokoswasser mit dem leichten Geschmack von Fruchtsäften und der Frische einer Schorle. Dabei verzichten wir komplett auf künstliche Zusatzstoffe oder zugesetzten Zucker.
1337Mate im Hamburg Startup Monitor
1337MATE, Deine Mate. Herb und wenig süß mit Maximum an Koffein. Echter Teeaufguss. 1337 macht wach! 1337 OHNE Farbstoff, Zuckerersatz, Zitronensäure. 1337 kommt aus Hamburg
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