matched.io findet die besten Arbeitgeber für Entwickler
Softwareentwickler haben in der Regel keine Probleme einen Job zu finden, gute Developer werden überall gesucht. Doch nicht jeder eignet sich für jeden Arbeitgeber. Ob es passt, lässt sich in langwierigen Bewerbungsverfahren herausfinden. Oder mit den Algorithmen des Hamburger Startups matched.io.
Ein Hamburger Unternehmen, das sich speziell um die Vermittlung von Entwicklern kümmert, gibt es bereits seit 2015. Es nennt sich hy und gegründet hat es Cagdas Sayin. 2016 schloss sich Manuela Sayin dem Team an. Sie kommt ursprünglich aus der Versicherungs- und Finanzbranche und hat die Abschlussarbeit ihres Management-Studiums über die Frage geschrieben, was Deutsche von israelischen Startups lernen können. Höhere Risikobereitschaft, starke Technologieorientierung und internationales Denken gehören sicherlich dazu.
Erst kam hy, dann matched.io
Zumindest die Faktoren Technologie und das Potenzial zur Internationalisierung spielten auch eine wichtige Rolle bei der Gründung von matched.io. Dieses Startup stellt eine logische Weiterentwicklung des Geschäftsmodells von hy, das es nach wie vor gibt, dar. Als Mitgründer holten sich Cagdas und Manuela den Informatiker Dr. Stefan Frehse dazu. Er sorgt federführend für die Algorithmen, die den Prozess der Zusammenführung von Arbeitnehmern und -gebern weitgehend automatisieren.
Für die Nutzer ist das Verfahren ziemlich einfach. Unternehmen erstellen Anforderungsprofile zu den vakanten Stellen. Entwicklerinnen und Entwickler erstellen ebenfalls Profile, in denen sie ihre Kompetenzen und Ziele formulieren. Da geht es natürlich um Gehaltsvorstellungen, bevorzugten Arbeitsort und Programmierkenntnisse. Bewerber können aber auch ihre Zukunftspläne formulieren, das Erlernen weiterer Programmiersprachen etwa, Branchenpräferenzen angeben und bestimmte Werte definieren. Der Fragenkatalog soll Informationen liefern, die aussagekräftiger sind als jeder Lebenslauf, und kann diesen in letzter Konsequenz überflüssig machen.
Drei Minuten bis zum ersten Match
matched.io verspricht, dass die Registrierung kaum mehr als drei Minuten in Anspruch nimmt und umgehend zu passenden Kombinationen führen kann. In dem Fall erhalten beide Parteien eine entsprechende Info und können sich bei Interesse in einem Chat austauschen. Das weitere Vorgehen bleibt ihnen dann selbst überlassen. Immerhin haben die Algorithmen schon eine fundierte Vorauswahl getroffen und viele Übereinstimmungen gefunden. Die Grundlage für ein persönliches Bewerbungsgespräch mit echten Erfolgsaussichten ist also gegeben.
Bis zu diesem Punkt ist der Service von matched.io für alle Beteiligten kostenlos. Erst wenn es zu einem Vertragsabschluss kommt, erhält das Startup vom Arbeitgeber eine Provision für seine Leistung. Bei Kündigung innerhalb der Probezeit gibt es sogar noch eine Gutschrift, das Risiko ist also minimal. Bewerber zahlen sowieso in keinem Fall irgendwelche Gebühren.
Kein Wunder, dass sich bereits über 1.500 Unternehmen und Developer auf der Plattform registriert haben. Gegründet wurde matched.io Mitte 2019, der offizielle Launch erfolgte im Januar 2020. Vorausgegangen waren unter anderem Befragungen in der Entwicklerszene. Dabei stellte sich zum Beispiel heraus, das Developer kein Mangel an Angeboten hätten, ja manche damit sogar regelrecht zugeschüttet würden, diese aber viel zu oft am eigenen Bedarf vorbeigingen. Dementsprechend positiv war die Resonanz und das bereits über hy bestehende Netzwerk tat ein übriges, um für einen guten Start zu sorgen.
Wachstum geht momentan vor Gewinn
Überhaupt ist die Szene gut vernetzt und tauscht sich gern in diversen Foren über Branchenneuigkeiten aus. Das Konzept von matched.io, zunächst primär durch den Einsatz sozialer Medien Bekanntheit und Reichweite zu erzielen, ging daher bisher wunschgemäß auf. Auch Unternehmen, die eher auf klassische Weise angesprochen werden, lassen sich relativ leicht überzeugen, da sie kaum Aufwand und zunächst keinerlei Kosten haben. Die Platin-Partnerschaft bei den diesjährigen code.talks hätte sicherlich einen weiteren Bekanntheitsschub gebracht, aber die mussten wegen der Corona-Krise ausfallen.
Gewinnerzielung steht bei matched.io momentan noch nicht an erster Stelle, wobei es von Beginn an Umsätze gibt. Das Team besteht zurzeit aus neun Personen und konzentriert sich bisher auf den deutschsprachigen Raum, aber eine Ausweitung auf internationale Märkte ist natürlich möglich und mittelfristig auch das Ziel. Noch ist das Startup komplett eigenfinanziert. Das muss allerdings nicht so bleiben, wenn sich ein passender Investor findet, der nicht nur Geldgeber, sondern richtiger Partner ist. Vielleicht kann matched.io auch für dieses Matching die geeigneten Algorithmen entwickeln. Das würde auch viele andere Startups glücklich machen.
matched.io ist Mitglied im Hamburg Startups Club
Mit dem Hamburg Startups Club schreiben wir ein neues Kapitel in unserer Geschichte als führende unabhängige Startup-Plattform im Norden. Alle Mitglieder erhalten ein eigenes Profil auf unserer Webseite, Zugang zu exklusiven Netzwerkevents, online wie offline, und die einjährige Nutzung des Jobboards. Hier könnt ihr noch mehr über den Club erfahren.