Startup-Gründungen von Studierenden: Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander
Die gerade vom Bundesverband Deutsche Startups veröffentlichte Studie „Student Entrepreneurship Monitor 2025“ macht mit zwei Kernaussagen auf sich aufmerksam: Die Mehrheit der deutschen Studierenden wünscht sich schon in der Schule mehr Entrepreneurship und ein großes Potenzial bleibt ungenutzt.
20 % der Studierenden können sich eine Gründung vorstellen
Der am 28. Mai veröffentlichte Student Entrepreneurship Monitor 2025 beleuchtet das Gründungspotenzial unter Studierenden in Deutschland. Das Ergebnis: Grunsätzlich ist die nächste Startup-Generationbereit. Rund 20 % der Befragten können sich vorstellen, ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Aktuell werden pro Jahr etwa 3.000 Startups gegründet. Allein das studentische Potenzial beziffert sich aber auf 21.000 Neugründungen. Wenn nur ein kleiner Teil dieses Potenzials gehoben würde, hätte dies eine signifikante Wirkung auf die Innovationsstärke Deutschlands, heißt es in der Pressemitteilung zu dem Monitor.
Wie wichtig die frühzeitige Sensibilisierung für das Thema ist, betont Dr. Kati Ernst, stellvertretende Vorstandsvorsitzende beim Startup-Verband: „Im Studium stellt man sich die Frage, wohin es geht und wie die eigene Karriere aussehen kann. Daher ist es so wichtig, genau hier die Unternehmensgründung als Option ins Spiel zu bringen und jungen Menschen gleich die nötigen Skills mitzugeben. Wenn wir dieses Thema ernst nehmen, kann daraus eine neue Ära der Innovation entstehen.“

Die Motivation ist da, mehr Inspiration gewünscht
Motivation schöpfen gründungsinteressierte Studierende vor allem aus ideellen Faktoren: 92 % wollen Neues lernen, 85 % möchten die Relevanz ihrer Arbeit sehen. Aspekte wie berufliche Sicherheit oder geregelte Arbeitszeiten spielen dagegen eine untergeordnete Rolle. Die Gründung wird also in hohem Maße durch persönliches Engagement geprägt.
Die Gruppe der Gründungsinteressierten zeigt außerdem eine außergewöhnlich hohe Leistungsbereitschaft. Über die Hälfte (53 %) rechnet mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 50 oder mehr Stunden. Gleichzeitig bringen sie das entsprechende Mindset mit und zeichnen sich durch eine ausgeprägte Risikobereitschaft, klare Vision und hohe Resilienz aus.
Unternehmertum braucht Sichtbarkeit und frühe Impulse: 84 % der Gründungsinteressierten wünschen sich mehr unternehmerische Bildung bereits in der Schule – nur 17 % hatten entsprechende Inhalte. Als prägend erleben sie dabei bekannte Persönlichkeiten aus Unternehmenim direkten Austausch – Lehrkräfte und Professorinnen und Professoren wirken hier selten als Vorbilder.
Über den Student Entrepreneurship Monitor 2025
Mit dem Student Entrepreneurship Monitor 2025 blickt der Startup-Verband erstmals auf das Thema Gründung an Hochschulen. Grundlage ist eine in Kooperation mit dem Gründungsmagnet zwischen dem 3. Quartal 2024 und dem 1. Quartal 2025 durchgeführte Befragung unter Studierenden. Insgesamt konnten Daten von 1.006 Personen an über 160 verschiedenen Hochschulen und Universitäten in Deutschland für die vorliegenden Ergebnisse genutzt werden. Die gesamte Studie könnt ihr hier herunterladen.