Philips und TK führen Hör-Screening Audimatch von Sonormed ein
Experten schätzen die jährlichen volkswirtschaftlichen Kosten durch unversorgte Schwerhörigkeit in der Europäischen Union auf ca. 168 Milliarden Euro, allein in Deutschland auf über 30 Milliarden Euro. Deshalb rückt auch die Früherkennung von etwaigen Einschränkungen der Hörfähigkeit bei Arbeitnehmern zunehmend in den Fokus der betrieblichen Gesundheitsvorsorge.
Als Vorreiter bringen sich dabei der international agierende Gesundheitskonzern Philips und die Techniker Krankenkasse mit Audimatch, einem digitalen Hör-Screening des Hamburger Startups Sonormed, in Stellung: Den Philips-Mitarbeitern steht künftig am Standort Hamburg ein bisher einmaliges Vorsorgeangebot zur Verfügung. Über festinstallierte Tablets, auf denen Audimatch als mehrsprechige App läuft, können sie bequem und selbstständig in weniger als 10 Minuten ihre Hörfähigkeit auf die Probe stellen.
Audimatch liefert als vorkalibrierte Einheit mit speziellen Audiometriekopfhörern verlässliche Angaben zur prozentualen Hörfähigkeit und ist als Medizinprodukt zertifiziert. Die Testergebnisse bleiben anonym. Zeigt das Hörvermögen der Testperson auffällige Abweichungen, erfolgt die Empfehlung zur ärztlichen Kontrolle im Rahmen der kassenärztlichen Regelversorgung. Diese ist ebenso wie die Nutzung von Audimatch freiwillig.
Präventionsgesetz hilft Audimatch
Möglich wird dies durch einen Versorgungsvertrag nach Paragraph 132 f des neuen GKV-Präventionsgesetzes. Das Gesetz trat 2016 in Kraft und erlaubt den Krankenkassen, Verträge mit Betriebsärzten über die Durchführung von Gesundheitsuntersuchungen zu schließen. Die Techniker Krankenkasse (TK) ist die erste Kasse, die nun mit Philips einen entsprechenden Vertrag realisiert und dafür auf die etablierte Systemtechnologie von Sonormed setzt. Die TK, die bundesweit rund 800.000 Firmenkunden betreut, und Sonormed arbeiten bereits bei Tinnitracks, dem ersten digitalen Versorgungsangebot für chronische Tinnitus-Patienten, zusammen.
Als Medizintechnologieunternehmen im Bereich Digitale Audiologie hat Sonormed eine Infrastruktur geschaffen, die auf die Bedürfnisse des ersten Gesundheitsmarktes zugeschnitten ist. Sie erfüllt die regulatorischen Vorgaben für Medizinprodukte ebenso wie die der Krankenkassen und Versicherungen und bietet die Basis für zukünftige Versorgungslösungen. Dazu Jörg Land, Gründer und Geschäftsführer von Sonormed: „Unser Ziel ist es, mit Kassen und Ärzten gemeinsam daran zu arbeiten, die Potenziale der Digitalisierung auch im Gesundheitsbereich verantwortungsbewusst zu heben. Deshalb arbeiten wir bei der Entwicklung unserer Lösungen eng mit den Nutzern, Krankenkassen und Ärzten zusammen. Qualität und Zuverlässigkeit sind dabei oberstes Gebot.“
Bei der Entwicklung von Audimatch konnte Sonormed auf ein etabliertes Partnernetzwerk zurückgreifen. Neben der klinischen Prüfung durch das UKE Hamburg war der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. beratend tätig. Die auf Audimatch abgestimmten Audiometriekopfhörer entwickelte Sennheiser. Die Stadt Hamburg unterstützte das Projekt finanziell.