CAMOONI – ein Wegweiser durch die Blogosphäre
Das Internet. Unendliche Weiten, in denen unzählige Blogger wertvolle Inhalte produzieren. Leider sind die oft schwer zu finden und noch schwerer sinnvoll zu selektieren. Hier setzt die Plattform CAMOONI an, die vor zwei Monaten gestartet ist. Was sie der Blogosphäre zu bieten hat, haben wir uns mal genauer angeschaut.
Was ist eigentlich so los in Abu Dhabi? Diese Frage stellte sich Nina Hartmann im Vorfeld einer Urlaubsreise in das Emirat und setzte dabei auf Insidertipps von Bloggern, die sich mit sowas auskennen. Nur waren die schwer aufzuspüren, irgendwo gut versteckt zwischen den ungefähr 111.000.000 Treffern, die Google zu dem Stichwort „Abu Dhabi“ auswirft. Da muss ich etwas ändern, dachte sich die Diplom-Kommunikationswirtin, und entwickelte das Konzept zu CAMOONI.
Nina sprühte schon immer vor Ideen, einfaches Marketing war ihr nicht Herausforderung genug, aber meist war sie irgendwann an einen Punkt gelangt, an dem es mit der Entwicklung ihrer Ideen nicht mehr weiterging. Kein Problem, denn als Teilhaberin des Clubs Moondoo auf der Reeperbahn und des Cafes Schöne Aussichten in Planten un Blomen war sie erfolgreich genug. In CAMOONI fand sie allerdings die Idee mit dem richtigen Potential, für das sie bereit war ihr Leben vollständig umzukrempeln. Also gründete sie im Herbst 2014 eine GmbH, zog sich aus dem operativen Geschäft zurück und verkaufte ein Jahr später ihre Anteile, um sich ganz auf ihr Startup konzentrieren zu können.
12 Themengebiete decken alle Interessen ab
Sollte zu Beginn der Fokus bei CAMOONI noch auf Veranstaltungen liegen, dehnte sich im Laufe des Jahres die inhaltliche Bandbreite auf die gesamte Bloggerwelt aus. Heute lassen sich Inhalte nach zwölf Themengebieten filtern, von „Fashion & Lifestyle“ über „Travel & Adventures“ bis zu „Science, Law & Politics“. Und was in keine der gängigen Kategorien passt, findet immer noch unter „This & That“ seinen Platz. Zu den Themen gibt es jeweils eine Top 12, die sich nach Sprachen und Regionen weiter eingrenzen lässt.
CAMOONI spricht drei Zielgruppen an. Da sind zuerst die Follower und Networker, die selbst keine Inhalte beitragen, aber als deren Konsumenten auch als Multiplikatoren fungieren können. Dann natürlich die Blogger, die ihre Beiträge über die Plattform verbreiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einen eigenen Blog betreiben oder die gängigen sozialen Medien nutzen, ob sie Texte, Bilder oder Videos veröffentlichen. Ihre Inhalte sind bei CAMOONI als sogenannte Blogshots zu sehen, als Kurzversionen, die mit dem Originalbeitrag verlinkt sind.
Von Blogstern, Coopern und Showcases
Überhaupt hat CAMOONI eine eigene Terminologie entwickelt, die in einem Glossar erklärt wird. Blogger, die ihre Dienstleistungen als solche bewerben, heißen da Blogster. Daneben gibt es als dritte Zielgruppe die Corporate Blogger, das sind Unternehmen, die Werbung in Blogform machen. Ihre Beiträge nennen sich Showcases, deren Veröffentlichung kostenpflichtig ist. Cooper schließlich heißen die Blogster, die sich als potenzielle Kooperationspartner von Unternehmen präsentieren. Das klingt zunächst vielleicht etwas kompliziert, macht aber vor allem deutlich, dass CAMOONI als Netzwerk konzipiert ist, das möglichst vielen Aspekten des Bloggens gerecht werden will.
Bei der Entwicklung musste sich Nina manchmal selber bremsen und lernen Prioritäten zu setzen und Geduld zu haben. So hat es bis Herbst 2016 gedauert, bis sie das optimale Team aus Entwicklern, Webdesignern, Juristen und sonstigen Experten gefunden hatte. 12 Personen arbeiten deutschlandweit für CAMOONI, darunter noch eine Festangestellte, die sich mit Nina ein kleines Büro in einer rosa Villa in der Heimhuder Straße teilt. Enge Beziehungen bestehen zu der Kommunikationsagentur Coms&Sons. Deren Gründer Benjamin Reske hatte für Nina ein Video produziert und ist offiziell für die PR des Startups zuständig.
CAMOONI will soziale Netzwerke verbinden
Das Marketing für CAMOONI läuft gerade an, denn die Plattform ist erst seit dem 8. Mai online. Zuvor gab es schon viel positive Resonanz aus der Bloggerszene und einen erfolgreichen Anwendungstest der Uni Passau. Wie viele Mitglieder das Netzwerk mittlerweile hat, ist noch Betriebsgeheimnis, und Nina ist sich dessen bewusst, dass sie einen langen Atem braucht, um bestehen zu können. Mehrere hunderttausend Euro hat in ihr Startup gesteckt und würde jetzt gerne Partner dazuholen, die Geld und Visionen mitbringen.
Dabei sieht sie sich nicht in Konkurrenz zu den übermächtigen amerikanischen Internetkonzernen und muss daher auch nicht deren riesige Nutzerzahlen erreichen. CAMOONI basiert auf diesen Netzwerken und sieht seine Aufgabe darin, diese zugunsten aller Nutzer miteinander zu verbinden und gemeinsam die komplexe Social Media Welt übersichtlicher zu gestalten – ganz ohne lästiges Retargeting übrigens. Eine große Aufgabe. Netzwerken jedenfalls kann Nina gut, und manchmal kommt auch noch ein glücklicher Zufall hinzu. So wird sie ihren ersten Auftritt als Speakerin im September ausgerechnet bei der Social Media Week in Manila haben. Deren Macher hat sie auf einer Bootsfahrt durch die Halong Bucht in Vietnam kennengelernt. Urlaubsreisen spielen in der Geschichte von CAMOONI offensichtlich eine wichtige Rolle.