Das Beste aus der Kokosnuss ist KOPFSACHE
Die Kokospalme ist die real existierende eierlegende Wollmilchsau der Tropen. Alles von ihr lässt sich in nützliche Produkte verwandeln, natürlich auch die Nuss, aus der unter anderem Kokosöl gewonnen wird. Das beste der Welt soll bald von dem Hamburger Startup KOPFSACHE kommen. Wir haben es vorab schon einmal probieren dürfen.
Singapur hat einen Ruf als perfekt organisierte Stadt mit einem hohen Arbeitstempo. Hinzu kommt ein tropisches Klima mit Temperaturen und einer Luftfeuchtigkeit, die für Mitteleuropäer eine nicht zu unterschätzende Herausforderung darstellen. Da gilt es, fit und gesund zu bleiben und seine Ernährung auf dieses Ziel auszurichten. So jedenfalls haben es Jamila Khan und Henning Roxin gehalten, die zweieinhalb Jahre in dem südostasiatischen Stadtstaat gelebt und gearbeitet haben.
Viele Ernährungsweisen hat das Paar ausprobiert, Paleo, Obst und Gemüse, unverarbeitete Lebensmittel und manches, was unter dem Stichwort „Superfood“angepriesen wird. Auf ein Produkt sind sie dabei immer wieder zurückgekommen: Kokosnussöl. Das enthält mittelkettige gesättigte Fettsäuren, die vom Körper besonders gut verarbeitet werden und für einen schnellen Energieschub sorgen. Deshalb ist das Öl beispielsweise geeignet für Sportler und als zusätzlicher Muntermacher im Kaffee.
Kokosnussöl hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften
Außerdem sorgt es für einen positiven Cholesterinspiegel und wirkt durch den hohen Anteil an Laurinsäure antimikrobiell, also gegen gesundheitsschädliche Viren, Bakterien und Pilze. Kokosnussöl werden noch eine Reihe weiterer positiver Eigenschaften nachgesagt, die nicht alle wissenschaftlich bewiesen sind, aber sein Status als gesundes Lebensmittel ist grundsätzlich unumstritten. Nur bei der Qualität gibt es deutliche Unterschiede, und gerade in Deutschland ist wirklich hochwertige Ware praktisch nicht zu bekommen.
Hier haben Jamila und Henning eine Marktlücke entdeckt, die sie mit ihrer Marke KOPFSACHE füllen wollen. Ein halbes Jahr haben sie sie sich Zeit genommen, um den optimalen Lieferanten zu finden. In fünf asiatischen Ländern waren sie unterwegs und haben sich schließlich für eine Kooperative auf den Philippinen unterschieden. Dort bleibt das Geld in der Gemeinde und geht nicht, wie sonst oft üblich, an Großkonzerne. Außerdem verzichtet man in den Plantagen auf Pestizide und erfüllt alle Standards für eine Bio-Zertifizierung.
Kaltgepresst ist nicht gleich kaltgepresst
Weitere wesentliche Qualitätsmerkmale sind Zeitpunkt und Art der Verarbeitung. Die Kokosnüsse sollten geerntet werden, nachdem sie 11 bis 12 Monate an der Palme reifen konnten. Oft werden sie nach der Ernte noch wochenlang gelagert, manche beginnen dann schon zu keimen und verlieren wertvolle Nährstoffe. Ideal ist daher eine Weiterverarbeitung innerhalb 48 Stunden. Gewonnen wird das Kokosnussöl aus dem Fruchtfleisch. Es gibt dafür mehrere Verfahren, am besten ist die Kaltpressung, doch in vielen Fällen ist der Name irreführend. Da werden nämlich Kokosraspeln erst bei 60 ºC getrocknet, danach wird das Öl extrahiert.
KOPFSACHE nutzt dagegen ein Verfahren, das den Namen Kaltpressung wirklich verdient. Das Ergebnis ist ein Kokosnussöl mit besonderen Eigenschaften. Es ist fast geruchslos, hat einen sehr milden Geschmack, fühlt sich cremig auf der Zunge an und zieht gut in die Haut ein. Genau, das Öl eignet sich nicht nur zum Kochen, Braten und Backen, sondern auch als Hautpflegemittel. Bis zu einer Temperatur von 24 ºC hat es eine feste Konsistenz, danach verflüssigt es sich.
Verkaufsstart voraussichtlich Anfang 2018
Im April 2017 kehrten Jamila und Henning nach Deutschland zurück, um hier ihr Startup voranzutreiben. Die Tatsache, dass sie ihr Unternehmen bereits in Hongkong gegründet und angemeldet hatten, erleichtert ihnen allerdings den hierzulande ohnehin großen bürokratischen Aufwand nicht gerade. Das ist einer der Gründe, warum das Kokosnussöl von KOPFSACHE voraussichtlich erst im Januar 2018 auf den deutschen Markt kommen wird.
Ein anderer ist die Sorgfalt, mit der die beiden den Markteintritt vorbereiten. Dazu gehört auch die Gestaltung der Verpackung. Konkurrenzprodukte kommen meist im Glastiegel daher, während KOPFSACHE in Dosen verpackt wird, bei denen schon das Design die Hochwertigkeit des Produkts unterstreichen soll. Geplant ist ein Endverbraucherpreis von 18 Euro für 400 ml. Damit lässt sich sicherlich kein Massenmarkt erobern, skalierbar ist das Produkt aber durchaus, zumal die Kooperative bis zu 30 Tonnen pro Monat ohne Qualitätsabstriche produzieren könnte.
KOPFSACHE kann noch mehr werden als Kokosöl
Bisher ist das Startup ausschließlich eigenfinanziert. Einige Feinkostläden haben bereits Interesse signalisiert, ein Onlineshop wird ein weiterer Vertriebskanal sein. Und auch Auftritte beim Teleshopping könnte sich das Paar vorstellen, nachdem es sich beim Startups@Reeperbahn Pitch auch über die Aktivitäten von QVC Next informiert hat. Es muss bei KOPFSACHE übrigens nicht bei Kokosnussöl bleiben. Der Markenname ist extra so gewählt, dass er sich auf andere Produkte zur gesunden, vernünftigen Ernährung übertragen lässt. Und da dabei Nachhaltigkeit und fairer Handel immer im Vordergrund stehen sollen, wäre auch Herzenssache kein schlechter Name gewesen.
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