Der Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis 2023 geht an hinterland
Zum fünften Mal wurde jetzt der Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis vergeben. Den ersten Platz, dotiert mit 10.000 Euro, sicherte sich das Food- und Impact-Startup hinterland, weitere Auszeichnungen erhielten Futurised und doctorderma.
Benannt ist der Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis nach dem 2017 verstorbenen CDU-Politiker, der unter anderem von 2001 bis 2008 Wirtschaftssenator war. Seine aktuelle Nachfolgerin Dr. Melanie Leonhard (SPD) hielt eine kurze Begrüßungsrede, der Schirmherr Friedrich Merz, seines Zeichens Vorsitzender der CDU, hatte sich zuvor in einem eingespielten Video zur aktuellen Wirtschaftslage geäußert. Die sei zwar nicht so rosig, doch für schlechte Stimmung war an diesem Abend sonst kein Platz. Schließlich galt das Hauptaugenmerk Startups, die für Innovationskraft, Nachhaltigkeit und Aufbruchstimmung standen.
Platz 3: der Online-Hautarzt doctorderma
30 Bewerbungen waren eingegangen, von denen sechs in die engere Auswahl gekommen waren. Ein Kuratorium wählte daraus drei Finalisten aus, die sich alle schon als Gewinner fühlen konnten, schließlich gab es drei Preise zu gewinnen. Nur die genaue Reihenfolge war ihnen noch nicht bekannt. So konnten so konnten sie ihre Pitches ohne Wettbewerbsstress absolvieren, für eine gewisse Spannung war trotzdem gesorgt. Platz 3 und 2.000 Euro gingen schließlich an doctorderma. Dieses Startup verkürzt die Wartezeit auf einen Termin beim Hautarzt erheblich, indem es den ganzen Prozess digitalisiert. Die Diagnose stellen aber echte Ärztinnen und Ärzte. Bald werden sie dabei Unterstützung von einer künstlichen Intelligenz (KI) bekommen.
Platz 2: KI-Software von Futurised
KI spielt beim Zweitplatzierten Futurised schon länger eine wesentliche Rolle. Max Schlensag, einer der beiden Gründer, berichtete von seiner Ausbildung zum Fachinformatiker, während der er Code handschriftlich zu Papier bringen musste. Das konnte es ja wohl nicht sein, und als er dann immer wieder feststellte, wie viele Menschen in ihrem Berufsalltag immer wieder die gleichen, wenig erfüllenden Aufgaben zu erledigen mussten, entschloss er sich zur Gründung von Futurised. Wie sein Mitgründer Eric Boger war er damals noch ein Teenager. Mit ihrer Software, die Arbeitsabläufe vor allem in Banken und Versicherungen automatisiert und damit erheblich beschleunigt, schafften sie es bis in „Die Höhle der Löwen“: Dort ergatterten sie einen Deal mit Carsten Maschmeyer und jetzt eben den Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis im Wert von 3.000 Euro.
Platz 1: Olivenöl für die gute Sache von hinterland
!0.000 Euro und Platz 1 holte sich Johanna Zoern, in der das Kuratorium einen unternehmerischen Glücksfall erkannt hat. Dabei kommt sie ganz ohne moderne Technologien aus, und auch Skalieren um jeden Preis gehört nicht zu ihren Zielen. Stattdessen setzt sie auf Nachhaltigkeit beim Konsum und in der Landwirtschaft. Konkret unterstützt sie mit ihrem Startup hinterland Familien in Spanien, die Olivenöl noch in traditioneller Weise herstellen. Künden können nicht nur das Öl selbst, sondern gleich ganze Olivenbäume kaufen, die natürlich vor Ort bleiben und für Nachschub sorgen. Inzwischen hat hinterland auch Wein, Honig, Mandeln und andere Spezialitäten im Angebot. Im spanischen Örtchen Villena wird Johannas Erfolg jetzt sicherlich ebenso gefeiert wie in Hamburg.
Über den Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis
Der Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis wird seit 2019 jährlich vergeben und ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Die bisherigen Hauptpreisträger sind Appinio, NÜWIEL, Plancraft und dpv-analytics. als Gewinnerin durchsetzen. Neben unternehmerischem Handeln im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft gehören eine nachhaltig tragfähige Geschäftsidee, eine starke Persönlichkeit mit Mut, Weitblick und Entscheidungskraft sowie soziale Kompetenz zu den Bewertungskriterien des Kuratoriums, das über viele Jahre persönlich, beruflich oder politisch eng mit Gunnar Uldall verbunden war. Der Wirtschaftspreis wird ausschließlich durch private Spenden und ehrenamtliches Engagement getragen.