Bei den Löwen gehts mal wieder um die Wurst
Braucht jede erfolgreiche TV-Show ihren Running Gag, ihr Maskottchen, ihren Menderes? „Die Höhle der Löwen“ hat jedenfalls Marvin Kruse, der jetzt schon seinen dritten Auftritt absolvierte. Ob bei ihm aller guten Dinge drei waren, wem was Wurst war und wer alles mit einem Deal nach Hause gehen konnte, erfahrt ihr wie immer in unserem Nachbericht.
Brad Brat: „Hello again“…und Tschüss!
Stehaufmännchen, Witzfigur oder hartnäckiger Seriengründer – Marvin Kruse hat von allem etwas. Auf jeden Fall ist er ein Wiederholungstäter und wagt sich zum dritten Mal in „Die Höhle der Löwen“. „Hello again“, begrüßt ihn Ralf Dümmel. Beim ersten Versuch landete er mit Pfotenheld ziemlich auf der Schnauze, seine Bratwurst in Scheiben kam ein Jahr später auch nur so mittel an. Der Wurst ist er trotzdem treu geblieben und verwendet ihren Markennamen Brad Brat jetzt auch für eine Imbisskette, mit der er die Welt erobern will. In Bremen und Oldenburg hat er schonmal damit angefangen.
Immerhin, die kulinarischen Kreationen rund um die Scheibenwurst schmecken den Löwen mehrheitlich, auch wenn Dagmar Wöhrl das Fleischprodukt eher an Leberkäse erinnert. Marvin ist von sich, seiner Idee, seinem Geschäftsmodell und überhaupt allem dermaßen überzeugt, dass er sich beim sich selber abfeiern kaum beherrschen kann. Für einen Deal und den Einstieg in sein Franchisegeschäft reicht es dennoch nicht. Das kann er nun gar nicht verstehen und schlägt vor, ein eigenes Löwenrestaurant zu eröffnen. Will aber keiner. Danach will Marvin auch nicht mehr und erklärt, dass dies sein letzter Auftritt gewesen sei. Versprechen oder leere Drohung? Wir werden sehen…
Protect Pads: anstößig, aber sauber
Mit dem Staubsauger durch die Wohnung zu düsen und dabei Möbel und Türrahmen zu verschrammen: Wer kennt es nicht, dieses Problem? Gut, einige der Löwen offensichtlich, auch wenn Nils Glagau sogar zugibt gern zu saugen. Zumindest Adel Adrovic und Jill Audrit, sonst in der luxemburgischen Politik unterwegs, glauben hier ein wichtiges Thema entdeckt zu haben und entwickelten mit Protect Pads ein Stoßschutzpolster für Staubsauger. Das wird per Klebstreifen befestigt, ist flexibel und daher für fast alle Modelle und Typen geeignet, auch für Saugroboter.
Ob da wirklich eine Nachfrage besteht, kann das Gründerpaar allerdings nicht mit letzter Gewissheit sagen. Noch ist das Produkt nicht auf dem Markt und eine repräsentative Kundenbefragung gibt es auch nicht. Da scheint selbst die halbwegs moderate Unternehmensbewertung ziemlich gewagt, die sich aus dem Wunschergebnis von 85.000 Euro für 15 % ergibt. Der erfahrene Staubsaugerverkäufer Ralf Dümmel sieht das auch so, wäre aber für 30 % bereit zu einem Deal. So kommt es dann auch. Georg Kofler schließt diese Episode mit der Aussage ab, es habe kaum je ein Produkt gegeben, das ihn weniger interessiere.
AER hebt ab
Wer Lauftaufnahmen mit seiner GoPro-Kamera machen möchte, braucht eine Drohne. Oder wirft sie in die Luft und hofft, dass dabei irgendwie verwertbare Aufnahmen entstehen. Danach ist sie mit hoher Wahrscheinlichkeit kaputt, weshalb das natürlich niemand tut. Es sei denn, er besitzt den Wurfpfeil von AER, der bereits über zwei Jahre auf dem Markt ist, sich weltweit verkauft und schon für Film und Werbeproduktionen eingesetzt wurde. Der Pfeil ist federleicht, schützt die Kamera und sorgt dank einer stabilen Fluglage für unverwackelte Bilder.
Das Gründertrio Hedda Liebs, Levin Trautwein und Arne Kronmeyer kann also schon einige Erfolge aufweisen. Frank Thelen und Niels Glagau werfen sich AER testweise gegenseitig zu, haben Spaß und machen dabei auch noch verwertbare Aufnahmen. Die Ankündigung, dass ein Modell für Smartphones in Planung ist, sorgt für zusätzliche Wachstumsfantasien. Da scheint mindestens ein Angebot unausweichlich. Thelen, Glagau und Carsten Maschmeyer belauern sich, keiner möchte den ersten Schritt wagen. Am Ende wird es aber nur bei Nils Glagau konkret. Für 150.000 Euro und 15 % bekommt er den Deal.
Camping Butler macht aus Scheiße keinen Deal
Die nächsten Gründer wollen aus „Scheiße Gold machen“. Bevor sich jemand über die vulgäre Wortwahl beschwert: Das kommt nicht von uns, das ist ein Originalzitat aus dem Pitch von Ralf Winkelmann und Simon Freutel. Die beiden haben ein Camping Butler genanntes Gerät zur Leerung und Reinigung von Kassetten aus Toiletten von Campingwagen erfunden. Noch ist das eine ziemlich unappetitliche Handarbeit, die Ralf Dümmel im Studio mit einer Ersatzflüssigkeit (hoffentlich!) vorführt. Die anderen Löwen beobachten ihn dabei mit einer Mischung aus Ekel und Belustigung.
Wie der Camping Butler im Detail funktioniert, wird nicht ganz klar. Scheint aber eine ziemlich ausgeklügelte Maschine zu sein. Die Frau im engen schwarzen Kleid, die eine Toilettenkassette hält und als Werbefigur dienen muss, zeugt allerdings nicht von Fortschrittlichkeit. Kritik gibt es auch, weil die Gründer auf Nachfrage die geforderten wirtschaftlichen Kennzahlen nicht liefern können. Da liegt also noch einiges im Argen, um nicht schon wieder deftigere Formulierungen gebrauchen zu müssen.
Beitragsbild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer