Bunny & Scott – Catering und Café für Cakepops und Cupcakes
Vom Straßenverkauf über ein Startup Weekend und einen Onlineshop zum eigenen Café – das Startup Bunny & Scott hat schon einige Stationen hinter sich. Nächstes Ziel: Deutschlands Marke Nummer eins für Cupcakes werden. Eine weitere Folge unserer Reihe „Spot on: Food & Health“.
Backen und dabei vom Teig naschen war schon immer große Leidenschaften von Lilli Merks. Nachdem bei einer Englandreise ihren Eltern aufgefallen war, wie populär Muffins dort sind, kaprizierte sie sich auf diese süße Leckerei. Bei Straßenverkäufen, wo sich vor allem ihr damaliger Freund Felix als großes Verkaufstalent erwies, konnten Lilli und er mit Muffins genug Geld einnehmen, um sich damit sogar eine Australienreise zu finanzieren. 2011 war das.
So hatten die beiden eher durch Zufall ein richtiges kleines Unternehmen auf die Beine gestellt, das eine Gewerbeanmeldung und einen Namen brauchte. Die Wahl fiel auf Bunny & Scott, ihre Kosenamen. Eigentlich sollte das nur eine Zwischenlösung sein. Mitllerweile gehen Lilli und Felix auch beruflich getrennte Wege, aber bei Bunny & Scott ist es geblieben, und das Lebkuchenherz mit diesen Namen, das als Inspirationsquelle diente, ist nach wie vor das Firmenlogo.
Ein Preis für Bunny & Scott beim Startup Weekend
Der Schritt vom Straßenverkauf zum Onlineshop erfolgte 2012. Auf den letzten Drücker hatte sich Lilli beim Startup Weekend angemeldet und dann den Preis für die beste Präsentation gewonnen. Nicht nur deshalb spricht sie noch heute begeistert von dem Event und rät unbedingt zur Teilnahme an so einem Wochenendspektakel. Auch die Webseite ist damals entstanden, über die Kunden ihre Backkreationen ab sofort im Internet bestellen konnten.
Ein regelmäßiges Geschäft wurde vorerst allerdings nicht daraus, da Lilli ihr Wirtschaftsstudium in Bayreuth absolvierte, und nicht alle Aufträge, die naturgmäß aus Hamburg und Umgebung kamen, annehmen konnte. Zumindest in den Semesterferien stand aber Bunny & Scott im Mittelpunkt, sodass mit der Zeit eine treue Fangemeinde entstand.
Ein eigenes Café? Ein schöner Traum,…
2016 kehrte Lilli für ein Praktikum bei Unilever nach Hamburg zurück, das von März bis August dauerte. In diese Zeit fällt ein Besuch bei „Grete Schulz“, einem Café in Eimsbüttel. Wie es wohl wäre, auch einmal ein so schönes Café zu besitzen, dachte Lilli, ohne das in diesem Moment konkret vorzuhaben. Zunächst stand nach dem Praktikum nämlich Amerika auf dem Plan. Dort blieb sie allerdings nicht lange, denn zu Weihnachten stieg die Nachfrage bei Bunny & Scott so stark an, dass sie sich entschloss, sich ganz auf das Geschäft mit den Süßgebäck zu konzentrieren.
Zu den Spezialitäten gehören Cupcakes, enge Verwandte der Muffins, die durch ihre fantasivollen Cremeverziehrungen sofort ins Auge stechen. Genau wie die Cakepops, kleine Kuchen am Stil, die wie Lollies aussehen. Torten gibt es natürlich auch, und überhaupt alles an Backwaren, was beispielsweise eine Hochzeit oder eine Firmenfeier versüßen kann.
…der tatsächlich wahr wird!
Jetzt, wo Lilli sich Bunny & Scott ganz und gar widmete, standen die Zeichen klar auf Wachstum. Auf jeden Fall musste eine größere Küche her. Da kam der Hinweis auf ein leerstehendes Café, das schon seit ein paar Monaten einen Nachmieter suchte, gerade recht. Und siehe da, es war genau das Café, das Lilli vor ein paar Monaten so begeistert hatte. „Grete Schulz“ hatte sich mit seinem rein veganen Angebot leider nicht durchsetzen können, obwohl seine Geschichte und die der Gründerin Jennifer Hinze Stoff für eine ganze Serie im Hamburger Abendblatt hergegeben hatte.
Bei Bunny & Scott sind die Voraussetzung von vornherein günstiger, weil der Cateringservice ein starkes Standbein ist und die Marke schon eine gewisse Bekanntheit hat. Über 18.000 Fans auf Instagram belegen das. Trotzdem bedeutet ein eigenes Café eine ganze Reihe zusätzlicher Herausforderungen finanzieller und organisatorischer Art. Zum Glück wird Lilli von ein paar Jungs aus der Startup-Szene unterstützt, die lieber im Hintergrund bleiben wollen und einiges an Erfahrung mitbringen.
Ein Umbau in Rekordzeit und gute Perspektiven
Mit ihrer Hilfe ging auch der Umbau des Cafés in Rekordzeit über die Bühne; der Mietvertrag wurde erst zwei Wochen vor der offiziellen Eröffnung am 17. Juni unterzeichnet. Seither läuft das Geschäft ganz erfreulich an, es waren sogar schon Gäste aus Buxtehude und vom Timmendorfer Strand da, die Bunny & Scott aus dem Internet kannten und jetzt quasi persönlich kennenlernen wollten. Besonders gut angenommen wird das Frühstücksangebot am Wochenende, da kann es in dem kleinen Café richtig voll werden.
Vieles deutet darauf hin, dass die Entwicklung des Startups gerade erst begonnen hat. Wenn sich das Café in Eimsbüttel etabliert, kann sich Lilli gut vorstellen, an weiteren Standorten zu eröffnen, gern auch außerhalb Hamburgs. Zudem gibt es für Cupcakes, anders als etwa für Donuts, noch keine etablierte Marke in Deutschland. Bunny & Scott könnte diese Lücke füllen. Besonders hohes Wachstumspotenzial bieten die Cakepops. Die haben eine längere Haltbarkeit, weshalb Lilli schon jetzt bei entsprechendem Vorlauf auch 1.000 Stück und mehr von ihnen für eine Veranstaltung herstellen kann.
Außerdem eignen sich die Cakepops wegen ihrer Haltbarkeit für den Verkauf im regulären Lebensmitteleinzelhandel. Da geht also noch einiges, weshalb Bunny & Scott gerade ordentlich das Personal verstärkt. Nicht ausgeschlossen also, dass die Zukunft für das Startup so süß und rosarot wird wie eine Cupcakeverziehrung.
Spot on: Food & Health
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Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein in vieler Hinsicht großes Thema! Daher haben sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food seit Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv beschäftigt. Und der absolute Höhepunkt ist auch nicht mehr weit: das Food Innovation Camp am 17. Juli in der Handelskammer Hamburg. Diese Messe präsentiert die ganze Vielfalt der Food-Szene – auf keinen Fall verpassen!
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