Hamburg Startup Monitor Portraits: Familonet
Der Hamburg Startup Monitor wächst weiter. Nach nur ein paar Wochen haben sich bereits über 185 Startups eingetragen und sorgen dafür, dass die Datenbank nicht mehr still steht. Wir rechnen mit 300 bis 400 Startups, die wir in Kürze mit Hilfe des Monitors sichtbarer machen können. Da Sichtbarkeit ein gutes Stichwort ist, möchten wir euch ein paar Startups näher vorstellen. Wir haben den GründerInnen Fragen zu Kapitalsuche, Herausforderungen und ihren Zielen gestellt – immer vor Augen, was junge Entrepreneure-to-be oder JungunternhemerInnen so beschäftigt. Nachdem die Teams von audioguideMe, Stuffle und RIFAMO in der letzten Woche den Anfang gemacht haben, freuen wir uns Euch nun das Team von Familonet vorstellen zu können.
Familonet im Hamburg Startup Monitor
Familonet ist ein Hamburger Unternehmen, das eine Smartphone-App für Familiensicherheit und Familienkommunikation im Alltag anbietet. Das Unternehmen wurde im Oktober 2012 von Hauke Windmüller, Michael Asshauer und David Nellessen gegründet und beschäftigt derzeit neun Mitarbeiter. Familonet bietet Funktionen wie Check-ins, Nachrichten- und Fotoaustausch sowie Hilferufe in Notsituationen, die auf einer eigens entwickelten Software zur Standortbestimmung basieren. Seit September 2013 ist die App kostenlos in den jeweiligen App- Stores erhältlich und hat bereits 100.000 begeisterte Nutzer (Stand Oktober 2014) gefunden. Das Unternehmen ist eine Ausgründung der Universität Hamburg und wird von der Stadt Hamburg gefördert. Familonet wurde 2014 mit dem MobileTech Award und dem Webfuture Award als eines der innovativsten deutschen Apps ausgezeichnet.
Das Gründerteam
Hauke Windmüller ist als CEO von Familonet zuständig für die Zahlen, das Geschäftliche und das Business Development. Er studierte zuvor Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg und hat Arbeitserfahrung in mehreren Konzernen im In- und Ausland gesammelt, bevor er sich bewusst für die Selbstständigkeit in einem Startup entschieden hat.
Michael Asshauer ist als CPO für das Produkt zuständig und bildet die Schnittstelle zwischen dem Markt und der Entwicklung. Er studierte Volks- und Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Hamburg und Melbourne. Neben Arbeitserfahrung im Konzern hat er schon früh die Startup-Welt kennengelernt, was ihn dazu motivierte, selbst eines zu gründen.
David Nellessen ist als CTO verantwortlich für die technische Entwicklung von Familonet und Kopf hinter der innovativen Geolocation Technologie. Der studierte Mathematiker hatte zuvor eine eigene Agentur für Webentwicklung, bevor er neue Geschäftsmodelle im Produktbereich von Quaternionisch-Kähler-Mannigfaltigkeiten suchte und Mitgründer von Familonet wurde.
Die Gründer im Gespräch
Was war bei Euch der Auslöser ein Startup zu gründen?
Den Willen dazu, ein eigenes Startup zu gründen, hatten Michael Asshauer und ich schon während unserer Studienzeit an der Uni Hamburg. Konkreter Auslöser war dann ein Entrepreneurship-Seminar am Ende unseres Studiums, in dem wir das erste Konzept zu Familonet ausgearbeitet haben. Michaels Idee von einer App, die den „Ich bin gut angekommen“-Anruf durch eine automatisierte Benachrichtigung ersetzt, hatte mich damals sofort überzeugt.
Wie hat sich das Team gefunden?
Noch während der Entscheidungsphase, ob wir Familonet in die Tat umsetzen möchten, haben wir unseren dritten Mitgründer David Nellessen ins Team geholt. David war damals schon ein erfahrener Entwickler und wollte sich nach mehreren Jahren Selbständigkeit mit seiner eigenen Agentur endlich mit einer eigenen Idee verwirklichen. Wie wichtig es ist, ein gutes und interdisziplinär aufgestelltes Gründerteam zu haben, merken wir immer wieder. Ich denke das ist ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor für ein junges Startups
Wie habt ihr das Startkapital zusammengebracht, um loslegen zu können?
Das Startkapital kam von einem Business Angel. Wir konnten mit diesem Geld einen Prototyp von Familonet entwickeln und diesen in einer geschlossen Beta-Testphase am Markt testen. Währenddessen und nach den erfolgreichen Tests haben wir mit weiteren Investoren gesprochen und unsere Seed-Finanzierungsrunde vorbereitet, die wir dann im Sommer 2013 abgeschlossen haben.
Wie habt ihr Investoren von Eurer Idee überzeugt?
Jede noch so gute Idee muss auch in der Realität funktionieren. Die Ergebnisse der geschlossenen Beta-Testphase mit über 50 Familien haben sicherlich einen großen Teil dazu beigetragen, unsere Investoren zu überzeugen. Abgesehen von den Themen, die unsere Geschäftsidee betreffen – ein lukrativer und wachsender Markt, hohe Zahlungsbereitschaft etc., – konnten wir vor allem mit unserem Team punkten. Ausschlaggebend dabei war, dass wir so ein interdisziplinär aufgestelltes Gründerteam sind, das sich sehr gut ergänzt.
Was waren die größten Herausforderungen Eurer Gründung und der ersten Jahre?
Da wir mit einem völlig neuartigen Produkt in einem noch jungen Markt gestartet sind, war es in der Anfangsphase unsere größte Herausforderung, ein Produkt zu entwickeln, das genau die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Zielgruppe erfüllt. Dafür haben wir stets das Feedback unserer Nutzer eingearbeitet und in enger Zusammenarbeit mit ihnen neue Funktionen entwickelt. Diese Herangehensweise zahlt sich nun in zufriedenen Nutzern aus, die unsere App mittlerweile fest in ihren Familienalltag integriert haben.
Was würdet Ihr im Sinne der Startup-Szenen in Hamburg maßgeblich verändern wollen, wenn Ihr politischen Einfluss hättet?
Damit Hamburg als Startup-Stadt deutschland- und europaweit mehr Aufmerksamkeit erhält, müssen sich hier nicht nur mehr Startups ansiedeln, sondern auch größere, international ausgerichtete Startup-Veranstaltungen stattfinden, die den Austausch zwischen Startups und Gründern fördern. Hätten wir konkreten politischen Einfluss, würden wir sicherlich versuchen, die bürokratischen Hürden zu minimieren, die eine Gründung oft erschweren.
Wo seht Ihr Euch in drei Jahren: Welche Ziele habt Ihr Euch mit Eurem Startup gesetzt?
Nachdem wir unsere Ziele für 2014 voll erreicht haben – einen Proof of Concept zu erzielen und ein Produkt zu entwickeln, das Familien in ihrem Alltag aktiv nutzen – ist unser Ziel für 2015 Wachstum. In drei Jahren sehen wir uns als europäischen Marktführer in unserem Segment der Familien-Apps!
Welchen wichtigen Ratschlag habt ihr für Nachwuchsgründer?
Aus eigener Erfahrung empfehlen wir jedem Gründer, sich immer und immer wieder Feedback einzuholen und die eigene Idee möglichst früh am echten Markt zu testen. Durch den Austausch mit erfahrenen Gründern kann man zudem oft dazulernen und die eigene Idee weiter perfektionieren. Deshalb: Nicht zu lange mit der eigenen Idee verstecken, sondern immer rausgehen und möglichst viel Feedback einholen!
Einige Highlights der letzten Monate
- Hamburger Startups des Jahres 2014 durch den Gewinn des Webfuture Award
- Auszeichnung mit dem MobileTech Award 2014
- Release der Familonet Android Wear App für Smartwatches. Wir freuen uns schon auf die Apple Watch!
- Seit Dezember 2014 ist Familonet auch auf Portugiesisch und Türkisch verfügbar
Alle Bilder auf einen Blick
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